Kann mich erinnern, auch an seine Rekordgagen: das hat er dann fast zeitgleich auch bei den Salkins für SUPERMAN durchgezogen.
Bei APOCALYPSE NOW wird noch der Gestus des GODFATHER repetiert: rigoros nach oben gerichteter Kopf mit tyrannisch heruntergezogenen Mundwinkeln (zuderzeit in fast jeder Schulklasse imitiert).
Man liest, der Schauspieler sei - am eigentlich Drehbuch nicht interessiert - angereist, um dann einen dreiviertelstündigen Monolog vor der Kamera abzuhalten (vermutlich bereits in dieser Robe auf jenem Set).
Das muß dann ein Filmkünstler und Cutter sinnvoll schneiden: neben dem Desaster CLEOPATRA bei diesem Mammutfilm eine ähnliche, schier unlösbare Aufgabe.
Die redigierten Fassungen der letzten zwei Jahrzehnte lassen den Film enden mit Blick auf den Hauptdarsteller - ähnlich die der Director's Cut mit Schnitt auf das Pferdchen: der Wunsch der Filmemacher.
In der Urfassung aber (die die Cannes-Fassung um eine Coda brennender Wälder und Forste ergänzt), wurde aber die Intention, Krieg auch als surreales, psychedelisches und drogenverstopftes Delirum zu beleiuchten, herausgeschnitten. Obwohl diese Szene meineserachtens eine gute Abrundung hergibt, ähnlich dem trügerischen Happy Ende in BLADE RUNNER, wo man in eine goldene Zukunft fährt.
Auch die vorlettze Woche gesehene 70mm-Kopie mit angeblich 153 Minuten enthielt die Coda nicht, ähnlich darin der Cannes-Fassung?
Dann hat sich seit 1979 unter den 70mm-Fan ein Mythos herangebildet, es sei ein Event, eines Tages die 70mm-Fassung sehen zu dürfen.
Das kann zutreffen auf die Cannes-Fassung, wenn diese vom Rohschnitt in einer Sonderkopie direkt vom Originalnegativ gezogen wurde.
Danach aber ging der Film in den weltweiten Verleih und war (außer einer Studio-Kopie im "Normaformat", die ich einmal in den Händen hatte) nie wieder (wie die klassischen 60er Jahre-Monumentalfilme es waren) vom Originalnegativ gezogen worden: dementsprechen duppig sieht die alte 70mm-Fassung leider aus (die 35mm-Technicolor-Kopie von 1999, die Redux-Version, ziehe ich vor). Dann enhält der Filme viele grobkörnige Blenden, ist leider nicht A/B geschnitten.
Es bleibt im Konnex von "70mm" also - ähnlich den Sternenkriegen - nur der Beleg eines einzigartigen und herausragenden Tondokuments. Immerhin. Ansonsten eine Amthologie stürmischer und brillanter Eingebungen wie auch das Dokument, produktions-organisatorisch aber auch intellektuell sich verrannt zu haben.