Immobilienpolitik und Standortverbrennung

Begonnen von Filmgärtner, 07.01.23, 01:28

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Filmgärtner

07.01.23, 01:28 Letzte Bearbeitung: 07.01.23, 01:32 von DCI sr.
Das im relativ reichen Baden-Württemberg einige Kinos schlossen, scheint dennoch kein Zeichen einer bevorstehenden Schließungsepidemie zu sein, obgleich im letzten Jahr die Branche Besucherrückgänge von 30% zu verzeichnen hatte gegenüber der Zeit vor Ausrufung einer Corona-Pandemie.

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Überbrückungshilfen und Programmpreise können einiges kompensieren, einige entgegenkommende Vermieter nahmen sogar Rücksicht auf die Sondersituation der Kulturbranche während der Ära der lockdowns und sog. G-Regeln.
Auch, dass es allem Häusern fortan schlechter ginge, die nicht "Avatar 2" anmieteten, lässt sich nicht pauschal behaupten, zumal gerade in den förderungsfähigen Arthauds-Kinos mit hohem Anteil europäischen Programms ein länger laufender Blockbuster die Quotenförderung gefährdet hätte.

Dass dennoch weder eine überzeugende Marktpositionierung, unterstützt auch durch die Produzentenverbände und major companies, innerhalb des Mahlstroms von Multimedia erkennbar ist, noch die sozialpsychologische Verankerung des Kino-Standortes im öffentlichen Bewusstsein neu befeuert wurde, wird sich über kurz oder lang als Versäumnis erweisen.

Und auch die Immobilienwirtschaft kann nicht auf ewig am Leerstand profitieren, da sich hierdurch volkswirtschaftliche Verwerfungen ergeben, die doch noch zu einem Prozess des Kollabierens führen können: mit Ortschaften am Ende, welche auf lange Zeit und ohne Plan daniederlegen.