Die gelben Einbrandspuren fand ich einmal vor bei einem Prismenanamorphoten aus USA namens "Utra Panavision", das dunkelste Objektiv jemals in meinen Händen.
Was auf der obigen Abbildung erst einmal improvisiert zusammengesetzt ist, ist noch recht gut erhalten (kann man sich in der kleinen Ausstellung von Kinomuseum Berlin im 2. Stockwerk anschauen).
Dennoch ein paar Hinweise auf die Herkunft:
Das Spezial Super Kiptar Isco für 35 mm Normalfilmprojektion (ohne ananorphotische Vorsätze) besitzt einen Fassungsdurchmesser von 101,6 mm und besteht überwiegend aus einem gewaltigen Weitwinkelvorsatz.
Im Kinobereich ist 101,6mm meines Erachtens der größte Fassungsdurchmesser, 101,6 mm entsprechen 4 Zoll und passen in die größtmöglichen Objektivfassungen, welche bei den westlichen 35 mm/70mm-Kombi-Projektoren verwendet werden.
Viele der exrrem kurzbrennweitigen, moderneren Objektive seit den 1990er Jahren (in Serie gegangen für die neueren Multiplexe mit weniger länglichen Sälen, dafür eher mit Bildwänden von Wand zur Wand und vom Boden bis zur Decke, benötigten diese, zumeist für 35mm-Bildwerfer wie FP30, Christie, Ernemann 15, DP75 oder 75E.
Beim älteren DP70 aber mit seinem größeren und verkapselten Projektorkopf fällten der projektionsstrahl bereits auf die innere Wandlung des Gehäuses.
Bei entsprechenden Häusern mit kurzbeinweitiger, also weitwinkliger Projektion, kamen die Kombinationen ein objektiven der doppelten Brennweite, aus einer langen Brennweite, gekoppelt an einen Weitwinkelvorsatz zum Einsatz (so etwa im Royal Palast Europacenter, dessen Vorführsituationen wir gerade simulativ nachbauen).
Die beiden Spezial Superkiptare stammen aktuell aus Karlsruhe, sind immerhin noch als Weitwinkel erhalten und werden im Einsatzgebiet des damaligen 70 mm in CineMiracle- und 70 mm-Kinos "City" vermutet.
Da im Bereich unserer wechselnden 70 mm-Teste/Aufbauten eher die Weitwinkelprojektion präferiert wird, hat sich aber auch gezeigt, dass die wenigen der modernsten 70 mm Projektionsobjektive kurzer Brennweite (aber auch kleinerer Bauweise für die oben benannten Leichtbauprojektoren) seit den 1990er Jahren inzwischen vergriffen sind
Auf dem obigen Bild wurde testweise daher ein noch fehlendes Grundobjektiv eingesetzt, es ist das T-Kiptagon für 70 mm Projektion zwischen 1960 und 1988 auf der Bauer U2-Projektion des Berliner Zoo Palastes, welches 1993 von der Betreiberin UCI Kinowelt freundlicherweise überlassen würde. Mit der Brennweite f = 105 mm.
Der Versuch dient also dem Zweck, einen 35 mm Weitwinkelobjektiv für die 70 mm Panoramaprojektion zweckzuentfremden.
Bei der gestrigen versuch's Anordnung sah ich noch ganz kleine leichte dunkle vegetierungen an den Bildecken, die aber auch dem Aufnahmeformat Cinema 180 der eingesetzten Testrolle sich möglicherweise zuschreiben lassen: die betreffende Rolle analysieren wir heute noch einmal auf dem Umroller.
Das projizierte Bild hatte bei unserem Test eine Brennweite von f = 52,5 mm - noch etwas kürzer als im früheren Royal-Palast Europacenter mit der größten Panoramaleinwand der Welt.