Reanalogisierung streift auch Ambitionen jüngerer Kuratoren auf der Suche nach dem filmischen Original, deren Provenienz zumeist aus dem Bereich der Heimkino-Enthusiasten oder Filmwissenschaften rührt, sodaß sie sich nach der Learning-by-doing-Methode ein analoge Handwerk autodidaktisch aneignen.
Oftmals die einzigen Filmexperten, welche in den großen Staatsmuseen - hier das Deutsche Filmmuseum Frankfurt am Main - noch eingeladen werden in Ermangelung der einst beruflich mit Film Tätigen und auch in Ermangelung verfügbarer Zeitzeugen oder Produktionsmitarbeiter - oder man möchte sich das ersparen und präferiert eine modernere, jugendlicherere und daher auf Identifikation basierende Filmvermittlungs-Rhetorik.
Es verwundert nur, daß dann der Kurator, welcher jahrelang nach Unzufriedenheit mit seinen VHS-Kassetten endlich einmal einen Originalfilm haben wollte, dann ausgerechnet den Sammler, der ihm dies vermittelte, als "dubios" zu bezeichnet: womit u.a. die Filmverpackung gemeint ist, aber auch ein beginnendes Vinegar Syndrome.
Der Sammler könnte ja fortgeschrittenen Alters sein; da sollte man dankbar sein, daß er das Material überhaupt so lange aufbewahrte. Aber nein, an dahinsiechenden oder vergessenen Filmen tragen nicht Rechteinhaber, Archive oder Verleiher die Veranstwortung, sondern der in letzter Instanz noch verbliebene "dubiose Sammler":