Warum nicht.
Die Filme vertraten die eine Seite des Weltbildes (negative Auswüchse des Westens), andere Länder oder auch die Protestbewegungen von 1968 vertraten das Gegenteil: ein mehr humanistisches Weltbild.
Ich habe deswegen auch Probleme mit "Agenten sterben einsam" oder "Stoßtrupp Gold", gehöre nicht zu den Anhängern, Schenkelklatschern oder Jubilierern.
Wirklich bedeutende Regisseure hätten sich nicht herabgelassen, so etwas zu inszenieren.
Aber Christopher Nolan ist ja scharf darauf, zum 007-Regisseur zu avancieren, obwohl er es gerade endlich geschafft hat, mit "Oppenheimer" erfolgreich ins ernste Fach überzusiedeln.
Vor diesen Filmen zu warnen ist m.A.n. angemessener als nicht vor ihnen zu warnen und zu schweigen und noch länger - pardon - eine 007- Ideologie zu tolerieren, zu feiern und auch noch zu genießen - was seit Jahrzehnten der Fall ist.
Unentwegt und völlig enthemmt (bis zum Totschlag) ging es dort gegen Neger, Chinesen, Russen, Kommunisten, Befreiungsbewegungen, Lesben, Schwule, Revolutionäre, Andersartige oder widerspenstige Frauen... und wie man ihrer "Herr" wird.
Es reicht ja wohl zu genüge.
Die Filme hätten auch das Gegenteil predigen können. Haben sie aber nicht!
Filmisch natürlich gekonnt: Dekor, Technik, Action, Score, Fotografie, Sets, Titeldesign, Effekte: sehr oft brillant gelöst.
Ansonsten:
Veit Harlan hat auch "tolle Filme" gedreht. Riefenstahl eben so. Die Wirklichkeit wurde damit verzerrt.
Menschenbild und politisches Verständnis der Weltzusammenhänge waren in allen 007-Filmen fehlgeleitet und meines Erachtens in jeder Hinsicht kontraproduktiv.
Warnhinweise (ähnlich auch bei Zigarettenwerbung) wirken natürlich bevormundend, widersprechen der Verbrauchermoral oder der (angeblich absoluten autonom) freien Entscheidung.
Eine freie Entscheidung besteht aber fort, weil man Warnhinweise ignorieren kann oder auch widersprechen kann.
Falls der Warnhinweis eine Provokation ist, kann man sich darüber freuen, weil die Diskussion über Filminhalte damit stimuliert wurde, wo vorher nur konsumiert wurde.
Und alle mal besser als "Kürzungen", die aus einem schlimmen Produkt versuchen, scheinheilig im Sinne der bürgerlichen Moral oder des Rechtsstaates plötzlich ein erträgliches Produkt zu frisieren.
Weiter so, es stimuliert die Diskussion!
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Aber um doch noch eine konstruktive Forschungsvariante aufzuschlagen: man kann anhand der Blu-ray-Editionen recht gut die verschiedenen Entwicklungsstufen der Kodak-Negativ-Materialien bis heute nachvollziehen.