Nachdem eine laut Statistik mittelgefährliche Infektionskrankheit zur völligen Verängstigung und Regression menschlicher Verhaltensweisen führte (anstatt proaktiv am Leben teilzunehmen, dabei Risiken und Selbstschutz in flexiblem Masse eigenverantwortlich zu handhaben), orientiert sich natürlich auch die Medienindustrie am "proaktiven" Verhalten, wo immer es stattfindet.
Heimkino- und Streaming-Protalen kommt dabei eine bedenkliche neue Deutungshoheit zu, da sie ihren partiell im Vorteil liegenden Geschäftsbereich sakrosankt zu sprechen bestrebt sind, sich gar zum "Ratgeber" aufschwingen, die Urteile über die Veranstaltungswirtschaft und das Kulturleben fällen.
Ein Beispiel hierfür liefert ein Autor des Portals "4K-Filme" und scheint sich kaum über die Folgen lapidarer Konsumempfehlungen im klare zu sein.
Im Folgenden darauf einige Zitate (mit Kürzungen):
"Wir hatten ja schon aufgegriffen, dass sich die Kinobranche laut dem Branchenverband HDF Kino unfair behandelt fühlt. Etwa könne man nicht nachvollziehen, warum Gastronomie und Hotelbranche besser gestellt würden. Für 2022 rechnet man nun mit anhaltender Durststrecke für das Kino, insbesondere, da neue Lockdowns im Raum stehen.
Aktuell belebt der Film ,,Spider-Man: No Way Home" das Kino und stellt für die Pandemie neue Rekorde auf. Allerdings rechnet man damit, dass diese Hochphase schnell wieder abbauen dürfte.
(...) Laut dem HDF Kino hätten die Menschen durchaus Lust auf Kino. Allerdings denken wir in der Redaktion, dass es aktuell besser ist sich auf das Heimkino zu beschränken, um sich und andere bestmöglich zu schützen. Natürlich wird ein Branchenverband anders argumentieren, aber das Infektionsrisiko für sich und andere minimiert man am, besten, indem man jegliche Menschenansammlungen meidet.
(...) Das Kino kämpft ohnehin abseits seines Charakters als soziales Ereignis um die Daseinsberechtigung: Technisch kann man zumeist im Heimkino ein besseres Ergebnis erzielen und die Zeitfenster der Kinos schrumpfen ebenfalls. So sind die wenigsten Kinos für natives 4K mit HDR und 3D-Sound gerüstet, da insbesondere HDR sich mit Projektoren nur schwer zufriedenstellend realisieren lässt.
Vertriebe wie Disney haben bereits reagiert: Etwa wanderte der Animationsfilm ,,Encanto" bereits rund einen Monat nach Kinostart für alle Abonnenten zu Disney+. Das eröffnet die Frage nach eurer Meinung: Wird es dem Kino wie den Videotheken ergehen und die Zeit ist einfach abgelaufen? Oder hat die Branche nach der Corona-Krise wieder eine Blütezeit vor sich?"
zit. aus:
4kfilme.de/kinobranche-rechnet-fuer-2022-mit-anhaltender-krise/Schaut man auf die Vita des Autors (selbsternannten "Couch-Stramer"), sind konstruktive Antworten auf die von ihm gestellten Fragen kaum zu erwarten.