Kino-"Exitus" oder "Exodus" am Potsdamer Platz?

Begonnen von Filmgärtner, 13.11.22, 20:04

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Filmgärtner

13.11.22, 20:04 Letzte Bearbeitung: 13.11.22, 22:55 von DCI sr.
Oder doch nur ein Exodus?

Das dortige CineStar Multiplex inklusive IMAX hatte bereits vor zwei Jahren geschlossen, das Cinemaxx dort soll halbiert werden, das Arsenal Kino zieht nach Wedding, und das Filmhaus zum Gropiusbau.

Die sind die neuesten Nachrichten, die selbst Pessimisten in dieser Extremität nicht erwartet hatten.

Wenn dann Kinofachleute interviewt werden, kamen 1999/2000 folgende Credos zum Vorschein: ,,Wir haben uns, glaube ich, alle sehr auf den Potsdamer Platz gefreut, als es so weit war", sagt etwa Stefanie Schulte Strathaus, künstlerische Leiterin des Instituts für Film und Videokunst Arsenal.

Dieselben sprechen heute von einer Todgeburt.

Nun:
Natürlich war der Potsdamer Platz eine Totgeburt.
Schön für die Bezirke und Kieze, wenn dort endlich Leuchtturminstitutionen hinziehen.

Was keiner weiß, aber ein alter Berliner schon einschätzen kõnnte:
Die neuen Orte werden noch weniger Besucher haben. Noch weniger Besucher für das Arsenal in Wedding, und noch weniger Besucher für das Filmmuseum am Gropiusbau.

Weil der gesamte Freizeit- und Vergnügungsbereich drumherum noch karger ist, und weil auch die Verkehrsveranbindungen schlechter sind und der hippe Chique zum Ausgehen fehlt. Es fehlt einfach der metropolitane Charme.

Es sei denn, es kommen 8 Millionen weitere Einwohner nach Berlin gezogen: das wäre ja endlich mal eine krude Perspektive.

Hat keine/r der genannten Verantwortlichen sich im Leben einmal mit Standortanalyse befasst?

Es dürfte ein böses Erwachen geben.

Die letzte historische Chance war gewesen, Mitte der 1990er Jahre in die City West zu ziehen, sowohl ins gesamte Europa Center, in das gesamte Haus Wien als auch in die vorhandenen Traditionsstätten oder auch ins Kudamm-Karree.

https://www.deutschlandfunkkultur.de/potsdamer-platz-kino-krise-100.html