Odeon / Sylvia - Haupstrasse in SchönebergDas Kino wurde als "Sylvia" in den 1950er Jahren eröffnet, vom Schöneberger Kinobetreiber Karl Heger (der auch das Forum Theater am Kaiser-Wilhelm-Platz betrieb, das ehemalige Musterkino der Zeiss Ikon GmbH für 4 Kanal Magnetton-Anlagen).
Heger benannte es schlicht nach seiner Tochter Sylvia.
Ca. in den 70er Jahren verkaufte er das Kino weiter an den Filmtheaterbetreiber Peter Reiff, und dieser übergab es um 1980 (letzte Einsätze waren unter anderem "Spartacus") an Knut Steenwerth und Georg Kloster von der York-Kino GmbH, in der auch bereits "Apocalypse now" vom Zoo-Einsatz nachgespielt wurde.
Bis Mitte der 80er Jahre spielte dieses Haus ähnlich wie auch andere Kinos der Betreiber Kette (Kino im Märkischen Viertel, Babylon Dresdner Straße) lange Nächte mit bis zu Wahlen 3 Filmeinsätzen pro Nacht, jeweils am Freitag und Samstag ab 23 Uhr: zu den bestbesuchten gehörte beispielsweise eine Woody-Allen-Nacht.
In Anlehnung offenbar an die englischen Odeon-Kinos erfolgte ebenfalls in 80er Jahren eine Umbenennung zum "Odeon": Hauptgeschäftsfeld des Kinos waren jetzt allerdings englischsprachige Originalfassungen, wodurch es auch gelang, erstmalig kontinuierlich an Erstaufführungseinsätze der Filmverleiher zu gelangen.
Die vorliegende Videodokumentation scheint grob um etwa um das Jahr 2000 gedreht worden zu sein, im Interview ein bereits jüngerer Filmvorführer (im Aushang "Apocalypse now - redux", die verlängerte Version des Coppola-Klassikers und erstmalig auch in einer 35mm-Technicolor Druckkopie, nachdem die Amerikaner für kurze Zeit das legendäre Farbverfahren ab 1997 wiederbelebt hatten, aber bereits ein paar Jahre später wieder einstellten.
Im Interview wird auf die ursprüngliche Projektionsausrüstung des Kinos mit Ernemann Projektoren mit 4-Kanal Magnetton verwiesen, aber bereits auch auf eine schon wieder stillgelegte, erst 1993 installierte DP75 (kombiniert für 35mm und 70mm-Filme.
https://www.youtube.com/watch?v=cPCPHEfKN0I&feature=emb_imp_woyt