Der amerikanische Regisseur Spielberg erhält den Ehrenbären für sein Lebenswerk auf der Berlinale.
Kinematheks-Direktor Dr. Rother, in der "tagesschau" als Moderator vorgestellt, welcher (preussisch-pedantisch?) pünktlich die Pressekonferenz abbrechen wollte, hatte schon seit Jahren Wünsche geäußert, im Berliner Filmmuseum auch Devotionalien aus dem Produktionsschaffen dieses Regisseurs aufnehmen zu wollen: und vielleicht wird das Vorhaben durch die Verleihung des Preises ja forciert.
Bei aller Wertschätzung der früheren handwerklichen Begabungen des Regisseurs wird aber auch deutlich, dass Filmmuseen nicht mehr allein mit Autoren-Regisseuren sich künftigen Generationen öffnen möchten, sondern auf Show-Effekte setzen.
Der militärischen Bündnistreue war in unserem Land stets die kulturelle Verknüpfung anbeigestellt.
So wäre in der derzeitigen Auseinandersetzung ein Ehrenbär an Nikita Michalkow, nachdem dieser sich zu Militär-Einsetzen in der Ukraine bekannt hatte, unvorstellbar, selbst wenn es nur um künstlerische Momente ginge.
Es ist nicht schwer, sich mit Spielberg anzufreunden, wo man stets auf der Gewinnerseite steht.
Über einen der begabtesten Unterhaltungsregisseure aller Zeiten äußerten sich aber auch Kollegen kritisch. Einer seiner Freunde und (posthum) Co-Produzenten, Stanley Kubrick, welcher seine eigenen Holocaust-Filmprojekte aufgegeben hatte, monierte, Steven Spielbergs SCHINDLERS LIST sei ein Film "über den Erfolg". Damit meinte er das eben nicht prototypisch gesetzte Happy End.
Was vielleicht auch andeutet, dass von Steven Spielberg kein restlos radikaler, völlig verstörender Film zu erwarten ist: aber auch, dass der ihm im inneliegende Humanismus immer einen menschlichen Ausweg aufzeigt: zum Leben und zur Unterhaltung ermutigt.
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