Publikationen, Veröffentlichungen

Begonnen von Filmgärtner, 04.02.22, 17:44

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Filmgärtner

04.02.22, 17:44 Letzte Bearbeitung: 04.02.22, 17:50 von Admin
1993 erschien die bis heute verbreitetste "Technicolor"-Publikation, das Hauptwerk des damals 36-jährigen Richard W. Haines: "Technicolor Movies. The History of Dye Transfer Printing".

Eine noch immer leicht verständliche Einführung in das Verfahren, in der einige Differenzierungen auch hinsichtlich der optischen Dups anzutreffen sind, während einige idealisierende Äusserungen des Autors drei Jahrzehnte später, die opticals seien verlustfrei durchführbar gewesen, in Frage zu stellen sind.

Der Autor widmet sein Buch zum einen den Entwicklungsleiter des Verfahrens, Herbert Kalmus, zuallererst natürlich dem angeblich "besten" Farbfilm-Prozess überhaupt, aber auch den Produzenten und Regisseuren Alfred Hitchcock, David O. Selznick und Michael Powell.

Filmgärtner

24.02.22, 18:59 #1 Letzte Bearbeitung: 24.02.22, 19:07 von Admin
"Kino- Berlin um die Ecke und Entdeckungen unterwegs".

Von Volker Noth und Gabriele Jatho.

Eine bereite 2006 von der Deutschen Kinemathek noch unter ihrem damaligen Direktor Hans Helmut Prinzler herausgegebene Publikation, die grossenteils auf Gegenwartsaufnahmen der damals existierenden Kinos zurückgreift, ohne jedoch analytisch den Ursachen und Gründe für die Veränderungen in der Filmtheaterlandschaft nachgehen zu wollen.

Daher sticht allenfalls die Rezension Michael Althens aus der Frankfurter Rundschau hervor, die auch mir aus dem Herzen spricht:

"Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.10.2006
Fassaden der Dämmerung
Die Todgeweihten grüßen uns: Volker Noth hat Kinos in Berlin fotografiert

Wer dieser Tage in Berlin am Europa-Center am Tauentzien vorbeikommt, sieht einen Bauzaun und dahinter eine große Leere. Dort stand einmal das Royal, einst Europas größtes Kino, später eine tote Hülle, in der aber wenigstens noch die Erinnerungen Platz fanden, auch wenn man im Geiste die verschlossenen Türen überwinden mußte. Und neben dem Eingang hing in der Höhe wie zum Hohn ein riesiges gemaltes Plakat für einen Film mit dem Titel: "The Missing".

Das Royal bestand aus mehreren Sälen, deren größter aber wirklich eindrucksvoll war - und die Leinwand definitiv bigger than life. Kann schon sein, daß die Filme immer kleiner wurden, aber hier entwickelten sie zwangsläufig eine gewisse Größe. Wenn zur Berlinale die Wettbewerbsfilme hier nachgespielt wurden, war es natürlich immer voll, aber wenn man unter der Woche Spätvorstellungen besuchte, konnte man unter Hunderten von Sitzen wählen - und war mit dem Kino und sich selbst mehr oder weniger allein.

Es war ein Traum, und so war klar, daß es irgendwann ein böses Erwachen geben würde. Man hatte sich dann irgendwann daran gewöhnt, daß das Royal nicht mehr in Betrieb ist, aber bei jedem Vorbeifahren gab es einen Stich, wenn man an den riesigen Saal dachte, der da so leer und auf immer dunkel vor sich hin dämmerte. Und plötzlich kam man vorbei, und der Abriß hatte begonnen. Man konnte noch die Treppen sehen, die jetzt unter freiem Himmel ins Nichts führten, und an einer Brandmauer die Plakate, mit denen die Ausgänge tapeziert waren - sie hingen nun zwanzig Meter über einer Baugrube, in der alle Erinnerungen in Schutt gelegt wurden.

Von alldem berichtet auch Volker Noths schönes Kinobuch, in dem der Grafiker um die 125 Fotos versammelt hat, die Kinos in Berlin und im Umland zeigen. Einige davon gibt es schon nicht mehr, an anderen nagt schon der Ruin, und allen wohnt eine unabweisbare Melancholie inne, jene Gewißheit, daß man in den Bildern so oder so dem Tod bei der Arbeit zusieht. Jedes Bild ist ein verlorenes Paradies, und auch wenn man in der Erinnerung daraus nicht vertrieben werden kann, weiß man, daß es für manche Filme eine magische Verbindung mit einem bestimmten Kino gibt, die eben getrennt wird, wenn daraus ein Supermarkt oder eine Baugrube wird.

Wenn man das schön gedruckte Buch so durchblättert, dann hat man den Eindruck, daß Noth auch Grabsteine hätte fotografieren können, denn nichts anderes sind diese steinernen Zeugnisse einer Kunst, die lange glaubte, ihre Spielstätten seien urbane Fixpunkte, obwohl sie es wegen ihrer Herkunft von den Jahrmärkten besser hätte wissen können. Man ertappt sich ja schon selbst dabei, daß man den Verfall anziehender findet als den funktionierenden Alltag. Die Kinos, die noch stehen und in Betrieb sind, überblättert man viel schneller als jene, die längst von der Bildfläche verschwunden sind. Und man ist dankbar für jedes verschwundene Kino, das hier abgebildet ist und dessen Fassade träumen läßt von den unschuldigen Blicken, die sich hier jahrzehntelang in Weiten und Abgründen verloren haben, von denen sie vorher nicht einmal zu träumen wagten. Und schon die Namen reichen, um einen zum Träumen zu bringen, selbst dann, wenn man nie dort gewesen ist: Alhambra oder Astor, Eiszeit oder Sputnik, Venus oder Eva-Lichtspiele, Kosmos oder Sojus. Man muß sich beeilen, wenn man noch etwas sehen will, ehe alles verschwindet.

MICHAEL ALTHEN"

https://www.buecher.de/shop/buecher/kinos-berlin-um-die-ecke-und-entdeckungen-unterwegs/noth-volker-und-gabriele-jatho/products_products/detail/prod_id/20800448/


Filmgärtner



Filmgärtner

07.05.23, 16:33 #5 Letzte Bearbeitung: 07.05.23, 17:19 von DCI sr.
"Color Mania".
Hg.von Barbara Flückiger.

https://www.lars-mueller-publishers.com/color-mania-0

Der schablonenkolorierte Film:
https://www.eastman.org/stencil-colored-films#

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Realität der Illusion - Gertrud Koch zur Unentscheidbarkeit des Kinos:


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Esther Kinsky beschreibt in "Weitersehen" Divergenzen zwischen öffentlichem Kinoraum und privatem Streaming so wie ihrer Bemühung um ein weit in der rumänischen Landschaft abgelegenes, still gelegtes Kino:


https://www.filmdienst.de/artikel/61374/esther-kinsky-weiter-sehen-interview

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"Die Welt im Licht - Kinos im Berliner Osten" dokumentiert die Zeit von 1900 bis 1930.

https://www.panama-verlag.de/shop/Produkt/welt-im-licht-kino-berlin/

Die Nachkriegszeit wäre ebenfalls eine interessante Forschungsaufgabe, scheitert aber immer wieder am Mangel an Bildmaterialien.

Filmgärtner

Werbemail erhalten:

Liebe Filmliebhaberinnen und Filmliebhaber,

er ist Oscar-Preisträger und gilt als einer der größten Legenden des französischen Kinos: Jacques Tati. David Bellos hat sein Leben und Schaffen in einer fesselnden Autobiografie zusammengefasst. Wir möchten sie auf diesen druckfrischen und erstmals auf Deutsch erschienenen Titel aus unserem Verlag aufmerksam machen.

400 S.| gebunden | ISBN 978-3-96311-879-1 | VK 32,00 €


Jacques Tatis Monsieur Hulot, unverkennbar mit seiner Pfeife, seinem Regenschirm und seinen gestreiften Socken, war eine geniale Slapstick-Kreation, die das Publikum auf der ganzen Welt über die Absurdität des Lebens lachen ließ. David Bellos' Biografie zeichnet Tatis Aufstieg und Fall nach, von seinen Anfängen als Varieté-Mime während der Depression über den Erfolg von ,,Jour de Fête" und ,,Mon Oncle" bis hin zu ,,Playtime", dem grandiosen Meisterwerk, das den gefeierten Regisseur und Oscar-Preisträger in den Bankrott trieb und ihn um finanzielle Unterstützung für die Fertigstellung seiner letzten Filme betteln ließ.
Bei der Analyse von Tatis einzigartiger Vision, eines Clowns, dessen filmische Innovation darin bestand, das alltägliche Leben in eine Kunstform zu verwandeln, enthüllt Bellos die komplizierte Inszenierung seiner berühmtesten Gags und stützt sich auf bisher unzugängliche Archive, darunter Filmmaterial, Videos, aufgezeichnete Interviews und frühe Entwürfe von Drehbüchern, sowie die Mithilfe von Tatis Tochter. Herausgekommen ist das Bild eines Mannes, der gleichzeitig engagiert, leidenschaftlich und schüchtern war, mehr Künstler als Geschäftsmann. In der genau recherchierten Darstellung wird Tati sehr lebendig und bleibt, wie auf der Leinwand, seltsam liebenswert.
 

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