Berliner Kinos

Begonnen von Filmgärtner, 05.02.22, 16:42

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Filmgärtner

05.02.22, 16:42 Letzte Bearbeitung: 06.01.24, 14:03 von Filmgärtner
Zoo Palast Berlin - Hardenbergstrasse in Charlottenburg

Etwas nostalgische Außenbetrachtung der Kinostätte, sozusagen durch die rosarote Brille, seitens des renommierten Filmjournalisten Volker Baer (eine "Innenbetrachtung würde sich natürlich auf die Personal-Geschichte, auch auf die Geschäfts- und Lebensbiographie des Bauherrn und Betreibers Max Knapp wie auch auf technische Höhenflüge und Fehlschläge konzentrieren):

https://m.tagesspiegel.de/der-alte-zoo-palast-festspielhaus-fuer-jedermann/9118146.html

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02.04.22, 17:08 #1 Letzte Bearbeitung: 02.04.22, 18:13 von DCI sr.
Odeon / Sylvia - Haupstrasse in Schöneberg

Das Kino wurde als "Sylvia" in den 1950er Jahren eröffnet, vom Schöneberger Kinobetreiber Karl Heger (der auch das Forum Theater am Kaiser-Wilhelm-Platz betrieb, das ehemalige Musterkino der Zeiss Ikon GmbH für 4 Kanal Magnetton-Anlagen).
Heger benannte es schlicht nach seiner Tochter Sylvia.

Ca. in den 70er Jahren verkaufte er das Kino weiter an den Filmtheaterbetreiber Peter Reiff, und dieser übergab es um 1980 (letzte Einsätze waren unter anderem "Spartacus") an Knut Steenwerth und Georg Kloster von der York-Kino GmbH, in der auch bereits "Apocalypse now" vom Zoo-Einsatz nachgespielt wurde.
Bis Mitte der 80er Jahre spielte dieses Haus ähnlich wie auch andere Kinos der Betreiber Kette (Kino im Märkischen Viertel, Babylon Dresdner Straße) lange Nächte mit bis zu Wahlen 3 Filmeinsätzen pro Nacht, jeweils am Freitag und Samstag ab 23 Uhr: zu den bestbesuchten gehörte beispielsweise eine Woody-Allen-Nacht.

In Anlehnung offenbar an die englischen Odeon-Kinos erfolgte ebenfalls in 80er Jahren eine Umbenennung zum "Odeon": Hauptgeschäftsfeld des Kinos waren jetzt allerdings englischsprachige Originalfassungen, wodurch es auch gelang, erstmalig kontinuierlich an Erstaufführungseinsätze der Filmverleiher zu gelangen.
Die vorliegende Videodokumentation scheint grob um etwa um das Jahr 2000 gedreht worden zu sein, im Interview ein bereits jüngerer Filmvorführer (im Aushang "Apocalypse now - redux", die verlängerte Version des Coppola-Klassikers und erstmalig auch in einer 35mm-Technicolor Druckkopie, nachdem die Amerikaner für kurze Zeit das legendäre Farbverfahren ab 1997 wiederbelebt hatten, aber bereits ein paar Jahre später wieder einstellten.
Im Interview wird auf die ursprüngliche Projektionsausrüstung des Kinos mit Ernemann Projektoren mit 4-Kanal Magnetton verwiesen, aber bereits auch auf eine schon wieder stillgelegte, erst 1993 installierte DP75 (kombiniert für 35mm und 70mm-Filme.

https://www.youtube.com/watch?v=cPCPHEfKN0I&feature=emb_imp_woyt

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02.04.22, 18:50 #2 Letzte Bearbeitung: 02.04.22, 19:57 von DCI sr.
Zeit für Berlin heißt ein Internetportal zur Kultur-, Film- und Kinogeschichte in Berliner Bezirken, herausgegeben von Lutz R.: https://www.zeit-fuer-berlin.de/

Anstatt serieller, enzyklopädischer Kinolisten wurden hier zunächst nur ausgewählte Spielstätten protegiert, diese aber in extenso nachrecherchiert, historiographiert und durch aktuelle Beschreibungen und exklusiv erworbene Originaldokumente wieder ans Licht geholt.

Sehr empfehlenswert ist das nötige Lokal-Gefühl für die Lokalitäten und auch die persönliche Identifizierung mit Erfahrungsorten und Baudenkmälern, die bis in die Gegenwart strahlen.

Neben den Vereinsrecherchen von KMB ist dieses Portal eines der wenigen, das sich "noch einmal auf die Socken" gemacht hat, die Film- und Kinovergangenheit zu illuminieren und als das historisches Gedächtnis einer Großstadt weltstädtisch und aktuell erscheinen zu lassen.

Um so verdienstvoller ist, daß nicht längst kanonisierte Allerweltskinos, die uns ständig begegnen, im Fokus stehen, sondern exponierte Lichtspielhäuser in den sogenannten Randbezirken vor der Timeline baulicher und kultureller Umbrüche:

https://www.zeit-fuer-berlin.de/kino-und-filmstadt-berlin/

Filmgärtner

04.04.22, 00:57 #3 Letzte Bearbeitung: 04.04.22, 13:10 von DCI sr.

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Im Radio-Podcast von "visit berlin" berichtet Benjamin Kohzer über das von ihm mitbetriebene Projekt www.kinokompendium.de , welches tlws. die Geschichte, zuvorderst aber die gegenwärtige Präsenz und Ausstattung der Berliner Filmtheater kategorisiert und zugleich eine umfangreiche Foto-Bibliothek aufbaute:

https://open.spotify.com/episode/64QoLnwixrNahdNMPv4T13

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25.05.22, 08:57 #5 Letzte Bearbeitung: 25.05.22, 12:41 von DCI sr.
Royal Palast und City im Europa-Center:


Teile der Projektionsanlage befinden sich heute in der Ausstellung von Kinomuseum Berlin im Alexa Shopping Center am Alexanderplatz in Berlin.

Filmgärtner

15.10.22, 13:29 #6 Letzte Bearbeitung: 15.10.22, 13:32 von DCI sr.
Eröffnung des Autokinos in Siemensstadt im Juni 1965 in Berlin: im ersten Berlins und den zweiten (nach Frankfurt am Main, Gravenbruch) in Deutschland:


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23.02.23, 18:09 #7 Letzte Bearbeitung: 16.03.23, 16:00 von DCI sr.

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Silent Green Quartier
Ein in der Weddinger Gerichtsstraße angesiedeltes interdisziplinäres Kulturprojekt in Räumen des ehemaligen Krematoriums.

Beheimatet ist dort das audiovisuelle experimentelle Projekt "Film Feld Forschung", aber auch das Archiv des Arsenal, Institut für Filme und Videokunst, inklusive Vorführmöglichkeiten auch während der Berlinale ("Arsenal 3").
Ab 2025 soll das Arsenal vom Potsdamer Platz auch vollständig umziehen und zwei neue Vorführstätten im Quartier errichten.

https://www.silent-green.net/

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Kino Krokodil in der Greifhagener Straße:
Noch 1991 von der York Kino GmbH aus dem Bestand der Bezirksfilmdirektion übernommen und als Kino Nord wieder eröffnet, wurde das Kino später zeitweise von b-ware betrieben und seit anderthalb Jahrzehnten von einem Team, welches sich dem russischem Kulturraum, dem osteuropäischen aber auch ukrainischen Filmgeschehen nähert und in diesem Spannungsfeld politische Dispositionen reflektiert:

https://taz.de/!5850549/


Filmgärtner

09.01.24, 23:06 #11 Letzte Bearbeitung: 10.01.24, 11:07 von Filmgärtner


MOVIEMENTO
Ab 25:50

In vielen Jahrzehnten zum ersten Mal Bilder des legendären Spiegelsaals gesehen: das Auftauchen des Films grenzt an ein Wunder.

https://www.ardmediathek.de/video/rbb24-abendschau/rbb24-abendschau-vom-08-01-2024/rbb-fernsehen/Y3JpZDovL3JiYl9lZWJmZTcwOS01NWEwLTQ3YzktOTEyZC00Njk2ZDNlYTMwMDhfcHVibGljYXRpb24

Filmgärtner

Laut mit die zehn schönsten Kinos in Berlin, aber ohne fachliche Begründung und eventuell nach dem Zufallsprinzip (oder der political correctness) zusammengewürfelt:

https://www.bz-berlin.de/berlin/die-zehn-schoensten-kinos-in-berlin

Filmgärtner

25.02.24, 14:44 #13 Letzte Bearbeitung: 25.02.24, 17:02 von Filmgärtner
22 Jahre altes Video, zwei Jahre vor der Schließung aufgenommen.
Das gesamte Haus war bereits sehr verbaut und zerklüftet, und leider auch in dem Video optisch nicht eingefangen: das hätte besser vorbereitet sein müssen.
Dass zur Zeit der Doku auch die Kaschierungen in beiden großen Kinos nur im kleinsten Format eingestellt waren, ist nicht ausschlaggebend für die bei großen Filmen tatsächlich erreichte Spannweite und Höhe.

De facto waren es aber die beiden opulentesten Roadshowkinos, die ich weltweit zu sehen bekam. (Und es war meine ehemalige Arbeitsstätte, einige Jahre vor dem Interviewten):


https://de.m.wikipedia.org/wiki/Royal_Palast

https://www.kinokompendium.de/royal_palast_kino_berlin.htm

https://www.tip-berlin.de/stadtleben/geschichte/12-dinge-west-berlin-vermissen/

Unter einem Glaskoloss begraben:
https://www.tip-berlin.de/stadtleben/charlottenburg-in-den-1960ern-fotos/