Politische Brennpunkte

Begonnen von Filmgärtner, 01.03.22, 01:21

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Filmgärtner

18.02.24, 00:52 #75 Letzte Bearbeitung: 18.02.24, 01:00 von Filmgärtner
Navalny tot.
Den Schilderungen eines Mithäftlings nach kommt einem nichts anderes in den Sinn als staatlich organisierter Mord.
Die Szenarien der vormaligen Kontaktsperre ähneln den Schilderungen zu Stuttgart Stammheim 1977, als ebenfalls kurzzeitig Kommunikationswege abgeschnitten worden waren im Zeitraum des Ablebens von Häftlingen.

Für Mord gibt es keine Entschuldigung, sondern allenfalls lebenslängliche Haft für die Auftraggeber und alle Ausführenden.

Der derzeitige russische staatspräsident ist eher ein Funktionär eines Sicherheitssystems und des politischen Mittelmaßes, aber kein Visionär (sein Amtsvorgänger vor 100 Jahren kulturell und politisch mit großem Abstand gebildeter, obwohl der meistverfluchte Politiker der Weltgeschichte). Mit der Sowjetunion hat Putin nichts mehr zu tun, ausgenommen, dort ausgebildet worden zu sein.

Man sollte aber auch von jeglichen Hitler-Vergleichen Abstand nehmen.

Die Umkreisung des russischen Gebietes durch westliche Imperien seit über 100 Jahren ist Gewissheit: erklärtes Ziel etwa der amerikanischen Politik war es seit 20 Jahren, den russischen Staat zu destabilisieren, und durch regime change sich wirtschaftliche Vorteile zu verschaffen.

Das Paradoxon ist jedoch, dass die russische Bevölkerung den regime change nach westlichen Vorbild nicht wünschte, ebenso wenig wie militärische Drohungen an ihrer Grenze. Es liegt auch im russischen Interesse, den Bruder-Krieg mit der Ukraine nicht "bis zum letzten Ukrainer" fortzuführen.

Insofern wäre der realistischen Einschätzung des ehemaligen Nato-Generals Kujat dringend Rechnung zu tragen und der deutschen Bundesregierung anzuraten, ihn als Berater hinzuzufügen:


Vielen wird dieses Interview aufstoßen.
Aber es sollte doch immer Platz für eine Überlegung bleiben: Ist dieser Mann verrückt oder doch nur ein Realist?

Apache Apache

Bin ganz einfach nur sprachlos und schreibe dazu auch gar nichts mehr denn meinen vor kurzem erstellten Thread habe ich entfernt aus dieser Rubrik.

Filmgärtner

18.02.24, 15:33 #77 Letzte Bearbeitung: 19.02.24, 03:27 von Filmgärtner
So schlimm und verworren, muss man den kühlen Kopf bewahren.
Sich in keine Kriege hineinziehen lassen.
Gäbe es einen gerechten Krieg, könnte man daran teilnehmen.
Der derzeitige Konflikt, wie er zurzeit bewältigt wird, hat niemanden befreit, eine überzeugende Vision zur Grundlage gehabt oder - zeitlich davorstehend -Krieg verhindert oder Leben gerettet.

Strategien und Methoden seit 2013, die auf beiden Seiten formuliert und praktiziert wurden, hatten klar ersichtlich kein gerechtes Ziel.

Ohne ein solches fallen täglich Menschen im Krieg ohne Sinn. Ein Sinn ist vital, um im Nachhinein sagen zu können "wir haben unser Leben auf der politisch richtigen Seite geopfert, es war ein Erfolg" (1941-1945 konnte man damit klar überzeugen in der Anti-Hitler-Koalition. Nicht aber in dem Stellvertreterkrieg in der Ukraine).

*

Ein anderer Punkt: wenn jemand politisch Opposition macht und Unterstützung erwartet, dann sollte er ein politisches Programm auf die Beine stellen. Das hatte Nawalny nicht geschafft, sondern Zeit damit vertrieben, die von Organisationen Putin bereitgestellten Villen als Hauptproblem Russlands groß zu schreiben.

https://www.tagesschau.de/faktenfinder/russland-nawalny-123.html

Daraufhin wurde er von westlichen Medien und Administrationen als Hoffnungsfigur aufgebaut, ohne tatsächlich politisch oder philosophisch ein Fundament aufweisen zu können.


Das hat jetzt die tragische Folge, dass sein Tod (oder der Mord an ihm) überhaupt keine Folgen hat und sich nichts verändert.
Es wird ein Erfolg für Schlagzeilen in den Ländern sein, die Russland gegenüber kritisch eingestellt sind. Aber es wird keine politisch sinnvolle Analyse geben.
Selenski war ebenfalls kein Politiker/Historiker/Diplomat und plötzlich gewählt worden: er löste die die Probleme nirgendwo, im Gegenteil, und beging schwerste Fehler.

Navalny hätte ich somit Ähnliches zugetraut: Kein Programm, sondern Chaos.

Filmgärtner

Das ist das erste Mal, dass man Herrn Schwarzenegger zustimmen könnte:
https://www.facebook.com/share/r/9TQAsMykUaDk4U7K/

Er sieht den Schlüssel in Washington. Es fragt sich aber, warum nichts geschah? War Washington in all den Jahrzehnten an einem instabilen Zustand interessiert und konnte dadurch als Schutzmacht und mit seinen Militärstützpunkten Vorteile erringen?

Filmgärtner

19.02.24, 00:59 #79 Letzte Bearbeitung: 19.02.24, 01:29 von Filmgärtner
"Endspiel Europa" und das Morgengrauem des Dritten Weltkriegs:





Filmgärtner

Von April 2023 - zum Thema der Verteidigung europäischer Werte:

https://www.facebook.com/share/v/zD5k5J1rwr4Uu5aM/

Filmgärtner

03.03.24, 11:10 #82 Letzte Bearbeitung: 03.03.24, 11:13 von Filmgärtner
Da es die besondere Verantwortung der Deutschen gegenüber Israel gibt, ergibt sich daraus eine nochmals überlagernde Verantwortung: Die für Frieden und Gerechtigkeit für alle.
Wenn eine falsche Politik nicht nur einen Teil der angestammten Bevölkerung benachteiligt, sondern durch Bürgerkrieg selbst die Lebensgrundlagen und den Zusammenhalt der dominanten Macht im im dortigen Raum gefährdet, eskalieren die Destruktionen.
Die Netanjahu-Regierung befindet sich m.W. aktuell weder im akuten Krieg mit Libanon, noch mit Ägypten noch mit Syrien oder Saudi-Arabien.
Warum und zu welchem Zweck liefert die bundesdeutsche Regierung nunmehr Waffen an die Netanjahu-Regierung? Auch die islamistisch- reaktionäre Politik der Hamas wird anscheinend hierdurch nicht geschwächt oder zur Umkehr bewogen, sondern erscheint den Palästinensern zunehmend als letzter Ausweg.

Man kann somit nur allen beteiligten Regierungsvertretern eine Absage erteilen.

Da die hohe Schule der Diplomatie seit Jahren ausgestorben ist (siehe auch die Ukraine- Entwicklungen) verlagert sich die Verantwortung weg von der Regierungsebene auf die Straße oder in weitere Kriege.



Filmgärtner

09.03.24, 12:35 #83 Letzte Bearbeitung: 09.03.24, 21:34 von Filmgärtner
Mit äußerst steilen Thesen wartet ein (nicht mehr ganz so junger?) NVA-Offizier auf. Jemand, dem man zunächst wenig Vertrauen schenken kann, wo er bereits von T36-, T19- und T92-Panzern auf russischer Seite spricht (obwohl er sie selbst noch in Augenschein genommen hatte und die richtige Bezeichnung kennen dürfte).
Wenn dann Xi-Ping, Putin und Trump als Friedensbewahrer apostrophiert werden (oder als derzeit klügste Staatsmänner - letzterer will es ja noch werden), schaltet fast jeder automatisch ab.

Jedoch kommen militärstrategische Bewertungen zu Tage, die anderen Ortes nicht zu vernehmen sind: entweder weil sie grotesk überzeichnet sind oder auch einige auf Tatsachen beruhende Aspekte beleuchten. Tenor ist, dass sich die russische Seite immer wieder zurückgehalten hätte und immer noch Zurückhaltung übe, allerdings vom Westen kein seriöses Verhandeln realisiert werde.
Bei Überschreiten einer bestimmten Grenze werde die russische Seite konzertiert handeln: durch die neuen NATO-Mitglieder Finnland und Schweden etwa sei der Seeweg für russische Kriegsschiffe versperrt: daran wird in der unten folgenden Betrachtung eine Unausweichlichkeit abgeleitet, dass als Antwort bisher reservierte Militär Mittel Russlands eingesetzt würden (im Vorrücken noch auf Kiew vor zwei Jahren war es vorerst nur der veraltete T-54 gewesen: er wurde mit voller Absicht wieder abgezogen).
Behauptet wird außerdem, der Blut-Zoll auf ukrainischer Seite sei bedeutend höher als auf russischer Seite - bislang wird in allen Presseportalen das Gegenteil reportiert.
Angenommen wird auch eine mögliche Gesamtübernahme der Ukraine durch Russland (was ich für unrealistisch halte) oder Konflikte an der Grenze zu Polen im Rahmen der revisionistischen Sichtweise Russlands, Ergebnisse des Ersten und Zweiten Weltkrieges rückgängig zu machen (was aber auch Folgen hätte für Änderungen des deutschen Staatsgebiets in den Grenzen von 1937): ebenfalls schwer vorstellbar.

Wer im Dschungel der medialen Meinungflut auch mit Antithesen umgehen kann, sollte zur Bewertung der Frage, ob wir tatsächlich "Kriegsteilnehmer" sind oder nicht, in die Auffassungen des Militärs hineinhören:


Es wäre noch einmal die Frage nach einer Neutralität der Ukraine zu erörtern und zu verhandeln (wie sie bei den Minsker Gesprächen noch als real erörtert wurde), um eine Eskalation zu stoppen, die sich die meisten offenbar immer noch nicht vorstellen möchten.

A-Cinema

Ich schau mir mittlerweile nur noch konkrete Entwicklungen an und konsumiere keinerlei Medien zu diesem Thema mehr:

military summary

Filmgärtner

Die Ausführungen des Oberoffiziers s.o..sind aber schon aufschlussreich, lassen einen Irrlauf auf westlicher Seite annehmen.

Filmgärtner

10.03.24, 21:02 #86 Letzte Bearbeitung: 11.03.24, 19:02 von Filmgärtner
US-Geheimdienstoffizier beschwert sich über die geleakten Planspiele deutscher Offiziere zu einer möglichen Handlung gegen die Krimbrücke: bereits hierdurch wäre ein Kriegsgrund gegeben - die Deutschen könnten ja sich selbst gefährden, aber hätten kein Recht, diese Gefahr auch auf die Amerikaner zu übertragen und sie ebenfalls zum Ziel von Angriffen zu machen:



*

Das andere Perspektive: ein russischer Luftwaffen-Offizier"packt aus" (das sind Identität aber vom ZDF aber auf höchst ungenügende Weise geschützt wird):



Filmgärtner

15.03.24, 03:20 #87 Letzte Bearbeitung: 15.03.24, 03:27 von Filmgärtner
Die Qualitätsmedien kippen. Falsch analysierte Ausgangsvoraussetzungen für eine dann verfehlte Politik stehen vor dem Widerruf. Ähnlich wie bei Corona. Und nicht der letzte Fall von Fehlwahrnehmungen und Trugschlüssen.



Ausverkauf der Republik?


Christian_Mueller

Wie waren noch die Worte von Frau Van der Leyen, was die Stärke von Russland angeht?!

"Das russische Militär nimmt Chips aus Geschirrspülern und Kühlschränken, um seine militärische Hardware zu reparieren, weil es keine Halbleiter mehr gibt".

Die von den Mainstream Medien permanent aufgebauschten Erfolge der Ukraine bleiben ebenfalls ohne Konsequenzen. Wie man heute weis, hatten und haben etliche Medienhäuser eng mit der ukrainischen Regierung zusammen gearbeitet, was deren Berichterstattung anlangt.

Russland will durch verzögerte Kriegsführung einen politischen Gegenputsch in Kiew erreichen und nicht als Feind und Aggressor gegenüber der ukrainischen Bevölkerung dastehen, wie es bei einem schnellen Sieg betrachtet werden würde.

Was ist mit Julian Assange, der für die Aufdeckung von Verbrechen nicht den Pulitzer Preis, sondern eine Gefängnisstrafe erhält? Setzen sich seine KollegInnen in den großen Medienhäusern für ihn ein?

Der Mainstream beginnt also, genau wie nach den Corona Diktaten, wieder leicht zu kippen? Natürlich erneut ohne Konsequenzen versteht sich...

Apache Apache

Putin gewinnt erneut die Wahlen in Russland und jeder weitere sinnlose Kampf ihn zu ersetzen bleibt ohne Erfolg.