70mm

Begonnen von Filmgärtner, 23.01.22, 17:40

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Filmgärtner

23.01.22, 17:40 Letzte Bearbeitung: 22.07.23, 00:39 von DCI sr.
Es beginnt mit einem Revival eines Films, der in akzeptabler Qualität nicht mehr wieder verfügbar ist. Ein Zuschauerbericht aus dem Filmvorführer-Forum:

"Ich habe mir am letzten Sonntag mal die digitale Version von Ben Hur in der Astor Filmlounge Berlin angesehen, (...)

Der Vorredner stellte den "im prachtvollen Cinemascope gedrehten Film" als die größte Herausforderung für das Kino, im Rahmen der diesjährigen Klassikreihe vor. Das war es dann auch. Wo es früher den Filmriss gab gibt es heute den Filmstopp. Das geschah, als der Ton in Englisch begann. Beim zweiten Stop entschuldigte man sich und erklärte, daß der Anfang vermutlich nie synchronisiert wurde, es aber definitiv die deutsche Fassung wäre. Der Film lief weiter, die Stimmung nach perfekt vorgeführter Overtüre leider dahin. Als man bemerkte, daß es auch nach dem Vorspann in Englisch weiterging wurde nochmal unterbrochen. (...)

Der Film war hier nicht so scharf, wie Zuhause am Beamer, aber immerhin besser als UP70mm H8 im Zoopalast. Die Farben waren meist etwas blasser und die dunkleren Momente - alles "Schwarze" im Bild waren katastrophal. In der zweiten Hälfte konnte man zumindest die Knackigkeit eines 70mm Films erahnen. Der Ton war OK mit gelegentlich etwas klirren in den Höhen. UP70 Effekt war natürlich keiner vorhanden, wegen schwarzer (bzw. grauer) Balken oben und unten. Der Kasch hätte von unten her auch nicht funktioniert, weil dann wohl, um die hier vorhandene starke Krümmung des unteren Bildrandes auszugleichen, ziemlich viel vom schmaleren Bild hätte weggenommen werden müssen.

Wer den Vergleich zu 70 und 35mm nicht kennt, wie mein Begleiter, fand die Bildqualität ziemlich gut. Für mich hat es sich nicht gelohnt, da ich Zuhause am Beamer die Farben und Schärfe noch etwas besser optimieren kann."

Sioux Indy

Von welcher Marke ist dein Beamer?

Filmgärtner

21.02.22, 01:11 #2 Letzte Bearbeitung: 21.02.22, 01:13 von Admin
Aktuelle Definition einer analogen Filmvorführung seitens desselben Betreibers, allerdings auf eine Kopie von "Tod auf dem Nil" im benachbarten Zoo Palast bezogen:


"Damit Sie etwas über die Technik und der Kopie erfahren, haben wir hier die wichtigsten Unterschiede zur digitalen Projektion für Sie zusammengefasst:

Mehr Farbvielfalt und Farbtiefe, da die Chemie auf dem analogen Film mehr Farben abbilden kann.
Das Bild ist besser gezeichnet, unterschiedliche Schwarztöne werden besser abgebildet.
Das analoge Bild ist weicher.
Die Fläche und damit die Möglichkeiten der Detailabbildung sind fast dreimal so groß wie bei einem analogen 35mm Film - die Projektion nähert sich an 4K digital an.
Natürlich haben sich die Sehgewohnheiten durch die digitale Projektion verändert, trotz der Qualitäten einer 70mm-Kopie gibt es deutliche Unterschiede zur digitalen Projektion. Wie Vinyl erlebt deshalb diese Art der analogen Projektion auch ein Revival in der Filmproduktion."

Die Erläuterungen angeblich typischer Filmeigenschaften stimmen hier nicht mit der Realität überein.
Was womöglich gut gemeint ist, greift zu kurz, wenn die Umstände der heutigen Filmkopierungen dabei nicht berücksichtigt werden, welche ebenso vom Gegenteil zeugen können.

Filmgärtner

Ein US-Artikl, wieder aus der Sicht der Projektionisten berichtend.
Auf die tatsächlichen Vorzüge der Filme selbst möglicherweise für den Betrachter wird natürlich nicht eingegangen.

Man gewinnt den Eindruck, es wird die ganze Sache nur noch wegen der Eintrittsgeld zahlenden Filmvorführer aufrecht erhalten.

Also geht es in diesem Report wieder um die skills der Projektionisten, wobei sich wieder David Kornfeld stark hevortut und auch wichtig tut.
Für ihn scheint ausschließlich von Relevanz zu sein der Akt der Vorführung, eine ernsthafte Filmkopienanalyse hat er noch nie zustande gebracht: prototypisch für die gesamte Branche.

https://www.wgbh.org/culture/2024-03-07/the-magic-of-70mm-film-according-to-somerville-theatres-projectionists?fbclid=IwAR2ZHLZlmxTKaAmWYFvrEaV7j3w7JR85qow23Oo1D_JUuANVOzy7UAUMtK8

Filmgärtner

Alle Titel der Universal, United Artists und Metro Goldwyn Mayer flossen ein in den Verleih CIC.

Dieser kopierte seine Marke auch auf 70 mm, die Musik komponierte Jerry Goldsmith.

Sie wurde auch eingeschnitten in frühere Theaterkopien von "Erdbeben" und "2001", dann leider wieder herausgeschnitten:


Apache Apache

Also ich sah bis heute nie dieses Verleihzeichen bei einer siebziger Filmkopie. Aber bei diesem Film war es ganz bestimmt vor dem Hauptfilm als Verleihzeichen.

The Island ( 1980 )