Neue Beamer / "digitale Kinoprojektoren"

Begonnen von Filmgärtner, 12.12.21, 09:48

ᐊ vorheriges - nächstes ᐅ

Filmgärtner

12.12.21, 09:48 Letzte Bearbeitung: 12.12.21, 09:53 von Admin
Nachdem Sony als Spitzenreiter in der Kontrastwiedergabe sein Kinosegment einstellte, ist die Entwicklung im Heimkino-Sektor umso stürmischer.
Im Kontrast vergleichbar waren eigentlich immer nur die LCOS-Beamer des Herstellers JVC, der jetzt einen sogenannten 8K-Beamer auf den Markt drückt.

8K funktioniert hier über einen E-Shift System, mit welchem hochfrequent zweimal 4K-Bilder übereinander interpoliert werden, denn das Panel bleibt bei nativem 4K. Der Eindruck ist dennoch verblüffend.

Unklar ist zumindest mir, ob über einen Media Block auch DCI-Signale erkannt werden können?

Die Lichtleistung liegt bei 2.500 ANSI-Lumen, die Lichtquelle ist ein RGB-Laser und 8K contents können mit einer Frequenz von 60 frames per second (also offenbar 3D fähig) wiedergegeben werden, während bei 4K-Wiedergabe 120 frames per second für die High Frequence Rate-Wiedergabe aufgeschlossen werden könnte.

https://de.jvc.com/projektoren/d-ila-projektor/DLA-NZ8B/

Demnächst unter anderem beziehbar bei
www.heimkinoklohs.de

Filmgärtner

12.12.21, 10:22 #1 Letzte Bearbeitung: 25.01.22, 16:06 von Admin
Die merklichen Erschütterungen in der tradierten Kinobranche und während der Angstwelle Corona lassen auf Fortbestand ortsfester Filmtheater, zunächst vermutlich redundanter Mega-Multiplexe, zweifeln, zumal der Kuchen nicht unendlich geteilt werden kann sich zunehmend unabhängiger Kulturinitiativen und Veranstalter zu Wort melden.
Der parallel entstandene Markt des streamings zeigt seinerseits Herausforderungen, da dessen Bedeutung ambivalent ist: zum einen zementiert es sie Extensivierung unser ubiquitär verfügbaren Medien, zum anderen ergibt sich ein riesiges Potential an Film-stocks auch für öffentliche Aufführungen.
Nicht nur die Independent-Kinos, sondern auch Landkinos und eigenständige Abspielringe suchen nach einer Alternative zum Diktat der DCI-verschlüsselten Kinostarts und leisten damit der Kultur in der Fläche einen relevanten Dienst.
Selbst in der Hauptstadt Berlin verfügen einige seit 40 Jahren am Markt stehende und verdienstvolle Programmkinos neben ihrer 35 mm- und 16 mm-Projektion inzwischen über einen Beamer, aber über kein DCI-Zertifikat und werden von einigen major companies entsprechend diskriminiert.

Einige Diskussionen darüber im Internet, u.a. auf https://www.heise.de/newsticker/meldung/Guenstige-Digitalkino-Alternative-zu-DCI-1764705.html so wie auf https://a-cinema.org/index.php?seite=politik&lang=de

Sioux Indy

Es sind ja noch sehr viele Kinos vor allem die Cinemaxxkette ausgestattet mit Projektoren von Sony.
Gibt es da noch Ersatzteile?

Filmgärtner

Die dort vor etwa einem Jahrzehnt bei CxX verbauten Sony-Modelle wurden bereits nach einem halben Jahrzehnt, also vor etwa fünf Jahren, durch Nachfolgemodelle ausgetauscht.
Die Hardware gilt als anfällig.

Einige Geräte laufen auch bis 10 Jahren, sind aber meines Wissens in der Branche kaum noch in Betrieb.

Also beliefe sich die Lebensdauer digitaler Projektoren gegenüber den stets aufarbeitungsfähigen mechanischen Filmprojektoren im Extremfall im Verhältnis von 1:10.

Sioux Indy

Krefeld hat auch noch Sony im Betrieb.
Und das Off Broadway in Koeln.

Filmgärtner

23.02.22, 01:44 #5 Letzte Bearbeitung: 23.02.22, 01:47 von Admin
Mit dem Sony will der RGB Laser von NEC nun mithalten.
Der NEC NC2443ML erschien m Mai 2021 und wird folgendermaßen umschrieben:

http://www.largeformatscreens.com/2021/05/31/kinoprojektor-nec-nc2443ml/

Filmgärtner

Im Heimkinobereich verwundert seit Jahren die Zurückhaltung in der Erhöhung der Beleuchtungsstärke.
Den Marktgesetzen entsprechend müssten eigentlich die Trennungslinien zwischen Heimkino-Beamern und Veranstaltungsbeamern zunehmend verschwinden, da ja auch für Gartenpartys oder für Clubhäuser bereits mittlere oder hohe Lichtstärken gebraucht werden.

Selbst bei Anwendung der Laserprojektion scheint sich daran nichts zu ändern, denn der hochwertigste am Markt stehende Beamer für rund 24.000 € hat nicht mehr als 2400 ANSI lumen zu bieten:

Sony VPL-VW870ES

Sioux Indy

Mich begeistert im Kino definitiv keine Laserprojektion.
Bild im Kino vier des Cinedom ist viel zu dunkel und das mit Rotstich.

Filmgärtner

Christie in Kooperation mit Lightstorm Entertainment pusht in beinahe 400 Spielstätten allein der AMC Group die Laserprojektion:

http://www.cinematech.today/index.php/2022/04/28/christie-and-lightstorm-entertainment-push-the-boundaries-of-cinematic-experience/

Filmgärtner

07.05.22, 08:47 #9 Letzte Bearbeitung: 07.05.22, 08:56 von DCI sr.
Barco Bragi "CinemaScope":

Dem Vernehmen nach der erhoffte Meilenstein in der Beamertechnik, welcher die historische Fehler der digitalen Kinoproduktion ausmerzt: denn dieses Jahr hatte niemals die Produktion von DLP-Panels oder LCOS/SXRD-Panels über das bildseitenverhältnis von 1:1.89 hinaus promoted. Obwohl mehr als die Hälfte der Kinobildwände der Welt über das Bildseitenverhältnis hinausragen, also dem klassischen Cinemascope entsprechen.

Die Produktion eines breiteren Chips galt als zu teuer und unwirtschaftlich. Zugleich aber wurde auf die großen Cinemascope Leinwände ein letterbox-Bildes gezwungenermaßen auf gezoomt mit der Folge des Auflösungsverlustes.

Zuvor bei Film war es umgekehrt: das größere Auflösungsvermögen des Cinemascope 35mm-Negatives und auch der Filmtheater-Kopie sollte einer zu starken Körnung und geringen Auflösung bei Projektion auf die breitere Bildwand entgegenwirken.

Dieses Manko wurden nun durch die Home-Cinema-Industrie behoben, die mit einem entsprechenden Cinemascope-Panel bei der Auflösung von 5k (und zusätzlichem E-Shift) die Bildbreite und Auflösung erheblich steigerte und somit gegenüber dem sogenannten professionellen Kino die Nase weit vorne hat, was Sie bereits bei der massenhaften Verbreitung des Dolby Atmos systems unter Beweis stellte.

Jeglicher technologischer Vorsprung des Kinos, welcher immer eine Hauptattraktion und Alleinstellungsmerkmal gewesen war, ist somit geschmolzen.

Das erste Gerät ist bereits ab 33.000 € zu erwerben, besitzt aber nicht alle HDMI Eingänge.

https://www.projektoren-datenbank.com/pro/ans.php?angabe=barcobragicinemascope&bewerten=ja


Filmgärtner

28.09.23, 10:04 #10 Letzte Bearbeitung: 28.09.23, 10:10 von DCI sr.
Zur 8k-Dijektion und für kürzeste Sitzabstände bietet der Markt Zeit gut einem Jahr einige Geräte die subjektiv eine 8k Auflösung durch Pixel shifting auf 4k-Panels zu suggerieren.
Das ist zwar kein echtes 4k, aber die deutlichen Verbesserungen sind subjektiv sehr wohl bemerkbar wie schon vorher bei Home Cinema Beamers mit nativem 2k-Panel und anschließendem Pixel-Shifting.

Alleine es fehlt noch ein 8K Quellen obwohl seit Jahren der japanische Staatssender in NHK einige Live-ausstrahlungen von Sport-Ereignissen in 8k zur Verfügung stellt.
Die heimkinogeräte mit 8k Pixel shifting arbeiten bereits mit Laser Licht, während herkömmliche DCI- Projektoren mehrheitlich weltweit noch auf dem 2K Panel und auf Xenonlichtbetrieb verharren.

https://www.projectorreviews.com/projector-categories/8k-projectors/

Die folgende Demonstration mit einer Einspielung eines Models vor neutralem Hintergrund mutet seltsam einfallslos und nichtssagend an - Aufnahmen von Landschaften (Wüste, Weltraum, Meer, nächtliche Metropole) oder auch Innenaufnahmen von Architekturereignissen hätten überzeugt.
Hat es am Budget gemangelt?


Filmgärtner

27.12.23, 04:35 #11 Letzte Bearbeitung: 28.12.23, 10:45 von Filmgärtner
Wird propagiert mit HDR Farbraum oder sogar DCI-compliance: man darf skeptisch bleiben.

Bilddiagonale übertrifft nicht die der normalen Heimkino-Projektion.
Offenbar noch ohne Laser ausgestattet:

https://www.benq.eu/de-de/projector/cinema/w2710i.html

Filmgärtner

03.01.24, 00:45 #12 Letzte Bearbeitung: 04.01.24, 22:48 von Filmgärtner
Ausgelaufen und eingestellt ist nun die Fabrikation der Sony-Geräte, obwohl auf der Sony-Seite der Eintritt entsteht, als sei man noch lieferfähig?

https://pro.sony/de_DE/products/4k-digital-cinema-projection/srx-r815ds

Erstmalig mit dem R 815 DS wurden Laserlicht eingeführt und bessere Leuchtdichten erreicht.
Geworben wird mit HDR, aber wohl kaum in dem Ambitus, der heutigen Fernsehgeräten und entsprechenden urd Blu-ray Discs möglich ist.
Letztere war sowieso über Zusatzaggregate nur zu spielbar bei Kosten von fast 10.000 €: ein Skandal für die 4k Communities.

Alle zuvor ausgelieferten Modelle hatten nach spätestens 12.000 Stunden starke Farbwolken durch kaputt gehende T-Cores, lange zuvor Ähnliches durch das Vergessen der Reinigung der Filter vor den Optiken oder UHL-Lampen am Ende ihrer Lebenszeit.

Alternativ zur Lasertechnologie und zu UHP-Lampen gab es aber auch die Xenon Serie.

Vor R 815 DS konnte man zaghaft auch mit einer Eclair-Software die Dynamik etwas higher setzen, Ähnliches bei den IMAX-System.

Die Verlässlichkeit und Kontinuität der DCI-Geräte lässt sich aus etlichen Gründen anzweifeln.

*

Jenseits der "Knechtschaft" durch DCI-Systeme revolutionieren sich auch die semiprofessionellen Beamer weiter. Es soll und muss möglich sein, auch außerhalb gewerblich eingetragener etablierter Spielstätten Menschen und Kultur zusammenzubringen, derer nicht wenig ist.
Auch mit e-shift-system lässt sich näherungsweise ein 4k-Bild ganz gut simulieren, zum Teil werden bereits 4000 ANSI-Lumen erreicht (Bilddiagonale 7,60 m). In optimal abgedunkelten Räumen kann der Bildeindruck z.B. mit UHD Blu Ray ähnlich gut wie im Kino sein, näherungsweise wird ein HDR-Raum simuliert: https://www.testbericht.de/produkte/optoma-uhd38x

Apache Apache

Zitat von: Filmgärtner am 03.01.24, 00:45Ausgelaufen und eingestellt ist nun die Fabrikation der Sony-Geräte.

Digitalprojektoren von Sony haben ein perfektes Bild aber nur mit weisser Bildwand.

Filmgärtner

Wenn neu.
Nach rund 12000 Betriebsstunden beginnen die Ausfälle der Systemkarten, des T-Cores (Neukauf 18 Tsd. EUR) u.a.
Superaufwändige Wartung und bei nicht regelmäßig gereinigten Filtern schon in der Frühzeit wolkige Verfärbungen des Bildes oder der gerade im letzten Stadium befindlichen UHP-Lampen.

Die Entwertung der R515 Serie ist rasant, rasent schnell werden sie gerade entsorgt, fast überall.

Meines Erachtens ist das nicht dem Alltagsbetrieb der Kinos angemessen, sondern ein monströses Handicap von DCI-Projektoren.

Apache Apache

SONY R515

Cinemaxx aus Essen hat diese Serie heute noch voll in Betrieb.

Filmgärtner

Es geht und ist sehr gut - solange jemand wartet.

Apache Apache

Das sollte aber jedes Kino tun mit der Wartung egal ob bei Sony oder andere Marken.

Filmgärtner

Ist so aufwendig, deswegen schleichen sich diese Fehler dauerhaft ein und bleiben dann wochenlang bestehen.

Wenn dann noch die Light Enginr oder T-Core kaputt, gut aus den Abschreibungen wird schnell ein Förderantrag für "Modernisierung" geschrieben und ein neuer Beamer bestellt.

Filmgärtner

Weiterer Fortschritt bei der Laserprojektion im Heimkinobrreich und damit auch der Verwendung für Filmtheater ohne DCI-Klausel, das wäre für die Zukunft erhoffen:

https://www.notebookcheck.com/Optoma-Mehrere-neue-Laser-Projektoren-mit-sehr-hoher-Helligkeit-vorgestellt.817424.0.html

Filmgärtner

Kein Projektor mehr, sondern ein 1,4 Millionen Euro teurer Fernseher:

https://mein-mmo.de/lg-kuendigt-riesigen-fernseher-mit-325-zoll-an-kostet-14-millionen-deuro/

(Technisch zweifellos spitze, mit Vorteilen gegenüber jeglicher Projektion.)

Apache Apache

Zitat von: Filmgärtner am 07.09.24, 09:54(Technisch zweifellos spitze, mit Vorteilen gegenüber jeglicher Projektion.)

Nicht einmal geschenkt interessiert mich diese leblose Wandglotze ohne das breite korrekte Bildformat in CinemaScope da auch bei diesem Protzklotz unten sowie oben nur Scope mit schwarzen Balken. Produktion dieses Fernsehers kann also direkt eingestellt werden und weiter mit Beamer auf dem Markt.

Filmgärtner

Die beiden neuen Sony Projektoren fürs Home Cinema, jeweils 16 000 und 26000 € kostend - beide mit Laserlichtquelle und sxrd-panel.
Bei maximal nur 3400 Lumen noch immer zu teuer und nicht revolutionär in mehr Lichtausbeute - denn ab und an gibt es auch Gartenfeste, und dafür reicht diese Lichtquelle nicht aus.
Auf 3D wird plötzlich verzichtet, obwohl nach wie vor auf dem Markt neue Editionen erscheinen, auch historische Klassiker.

https://www.golem.de/news/heimkino-in-nativer-4k-aufloesung-sonys-neuer-oberklasse-projektor-kostet-26-000-euro-2409-188842.amp.html

Apache Apache

Sony nein danke im Bereich digitaler Projektion weder in einem professionellen Kino noch im Heimkino.

Ich bleibe ganz streng bei dieser Technologie und der andere Rest interessiert mich nicht die Bohne. ( DLP ) Und dieselbe Meinung von mir gilt auch im Lautsprecherbereich. ( JBL )

A-Cinema

Hast Du ein paar Tipps für Projektoren für die Dorfkinos?

Ich denke, dass es dort ganz gut funktioniert, aber das heisst ja nicht, dass es nicht noch besser werden könnte.


Filmgärtner

20.09.24, 22:34 #25 Letzte Bearbeitung: 20.09.24, 22:36 von Filmgärtner
Zitat von: Apache Apache am 20.09.24, 01:49Sony nein danke im Bereich digitaler Projektion (...)

Sony hat ja auch aufgehört zu produzieren für die Kinos, alle Geräte gehen immer schneller kaputt, auch bei mir zwei SRX R515: irreparable T-Cores und Light Engine-Schäden, das Ersatzteil kostet 18.000 €.
Und selbst, wenn diese Teile länger lebten, was sie nicht tun, ergeben sich farbige Wolken, wenn nicht permanente Reinigungsprozesse durchgeführt werden.
Beim Server zerbricht außerdem überall die Ein- Austaste.

Dagegen laufen alle meine Heimanlagen seit 30 Jahren störungsfrei.

Apache Apache

Zitat von: Filmgärtner am 20.09.24, 22:34Dagegen laufen alle meine Heimanlagen seit 30 Jahren störungsfrei.

Ja erzeugen aber sehr viel Hitze sowie ein dunkles Bild in dreidimensional und zweidimensional plus diese horrenden Preise solcher Beamer von Sony.