Gone with the Wind (1939)

Begonnen von Filmgärtner, 26.12.23, 02:14

ᐊ vorheriges - nächstes ᐅ

Filmgärtner


Filmgärtner

Hatte vor 10 Jahren eine herausragende 2K -Restaurierung (in der Schärfe, allerdings nicht im Farbergebnis) und wäre in beiden Belangen jetzt nochmals mit neuen Technologien wiederholbar verbesserbar, wie andere Filme in Technicolor in euren Transfers derzeit aufzeigen ("Größte Schau der Welt" etc.)

Apache Apache

Discs haben so glaube ich zwar ein korrektes aber zwangsvierzudrei Bildformat und das bedeutet also keine Funktion zur Bildverkleinerung einer konstanten Bildhöhe passend an die Balken unten sowie oben bei CinemaScope.

Filmgärtner

29.12.23, 01:07 #3 Letzte Bearbeitung: 29.12.23, 01:10 von Filmgärtner
Anpassung also an die 2,39:1 Leinwand, also Brennweiten Verlängerung?
Dann könnte doch den Projektorzoom suchen das Bild gegebenenfalls verkleinert werden, damit die 2.39:1 Bildwand unverändert bleibt?


Aber warum das Normalformat nicht etwas aufwerten und einmal in die andere Richtung gehen? Also die Bildwand auf 1,89 zu 1 rahmen.

Ein Vorbild hierfür wäre das einstige Filmverfahren Magnascope.

Apache Apache

Vom Winde Verweht

Als dieser Film damals in den Kinos gezeigt wurde lief er doch auch mit konstanter Bildhöhe angepasst zu CinemaScope. Und das wirklich kriminellste Bildformat dieses Films ist die siebziger Filmkopie. Hatte vor einigen Jahren einen Filmakt zur Dekoration hier in meiner Sammlung. War aber schon total rotstichig vom Bild.

Filmgärtner

Evtl. bräuchte mein Kollege einen solchen Ersatzakt, weil bei ihm eine Rolle Vinegar Syndrom hat. Ich hatte einmal die vollständige Kopie. Die Umkopierung ist ein meisterwerk der optischen Arbeit und wurde vom selben Team bestritten, das bereits die Probleme der blaue kopieren für "Dr. Schiwago" löste.
Die Schärfe über das Dup erstaunlich gut und die Farbqualität sehr neutral.
Einige Geräusche wurden sogar in den Surround-Kanal gelegt.

Der vertikal wandernde Bildbeschnitt ist natürlich eine Eingriff in die Integrität der Komposition.

Gerüchteweise soll es auch noch eine Version im anamorphotischen 35mmScope gegeben haben: diese Version wäre dann die schlimmste Fassung.
Von Normalbild wurde auch umkopiert "Die Beste aus dem Weltenraum" auf das anamorphotische 35mm Scope.

Apache Apache

Zitat von: Filmgärtner am 30.12.23, 22:07Evtl. bräuchte mein Kollege einen solchen Ersatzakt, weil bei ihm eine Rolle Vinegar Syndrom hat.

Habe diesen Akt damals verkauft aus meiner Sammlung. Eben deswegen weil total falsches Bildformat. Vier zu drei auf das komplette siebziger Bildformat. Was soll bitte dieser Unsinn.

Filmgärtner

01.01.24, 06:55 #7 Letzte Bearbeitung: 01.01.24, 10:30 von Filmgärtner
Eine Fortsetzung des Blowup-Erfolgs von "Doktor Schiwago" hatte sich MGM erhofft.
Auch die Wiederaufführung in einem größeren Saal einer 70 mm Spielstätte und eben das große Bild waren Anziehungspunkte.

Ein mir sehr viel bedeutendes Beispiel für das Denken der Zeit:

"Schiwago" lief im Berliner Royal Palast 166 Wochen und verzögerte immer anderthalb Jahre den Start genau dieser erfolgreichen 70 mm Sonderausstellungen von "Vom Winde verweht" sowie die Premiere von "2001"!

Erst im Frühjahr 1970 war es hier soweit: und es startete zuerst "Vom Winde verweht" in 70 mm und lief 8 Wochen lang! Zähneknirschend setzte man "Vom Winde verweht" ab, um doch noch "2001" über die Runden zu bringen. Und was passierte mit diesem Lieblingsfilm der heutigen Szene? Er lief erstaunlicherweise schlappe sieben Wochen (mit gähnenden und teilweise spottenden Zuschauern): danach war Schluss.

So war das also 1970.

(Heute, am 01.01.2024 auch in der arte Ausstrahlung: die Vorschau sieht etwas bräunlich aus in den Farben. Die Blu Ray Disc wiederum ohne sattes Grün.
Der Spielfilmausstrahlung soll noch in diesem Monat eine Dokumentation über Vivian Leigh folgen.)

Apache Apache

Discs gibt es sogar noch im Handel. Hatte ihn am Samstag in der Hand.

Apache Apache

Das Dreckige Dutzend

Von diesem Film gibt es wohl auch so eine schreckliche bildlich aufgezoomte siebziger Filmkopie.

Filmgärtner

01.01.24, 21:11 #10 Letzte Bearbeitung: 01.01.24, 21:25 von Filmgärtner
GONE WITH THE WIND

Und nun ein Live-Vergleich zur laufenden Ausstrahlung auf arte:
parallel lasse ich die 20 Jahre alte NTSC-DVD laufen: Ein absolut identisches Ergebnis in Farbe, Schärfe, Kontrast und ein Ritterschlag für diese meisterliche DVD.
Die Farben sind vollendet abgestimmt: man könnte sich nichts Anderes oder Besseres vorstellen (die Eastman Color 35mm- und 70mm-Kopien ab 1967 bemühten sich dagegen bei den Wiederaufführungen um strikte Neutralität mit einem moderneren Look, welcher aber von den Produzenten nicht gewolllt war: Produzent Selznick, hätte er noch gelebt, wäre dagegen Sturm gelaufen. Obwohl mich diese Fassung ab Anfang der 1970er Jahre prägte und mir seinerzeit gefiel - bei damals geringerer Kenntnis der Materie).
Die Farbgebung scheint in der NTSC-DVD/arte-Ausstrahlung ähnlich den alten niederländischen Malern (Rembrandt u.a.) angelehnt zu sein, das Set also wärmer, bräunlich-gelb im Ton, ein klassisches Chamois.
Auch die Rückprojektionen und Matte-Painting wirken in dieser Abstimmung professionell.

Bedeutend ist das beinahe dreidimensional hervorstechende Grünton in dieser Version (Scarletts Kleid in der ersten Viertelstunde des Films): eine typische Technicolor-Farbe, für die die Firma angeblich noch heute Patente besitzt und deren Verwendung sich bezahlen läßt (in der Bluy Ray Disc ist dieser Farbton verfälscht, kalt und leblos).

Zugleich gibt es die farbliche schlechtere Blu ray Disc, wie obenstehend erwähnt.
Man kann dem Sender arte - dessen redaktionelle Sorgfaltspflicht of schwankt - nur dankbar sein, nicht die Blu ray, sondern die DVD-Version ausgestrahlt zu haben.


Apache Apache


Filmgärtner

01.01.24, 22:11 #13 Letzte Bearbeitung: 27.01.24, 00:14 von Filmgärtner
Danke.

Ein Trailer, der noch an die auf 35mm-Mehrschichtenmaterial umkopierte, eher neutral abgestimmte Version erinnert, wenngleich etwas rotstichig in der Grundabstimmung:



Filmgärtner

04.01.24, 23:00 #14 Letzte Bearbeitung: 04.01.24, 23:03 von Filmgärtner
Verlinkt eine Erläuterung von Rob Hummel, einem bekannten Filmkopierwerks-Menschen, der auch den Essay "pro und cons Super 35" geschrieben hatte.
(Irgendwie gelingt mir nicht die Öffnung der Vimeo-Datei nicht, wäre aber interessant gewesen):

https://vimeo.com/68400452

Apache Apache

Gone With The Wind DCP 4K

Park Circus https://www.parkcircus.com/film/115236-Gone-With-the-Wind

Das ist doch ganz bestimmt total genial vom Bild.

Filmgärtner

Das ist genau die Frage! (Gestern stieß ich auch auf einen DCP-Einsatz).
Aber die angeblich mit 8k gescannte HD Version ist dann im Grading wohl tatsächlich dieselbe wie auf der Blu-ray Disc: farblich die viel schlechtere gegenüber der DVD-Version vor 20 Jahren.

So verlockend dann also 4k oder HDR und sonst irgendetwas ist, so ist es, ähnlich wie bei der Neuausgabe von DIE SONNE WAR ZEUGE, in einigen oder sogar wichtigen Punkten ein Rückschritt.

Aber sehr interessant wäre es trotzdem, um einmal die Auflösung zu erkennen, welche maximal in den drei schwarz-weiß Nitratnegativen dieses Films vorhanden ist. Dann könnte ja das 4K wenigstens bei diesem Aspekt helfen (bei D. SONNE w. Z. half es allerdings nicht - im Gegenteil).

Apache Apache

Hoffentlich zeigt ihn digital auch ein Kino hier aus meinem Verleihbezirk.

Filmgärtner