Kosmos Filmtheater, Berlin

Begonnen von Filmgärtner, 25.01.24, 17:07

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Filmgärtner

25.01.24, 17:07 Letzte Bearbeitung: 25.01.24, 17:12 von Filmgärtner
Vom Architekten Kaiser entworfen, welcher auch für das ein Jahr später eröffnete "Kino International" verantwortlich ist, wurde das "Kosmos Filmtheater" 1962 als größtes Filmtheater der DDR mit 1000 Plätzen eingeweiht.
Mehr noch für die Masse geeignet als das "International", in welchem aber die Staatsführung bei Premieren häufiger residierte als im "Kosmos".

Errichtet im Inneren im ovalen Grundriss und im Stil des italienischen Opernbaus, glich das Äußere eher der russischen Moderne.

Von Anfang an nicht nur mit 35 mm sondern auch mit 70 mm ausgestattet, wofür die Kombiprojektoren "Pyrcon UP 700" aus dem Pentacon-Werk in Dresden (an dessen Stelle befindet sich heute das attraktive Pentacon-Museum) eingebaut wurden.

Die Bildwandbreite war für Vorführungen mm ausgelegt bei einer maximalen Breite von 19,80 m.
Kaum jemand weiß, dass die reale Rahmenlänge 26 m betrug, womit theoretisch auch Ultra Panavision 70+Filme projiziert hätten werden können (es wurde dann aber die Meuterei auf der Bounty' ohne Anwmotphot in leicht gestauchter Fassung vorgeführt, also ohne Überbreite).

Die größten Erfolge im Breitformat waren "Goya", "Die Befreiung Teil 1 bis 5" und "Mackennas Gold", der dort mit einer monatelangen Laufzeit angeblich zum erfolgreichsten Kinoeinsatz der DDR überhaupt reüssierte.

Im Connex der Aktionen der Treuhand nach der Wende wurde das Haus an die Ufa-Theater AG vergeben und diese baute 9 kleinere weitere Säle an.
Vor 12 Jahren dann die Insolvenz und die Schließung, da wenig weiter entfernt UCI ein Multiplex in Friedrichshain betrieb, das aber ebenfalls vor 5 Jahren schloss.

Das Kosmos ist mittlerweile von seinen kleinen Kinos bis auf zwei befreit worden, und im großen Saal wurde Schräge Auframpung entfernt und durch terrassierte Tanz- und Partyflächen ersetzt.
Der gekrümmte Bildwandrahmen wurde nicht erhalten, sondern stattdessen eine Videoflachbild von von 7 m Breite vorne aufgestellt - für den Fall der Fälle.
Wohin die Projektionstechnik ging, ist nicht bekannt, aber das "International' sammelte noch einige Ersatzteile für den gleichermaßen benutzten Projektor Pyrcon UP700.

Das Haus ist seither Eventlocation -
in der kommenden Woche auch Austragungsort der Vorbereitungen der Parteigründung von Frau Wagenknecht zusammen mit Herrn Lafontaine;

https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/buendnis-sahra-wagenknecht-berlin-lafontaine-spricht-bei-parteitag-im-kino-kosmos-li.2179980

A-Cinema

Größtes Kino in der DDR war es bestimmt nicht, vielleicht größtes Neubaukino:

Erinnerung an unser schönes altes Capitol in Leipzig

Apache Apache

Dieser riesige Saal war baulich genial nur der Leinwandbereich viel zu schmal und bot keine geniale breite Panoramawirkung.

Kosmos Kino Berlin https://www.kinokompendium.de/kosmos_kino_berlin.htm

Apache Apache

Schauburg Leipzig

Diente bestimmt zu Theatervorstellungen und Kino.

Filmgärtner

Fotos trügen, weil der Objektivwinkel die Leinwand viel weiter wegrückt.
Bildwirkung war exzellent.

Größtes Neubaukino, danke für die Korrektur.
Hörte nich von alten Häusern der 20er Jahre, welche noch in den 60er Jahren dort mit ca  1500 Plätzen gespielt haben sollen: nur über diese müsste man wohl eine Extra-Buch schreiben.