Schwarz-weiß und Farbfilmentwicklung und ihre Herausforderungen

Begonnen von Filmgärtner, 23.03.23, 17:35

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DER HIMMEL ÜBER BERLIN (Westberlin 1987)

Entstand die frühere 35 mm-Theaterkopie noch ausgehend von einem Farbintermediate, in welchem Farb- und schwarz-weiß-Szenen integriert waren ohne miteinander zu harmonieren, so hat man infolge des jüngsten 4K-Scans diesmal von den jeweiligen Originalnegativen separat gescannt.
Das Ergebnis besitzt zwar eine verbesserte Schärfe, enttäuscht aber in allen anderen Parametern.
Die Unzulänglichkeiten begannnen bereits bei der Aufnahme durch den preisgekrönten Kameramann Henri Alecan: oft wirken die Nachtaufnahmen wie zwei Blenden unterbelichtet, dem eine forcierte Entwicklung gefolgt sein könnte.
Aufgenommen auf Double X und Tri-X schwarz-weiß Material wie auch sechs Jahre später SCHINDLERS LIST, befremdet im Direktvergleich die extrem starke Körnung der Schwarzweiss-Szenen. Dies kann in jeder Hinsicht als prozessuntypisch bewertet werden.
Es sollte direkt geforscht werden, wie im damaligen Kopierwerk, in welches auch ich in den 1980er Jahren eintrat, schwarz-weißes Material aber auch Farbmaterial entwickelt wurde, oder ob es zu Unregelmäßigkeiten bei der Entwicklungs-Chemie kam?
Auch der in Dolby Stereo gemasterte Ton hätte ebenso gut auch als Monoton durchgehen können.

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Vor sechs Jahren erschien die letzte Version von NAPOLÉON (1926), welche seit ihrer Aufführung in Direktkopien vom Originalnegativ (und auch in 3-streifiger Projektion bei der letzten Rolle - so geschehen 1927 und 1928 in der Pariser Oper oder im Ufa Palast am Zoo in Berlin) verschiedenste Umkopierungen und Duplikatprozesse durchlief:

https://www.theguardian.com/film/2016/nov/10/napoleon-review-silent-era-epic-more-thrilling-than-ever