Kinofilm Forum

A K T U E L L E S => KINO-Porträts, Eröffnungen, Schließungen => Thema gestartet von: Filmgärtner am 16.03.24, 15:32

Titel: Frankfurt am Main
Beitrag von: Filmgärtner am 16.03.24, 15:32
https://www.fr.de/frankfurt/schliessungswelle-bei-kinos-in-frankfurt-bleibt-aus-92893902.html
Titel: Aw: Frankfurt am Main
Beitrag von: Filmgärtner am 25.03.24, 09:10
Von gutem Publikumszuspruch und auch guter Verankerung der sozialen Kinowewegung in der Bevölkerung zeugt der Artikel aus der Frankfurter Rundschau zur Wiederaufnahme des Betriebs im Berger Kino in Frankfurt am Main:

Was sich an diesem Abend abspielt, ist eine Geschichte über das Potenzial von freien Räumen, Engagement, aber vor allem von Vernetzung. Es ist eine Reise in die Vergangenheit und ein Blick in die mögliche Zukunft des Berger Kinos.


https://www.fr.de/frankfurt/zeitreise-im-berger-kino-in-frankfurt-bornheim-besetzt-92910721.html


Liest man dann die Meinungen in einem bestimmten Diskussionsforum der Branche, ist interessant, wie man sozialen Bewegungen verdeckt Hals- und Beinbruch nachsagt, mit Hohn und Spott Minderheiten durch den Kakao zieht und vermeintliche Rechtsbrüche andeutet.

Keiner muss sich noch über Invektiven gegen alte weiße Männer wundern, wenn diese sich tatsächlich so verhalten.
Titel: Aw: Frankfurt am Main
Beitrag von: Filmgärtner am 01.04.24, 22:01
Entgegen den frauenfeindlichen Invektiven beispielsweise im Filmvorführerforum wurde nun erfolgreich ein aktiver Raum für den engagierten sozialen Film geschaffen:

Titel: Aw: Frankfurt am Main
Beitrag von: Filmgärtner am 03.04.24, 00:23
Inzwischen wird zu einer erfolgreichen Fundraising-Kampagne aufgerufen zugunsten des Berger Kinos: und wenn das falsch ist, was ist dann richtig?
Etwa die hämischen Kommentare im Filmvorführer-Forum nach dem Motto, frei wiedergegeben, "die scheitern ohnehin", anstatt zu bekunden "ich bin dabei, unterstütze die Besetzer und werde sie verteidigen" zählt man bereits im Vorfeld die Fehler auf.


Hier die Verlautbarung der Initiative:

"Statt Kulturangeboten und erschwinglichem Essen, statt bezahlbarer Miete und grüner Stadt, gibt's Hochglanz Einkaufsläden, hässliche Neubauten überteuerte Restaurants und den fünfundzwanzigsten Supermarkt mit Selbstbezahler-Kasse in einem Umkreis von 300 Metern.

Unser Viertel wird immer mehr zum Reichen-Viertel und verdrängt damit die Menschen, die zu Bornheim gehören, es sich aber nicht mehr leisten können. Der Profithunger drängt immer mehr günstige Kulturangebote und arme Menschen aus der Stadt.

Auch das Berger Kino konnte dem Profitdruck nicht standhalten."


https://weact.campact.de/petitions/berger-kino-fur-alle

Bravo, so ist es richtig, nur so und nicht anders.
Titel: Aw: Frankfurt am Main
Beitrag von: Filmgärtner am 03.04.24, 13:57
Noch eine Beschreibung auf "Medienmittwoch" des dortigen Pächters Harald Metz und der programmatischen Ausrichtung:

https://www.medienmittwoch.de/team-member/harald-metz/
Titel: Aw: Frankfurt am Main
Beitrag von: Filmgärtner am 03.04.24, 18:38
Fundsache aus einem Forum der Filmvorführer:

(...) Dass das jetzt nicht von Dauer sein kann/ wird, okay. Aber dass es jetzt hier zum Teil darum geht, dass die keine Ahnung haben (...), dass sich hier dann auch misogyn über queere Lebensweise oder Feministinnen lustig gemacht wird, und teilweise der erste Gedanke "Lesbensex" ist, überrascht mich gar nicht so sehr, Frauen gibt es hier ja nicht, finde ich aber doch etwas unangenehm.

Quelle: https://www.filmvorfuehrer.de/topic/39759-kinobesetzungen/

Um manche AWMs ist es in Kinokreisen nicht schade - manche sind in ihrer Geisteshaltung der Adenauer-Republik niemals entwachsen, man könnte die Zeit nahtlos noch weiter zurückdrehen und träfe auf das immerselbe deutsche Wesen.
Titel: Aw: Frankfurt am Main
Beitrag von: A-Cinema am 03.04.24, 18:53
Michael Ludwig ist ein feiner Kerl mit einer Leidenschaft fürs Kino.
Hoffentlich startet jetzt keine Hetze gegen ihn.
Titel: Aw: Frankfurt am Main
Beitrag von: Filmgärtner am 03.04.24, 18:55
Ah ja, danke, weil ich ihn noch nicht kannte.
Er wird dort auch nicht glücklich werden.
Titel: Aw: Frankfurt am Main
Beitrag von: A-Cinema am 03.04.24, 19:02
Er macht ein tolles Programm im Luru-Kino (https://www.luru-kino.de/) in Leipzig (leider bisschen weit weg von mir)
Titel: Aw: Frankfurt am Main
Beitrag von: Filmgärtner am 03.04.24, 22:52
Im besten modernen Sinne tatsächlich ein Programmkino.
Der Terminus wurde ja bei den Projektionisten in deren Forum lapidar erwähnt, woraufhin er hoffte, dass dies einmal definiert werden würde: natürlich kaum zu erwarten.

Wo er aber die Besetzung so fragwürdiger Immobilien auch durch Kinder verteidigt, und damit sogar im Sinne des Eigentümers argumentiert, raunzt man ihn schon wieder an mit dem Heiligtum des Eigentums.
Und ein anderer frankfurter Defätist verweist auf auf die ohnehin fatale Unmöglichkeit für jegliche Kultur auf dem Immobiliensektor, erst recht der von ihm zuvor (über seinen Doppelaccount des Rumpelstilzchens) persiflierten Laien.

Da reden sie schlecht über die Immobilienbranche, ohne aber professionellen Einblick in deren Sondervermietungen zu haben.

Wenn man dann aber doch gegen die Immobilieninteressen votiert, dann ist es auch wieder nicht recht, denn das Eigentum sei ja heilig.

Paradoxer geht's nicht mehr.

Aber wenn das Eigentum so heilig ist, müsste man solchen Projektionisten einmal Pierre-Joseph Proudhon nahebringen, und sie verloren endgültig die Fassung:

In seiner Schrift "Bekenntnisse eines Revolutionärs" schreibt dieser:

"Der eine Schriftsteller bezeichnet das Eigentum als positives Recht, das aus der Besitznahme entstanden und durch das Gesetz sanktioniert sei, der andere verteidigt es als natürliches Recht, dessen Ursprung in der Arbeit beruhe: und diese Ideen haben trotz ihrer scheinbar ganz entgegengesetzten Natur dennoch beide eine große Anhängerschaft. Ich aber behaupte, dass weder die Arbeit, noch die Besitznahme, noch das Gesetz das Eigentum zu schaffen im Stande sind, dass es vielmehr eine Wirkung ohne Ursache ist: wer will mich deshalb verdammen? Was für ein Sturm der Entrüstung sich da erhebt! - Das Eigentum ist Diebstahl!"
Titel: Aw: Frankfurt am Main
Beitrag von: A-Cinema am 03.04.24, 23:44
Sie kennen Proudhon? Wunderbar.
In meiner Jugend hab ich alles versucht zu lesen, was es gab. Und gerade gemerkt, dass ich es völlig vergessen hatte.
Ich hätte gerne Kropotkin gelesen, da hab ich aber nichts gefunden, ich glaube, das wäre mir am nächsten.
Stirner habe ich gelesen, das war mir zu fern, zu unverständlich - dafür bin ich zu schlicht.
Paul Lafargue, ich habe es gerade hier liegen: "Das Recht auf Faulheit" für mich ein grandioses Beispiel, dass man nicht immer alles neu denken müsste.

Ja und: "Caleb Williams oder die Dinge wie sie sind"
Titel: Aw: Frankfurt am Main
Beitrag von: A-Cinema am 04.04.24, 14:19
Als wäre es bestellt worden:
Luru Kino zum zweitbesten Kinos Leipzigs gewählt:

https://www.lvz.de/lokales/leipzig/leipzigs-beste-kinos-diese-wohlfuehl-orte-mit-flair-haben-treue-fans-7TLFHML6HRBIXCUAPUKK72GCXE.html (https://www.lvz.de/lokales/leipzig/leipzigs-beste-kinos-diese-wohlfuehl-orte-mit-flair-haben-treue-fans-7TLFHML6HRBIXCUAPUKK72GCXE.html)
Titel: Aw: Frankfurt am Main
Beitrag von: Filmgärtner am 07.04.24, 12:26
Ein Interview mit Sophie Brakemeyer, eine der Initiatoren der Besetzung des Burger Kinos mit Erläuterungen über die kommende Projektarbeit.
Eine Förderung im Ortsbeirat des reaktionären Frankfurt wurde durch CDU und FDP abgeschmettert, aber das Konzept ist in sich stimmig und förderungswürdig.

Eventuell gibt es Probleme mit der Digitalprojektion, aber vielleicht kann man der Initiative sogar mit einer spielfähigen Anlage behilflich sein.

https://filmloewin.de/berger-kino-interview/?fbclid=IwAR3Sqoew2AA_ciGijvgYY-POyQo9vlQs4FQ8i2ZyWRhMaZ_-_Qc8KDuGzH4

Das Ganze wird begleitet von einer beispiellosen Häme im Projektionisten-Forum, vermutlich motiviert durch Neid und Verachtung gegenüber Kreativschaffenden.
Manche sind in ihrer Geisteshaltung der Adenauer-Republik nie entwachsen. Man könnte die Zeit natürlich noch weiter zurückdrehen und träfe auf das immerselbe deutsche Wesen.

Es würde einen nicht wundern, wenn man hier die "Gottbegnadeten-Liste" wieder einführte, denn die regelte schon einmal, wer unbedingt zu überleben (am Markt teilzunehmen) hätte.
Titel: Aw: Frankfurt am Main
Beitrag von: Filmgärtner am 07.04.24, 14:38
Eindeutig ist, es geht weiter nach Monaten des Stillstandes.

Und hier das aktuelle Programm der Initiative:

https://berger-kino.org/
Titel: Aw: Frankfurt am Main
Beitrag von: Christian_Mueller am 08.04.24, 20:16
Interessant, dass der Thread im anderen Forum noch nicht geschlossen wurde oder die Zensur eingegriffen hat. Ist aber wohl nur eine Frage der Zeit.

Ich wusste bislang noch nicht, dass Feminismus gleich Kommunismus ist und dass die deutschen Staatsfinanzen durch die Förderung eines Kleinbetriebes in Schieflage kommen könnten, wo sonst überall auf jenen einzelnen Cent der Steuerzahler penibel geachtet wird... ;D
Titel: Aw: Frankfurt am Main
Beitrag von: Apache Apache am 08.04.24, 23:50
Zitat von: Christian_Mueller am 08.04.24, 20:16Interessant, dass der Thread im anderen Forum noch nicht geschlossen wurde oder die Zensur eingegriffen hat. Ist aber wohl nur eine Frage der Zeit.

Das kommt bestimmt schon noch wenn es dort ausartet im Thread. Oder die Forenm. hat Urlaub.
Titel: Aw: Frankfurt am Main
Beitrag von: Filmgärtner am 08.04.24, 23:59
Laut offizieller Schreibung der bundespolitischen Schriften unseres Staates (und selbst meiner Wahrnehmung) schreibt man:

"Während der Marxismus in Gestalt des Kommunismus vor allem politische und soziale Veränderungen erstrebt, ist der Feminismus eine primär kulturelle Bewegung, vorerst zur Schaffung einer spezifisch weiblichen Kultur."

Es ist fast 60 Jahre her, dass beide Strömungen einmal kurze Zeit miteinander dialogisierten.

Tendenziell fand mehrheitlich eine Anpassung des Feminismus an Karrierismus, Nachahmung oligarchischer Modelle und kapitalistischer Gewinnspiele statt.

So mancher verunsicherter Inhaber des besten Stücks kann in seiner Angst dann schon nicht mal mehr trennen zwischen Rivalin, Kommunistin, Feministin, Kastratin oder Terroristin.
Titel: Aw: Frankfurt am Main
Beitrag von: Filmgärtner am 09.04.24, 00:07
Es ist ein cliquenhaftes Verhalten aber keine "M."
Dürfen wir so nicht sagen, und daher ändere ich es und entschuldige mich dafür, falls das Wort gefallen ist.
Titel: Aw: Frankfurt am Main
Beitrag von: Apache Apache am 09.04.24, 00:13
O.K.
Titel: Aw: Frankfurt am Main
Beitrag von: Filmgärtner am 09.04.24, 00:43
Wenn man konkret sucht zwischen der Verbindung zwischen Feminismus und Revolution, gibt es tatsächlich das positive Beispiel eines Films, das ich den Besetzern des Berger Kinos gerne anheimstelle.

Der Film ist sogar nicht verboten, nicht erpresserisch, nicht illegal, nicht arbeitsscheu, da all Diejenigen, die mit ihm zu tun hatten (z.B. die achtenswerten Filmemacher und der hochrespektable Filmverleih dropouts in D) viel Risiko, Geld, Arbeit, und politikwissenschaftliche Analyse investierten.

Ich würde zu gerne wissen, wenn all das böse ist, welches Kinomodell die lupenreinen Demokraten und moralisierenden Verfechter der freien Marktwirtschaft eigentlich vertreten?
Sollten da noch Beispiele kommen, wird es nicht schwer sein, diese Ideologeme legalistischen Obrigkeitsdenkens als Sackgasse zu entlarven.

Titel: Aw: Frankfurt am Main
Beitrag von: Christian_Mueller am 09.04.24, 00:57
Schnell in den Thread drüben reinsehen, er steht knapp vor der Schließung und Bereinigung. Es hat sich jetzt ein neuer Mann mit dem Namen "F**** Euch" angemeldet. Das Niveau steigt dort immer mehr... ;)
Titel: Aw: Frankfurt am Main
Beitrag von: Apache Apache am 09.04.24, 00:59
Voll der geile Accountname. ( Ha, Ha, Ha, Ha, )
Titel: Aw: Frankfurt am Main
Beitrag von: Christian_Mueller am 09.04.24, 01:01
Ich Tippe, dass der Thread morgen Früh bereinigt und geschlossen ist...
Titel: Aw: Frankfurt am Main
Beitrag von: Apache Apache am 09.04.24, 01:02
Der wird bestimmt direkt gesperrt was gilt die Wette. ( Ha, Ha, Ha, Ha, )
Titel: Aw: Frankfurt am Main
Beitrag von: Filmgärtner am 09.04.24, 01:06
Wenn sich dort die Leute an die Gurgel gehen, zeigt es wieder einmal das wahre Antlitz der Filmtheaterbranche. (Die meisten kennen ja nur die nach außen vorgetragene Honigseite.)

Letztlich entstammt der Charakter der Branche dem Schaustellerbetrieb.
Nach vielen Jahrzehnten habe ich mir am Sonntag mal wieder einen Schaustellerbetrieb und einen Rummelplatz angesehen, war entsprechend schockiert, schaute mir auch die Standbetreiber an. Gruselig.
Irgendwie kam einem das Ganze bekannt vor...
Titel: Aw: Frankfurt am Main
Beitrag von: Christian_Mueller am 09.04.24, 01:32
Ich glaube inzwischen auch, dass es dort mehr als vier Chaoten geben muss. Sonst könnte es nicht wie in einem Tollhaus zugehen... ;D
Titel: Aw: Frankfurt am Main
Beitrag von: Apache Apache am 09.04.24, 01:33
Zitat von: Christian_Mueller am 09.04.24, 01:32Ich glaube inzwischen auch, dass es dort mehr als vier Chaoten geben muss.

Es ist definitiv gut das halbe Forum voller Chaoten.
Titel: Aw: Frankfurt am Main
Beitrag von: Christian_Mueller am 09.04.24, 01:35
Zitat von: Filmgärtner am 09.04.24, 01:06Letztlich entstammt der Charakter der Branche dem Schaustellerbetrieb.
Nach vielen Jahrzehnten habe ich mir am Sonntag mal wieder einen Schaustellerbetrieb und einen Rummelplatz angesehen, war entsprechend schockiert, schaute mir auch die Standbetreiber an. Gruselig.
Irgendwie kam man das Ganze bekannt vor...

Der Ober-Witz an der Sache ist, dass sich solche Typen dann sogar noch über das Publikum in den Kinosälen aufregen und selbst keinen Deut besser sind...  ;D
Titel: Aw: Frankfurt am Main
Beitrag von: Christian_Mueller am 09.04.24, 01:36
Zitat von: Apache Apache am 09.04.24, 01:33Es ist definitiv gut das halbe Forum voller Chaoten.

Offensichtlich... ;D
Titel: Aw: Frankfurt am Main
Beitrag von: Filmgärtner am 09.04.24, 01:45
Aufgabe eines guten Moderators wäre z.B., dass, ohne belehren oder angreifen zu müssen, in subtiler Form Varianten und alternative Analysemodelle zu Themen zu erarbeiten und vorzustellen.

Das könnte durchaus zum Nachdenken führen.

Alles was der Moderator nun postet (jahrelang nannte er sich selbst "selbsternannter Marketing-Guru") sind die Umsatzzahlen der Woche. Oder seine hauseigene Werbung.
Das zeigt die Missachtung des Sinns öffentlicher Debatten, und er könnte doch seine Funktion zurückgeben, sofern er dieser Aufgabe weder handwerklich noch intellektuell gewachsen ist.
Titel: Aw: Frankfurt am Main
Beitrag von: Filmgärtner am 18.04.24, 00:51
Und hier die Petition für die derzeitigen Betreiber, die ich unterschrieben habe:

https://weact.campact.de/petitions/berger-kino-fur-alle?from_action_confirmation=true

(Möglicherweise spenden wir auf Leihbasis dem Kollektiv etwas für ihre Projektionstechnik, falls tatsächlich, wie böse Zungen prophezeihen der Barco Projektor einmal ausfallen sollte.)
Titel: Aw: Frankfurt am Main
Beitrag von: Filmgärtner am 24.04.24, 15:03
Stichpunktgeber waren auch Persönlichkeiten aus dem direkten Umfeld des Deutschen Filmmuseums Frankfurt, auch jene, die direkt dort arbeiten und entweder auf mangelnden Bedarf weiterer Kulturinitiativen (neben ihrer eigenen?) hinweisen, und wenn dies nicht sofort verfing, sicherheitstechnische oder verleihrechtliche angebliche Unregelmäßigkeiten der Initiative unterstellen:

"Hoffentlich wird auf Social Media begleitend dokumentiert, wie die Gruppe engagiert (...) sich Geheimnisse der Haustechnik zupackend aneignet, Feuer und Flamme für Brand- und Arbeitsschutz wird. Alles viel zu wichtig, um des den "AWM" zu überlassen, keine Kompromisse mit dem Patriarchat!"

" (...) schmerzhafte Erinnerungen daran, wie andere geschlossene Traditionskinos in dieser Stadt "umgenutzt" und dabei baulich endgültig vernichtet wurden, wobei z. T. auf Sicherheit und Gesundheit des Publikum gepfiffen wurde. Möchte das nicht wieder aufrollen, bitte aber um Verständnis für Leute, die sich der medialen Begeisterung nicht anschließen wollen."

"Man darf auch die Frage stellen, ob die Themen, die den Besetzern vorschweben, in Frankfurt nicht bereits regelmäßig und ausführlichst behandelt werden. Besteht in dieser Stadt zwischen Filmkollektiv, Kinothek Asta Nielsen, Pupille e.V., Filmforum Höchst, B3-Festival, Lichter Festival, Schamlos & Harmlos, queerfilmfestival (im Cinéma, Mal Seh'n) tatsächlich eine Lücke, die mit Subvention auszufüllen wäre? Oder geht es um ein identitätsstiftendes Gemeinschaftsprojekt?

Die Frage scheint aber "Jehova" für manche Ohren zu sein."



Und am Ende noch der nationalen Rechten Munition lieferten, die bald von sich hören ließ:


"Von den ganzen auf alternativ geschwurbelten Realitätsverweigerern hat doch eh niemand Ahnung vom realen Kinobetrieb. In deren Hohlbirnen schwirren neben huldigungen einer propadandistisch erhobenen Schwedin (...) dass da entweder irgendwo die "DVD reingesteckt wird" (was im Kontext so mancher Individuen nun auch wieder sexistisch wirken mag) oder dass da in den "Beamer" gestreamt wird.
Ich will nicht wissen, wie die Technik nach deren "Wiederbelebungsversuchen" so aussieht..."


"oh Gott. Antifanten.... Beschweren sich in ihrem Pamphflet über "Hipster-Cafes" und sind doch zu 90% selbige und/oder gelangweilte Kinder aus reichem Hause.... (...)
Was dem Eigentümer angeht, der ist doch Ortsvorsteher der Grünen.

Dann solle er doch mit gutem Beispiel vorangehen und das durchziehen, was seine Schulabbrecherkollegen und Parteibonzen in Berlin immer fordern: Sich selbst Enteignen.
(...). Wundert mich, dass die Antifanten da so gegen ihren "grünen Führer" schießen, schließlich vereint beide doch die gleiche Ideologie: Ein gesellschaftlicher Umbau ohne "Klassen" (hat man ja schon desöfteren Versucht, ging immer gehörig schief"

Zit. aus: https://www.filmvorfuehrer.de/topic/39759-kinobesetzungen/#comments

Mit der institutionalisierten Rechten darf man gleich mitjubeln - warum nicht in dieser Art:

Alles für D! Zurück zur wahren Unternehmerehre anstelle antifaschistischer, klassenkämpferischer, neureicher Filmlesben im Wolkenkuckucksheim.
Vielleicht sollte sich ein jeder (ehemaliger) großer Filmvorführer einmal verkleiden als kleiner Franz Josef Strauß:


https://youtu.be/ppwVSa3M64Y?si=hsCvW2_1UJUDLXlX

Oder mitsingen:

"Das Volk steht auf, der Sturm bricht los" (1813, Theodor Körner): die Frau bekleidet die Rolle, die sie verdient:


https://youtu.be/zfkIBVb4r_w?si=0Sy2uls0UrECp2gH
Titel: Aw: Frankfurt am Main
Beitrag von: A-Cinema am 24.04.24, 16:23
Ja, diese Leute wirken auf mich genauso wie Du es beschreibst.

Ich finde die Art deren Ausdrucks unter allem Niveau. Über Inhalte könnte man sprechen, aber ich würde nicht mit jemandem diskutieren wollen, der sich von vornherein ins Abseits setzt (bzw. mich versucht dorthin zu schieben)

Besonders kurios finde ich ja, dass sie sich über Förderungen aufregen, da sie ja zu einem großen Teil selber bis zum gehtnichtmehr gefördert wurden und werden.
Titel: Aw: Frankfurt am Main
Beitrag von: A-Cinema am 24.04.24, 19:42
Ich schaue gerade auf das Filmmuseum Frankfurt/Main (https://www.dff.film/ueber-uns/dff/), finde aber nichts konkretes zu Förderungen.
Im Moment habe ich leider nicht die Zeit, da etwas Transparenz zu schaffen, also muss ich das erstmal verschieben.
Titel: Aw: Frankfurt am Main
Beitrag von: Apache Apache am 24.04.24, 19:45
Warst du im Filmmuseum in Frakfurt und auch in der Projektion?
Titel: Aw: Frankfurt am Main
Beitrag von: Michael Ludwig am 24.04.24, 20:23
Zitat von: Filmgärtner am 07.04.24, 12:26Ein Interview mit Sophie Brakemeyer, eine der Initiatoren der Besetzung des Burger Kinos mit Erläuterungen über die kommende Projektarbeit.
Eine Förderung im Ortsbeirat des reaktionären Frankfurt wurde durch CDU und FDP abgeschmettert, aber das Konzept ist in sich stimmig und förderungswürdig.

Eventuell gibt es Probleme mit der Digitalprojektion, aber vielleicht kann man der Initiative sogar mit einer spielfähigen Anlage behilflich sein.

https://filmloewin.de/berger-kino-interview/?fbclid=IwAR3Sqoew2AA_ciGijvgYY-POyQo9vlQs4FQ8i2ZyWRhMaZ_-_Qc8KDuGzH4

Das Ganze wird begleitet von einer beispiellosen Häme im Projektionisten-Forum, vermutlich motiviert durch Neid und Verachtung gegenüber Kreativschaffenden.
Manche sind in ihrer Geisteshaltung der Adenauer-Republik nie entwachsen. Man könnte die Zeit natürlich noch weiter zurückdrehen und träfe auf das immerselbe deutsche Wesen.

Titel: Aw: Frankfurt am Main
Beitrag von: Michael Ludwig am 24.04.24, 20:25
"Das Ganze wird begleitet von einer beispiellosen Häme im Projektionisten-Forum, vermutlich motiviert durch Neid und Verachtung gegenüber Kreativschaffenden.
Manche sind in ihrer Geisteshaltung der Adenauer-Republik nie entwachsen. Man könnte die Zeit natürlich noch weiter zurückdrehen und träfe auf das immerselbe deutsche Wesen."

Danke, seh ich genau so.
Titel: Aw: Frankfurt am Main
Beitrag von: Christian_Mueller am 25.04.24, 05:32
Hat man ja auch während der sog. Pandemie gesehen wie es in den deutschsprachigen Ländern, von solchen Leuten ausgehend, so zugeht...
Titel: Aw: Frankfurt am Main
Beitrag von: Filmgärtner am 26.04.24, 02:03
Nun laufen die Programme des Kollektivs weiter, manchmal handgemacht, mit einem nicht austauschbaren Themenkatalog und ausgewogenen Plänen für eine Verbesserung der Spielstätte.

Während im Projektionisten-Forum einige im Dreieck springen, dass es so etwas eigentlich gar nicht geben dürfe...
Nun bleibt Jedem unbenommen, dort tätig zu werden, wo er mag oder Geld verdient.

Sich aber dermaßen unwissend zu geben, als habe man noch nie gehört von den aberhunderten oder tausenden autonomen Kino-Initiativen der Republik seit Jahrzehnten, die natürlich beim Brancheneinstieg stets auch improvisierten, ebenso die Maßstäbe der Filmvermittlung umkrempelten, aber auch zur Konstituierung der kommunalen Kinos beitrugen, das grenzt wahrlich an Ignoranz (oder mangelnder Branchenerfahrung? Dabei pochen gerade die Beschwerdeführer unablässig auf ihre Erfahrung oder schließen Wetten darauf ab, wann die Initiative wieder endet. Anstatt sich helfend zu beteiligen oder etwas zu spenden).

Für einige wohl beginnt die Filmwelt bei James Bond und endet bei Avatar und fabrikneuen DCI-Projektoren. Alles was dazwischen liegt oder andersartig daherkommt, darf sich wohl nur an solchen Maßstäben messen oder muss ansonsten aufhören zu existieren.

Dass dann letztlich unter den konservativen Projektionisten noch das böse Wort der Förderung an den Pranger gestellt wird (deren Gelder man doch selber bei jeder Gelegenheit bei Pandemien einheimst, zumeist oft ohne Gegenleistung) fungiert hier gleichziehend z.B. auch zum Sozialneid auf noch anderen Plattformen gegen zu integrierende Ausländer, die wahrscheinlich genauso von der Bildfläche zu verschwinden hätten wie die Frankfurter Kino-Initiative...
Titel: Aw: Frankfurt am Main
Beitrag von: A-Cinema am 26.04.24, 20:29
Zitat von: Apache Apache am 24.04.24, 19:45Warst du im Filmmuseum in Frakfurt und auch in der Projektion?

Ich war eigentlich gefühlt nur in der U-Bahn. Zu anderen Sachen bin ich nicht gekommen - immerhin konnte ich das E-Kino von aussen betrachten.
Und Leute, die im Schatten von Bankentürmen betteln.
Titel: Aw: Frankfurt am Main
Beitrag von: Filmgärtner am 27.04.24, 11:16
Personal würde fehlen, heißt es dort.
Personal gibt es schon, aber das willige darf ja in solchen Filmtheatern nicht arbeiten und sitzt zu Hause arbeitslos vor dem Fernseher und nimmt sein Fachwissen mit ins Grab.

https://www.fr.de/frankfurt/frankfurt-e-kino-schliessung-aufgabe-hauptwache-zeil-unterhaltung-kultur-92781795.html
Titel: Aw: Frankfurt am Main
Beitrag von: Apache Apache am 27.04.24, 11:58
Warum gibt es allgemein so viele Diskussionen von diesem erneut in Betrieb genommenen Kino dort aus Frankfurt als sei das fast schon eine politische Angelegenheit?
Titel: Aw: Frankfurt am Main
Beitrag von: Filmgärtner am 27.04.24, 13:55
Endlich mal wieder politisch - wurde doch Jahrzehnte behauptet, Film und Kino seien nur schützenswertes Nostalgie- oder Konsum-Refugium.

Das Thema schlägt anderenorts hohe Wellen, weil man dort sich zu lange weltfremd und unpolitisch gerierte.

(Hier tauchen ja in dem speziellen Thread jeden Tag neue politische Themen auf, die in anderen Foren unterdrückt wurden. Wobei die Vorstellung neuer Quellen im Vordergrund steht, weniger die Privat-Fehden mit anderen Usern. Seltsamerweise ist genau dort, wo man jahrelang unpolitisch sein wollte, der Streit am schlimmsten entfacht).

Andererseits kommen zum Thema Frankfurter Kino in den nächsten Jahren hier gewiss noch andere Sichtweisen, Erinnerungen und Perspektiven - es geht mitnichten nur um die Debatte um das besetzte Berger-Kino, aber ich freue mich über den Mut und das Engagement.
Titel: Aw: Frankfurt am Main
Beitrag von: Filmgärtner am 28.04.24, 00:48
Ein bereits drei Jahre altes Interview mit dem Pächter, inmitten der Corona-Zeit, dessen feste Pläne und Konzepte so eigentlich nicht erkennbar sind.
Da er nicht mochte, aber das Kollektiv gerne dort Programm macht, wäre eine baldige Entscheidung zu begrüßen.

https://www.facebook.com/share/v/tB4mBK9HT5NCcJxQ/

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Zur Rhein-Main-Kinomanagement GmbH gehört auch die Arthouse Gruppe Frankfurt, welche mit dem Cinéma und der als bestes Programmkino bereits prämierten Harmonie zuletzt das Eldorado übernommen hatte, und zwar von der Jaeger-Gruppe.
Möglicherweise gelingt auch die Übernahme der E-Kinos?

https://www.journal-frankfurt.de/journal_news/Kultur-9/Frankfurts-aeltestes-Kino-schliesst-Adieu-Eldorado-37282.html

https://www.hessenschau.de/kultur/e-kinos-in-frankfurt-schliessen-am-sonntag-v1,e-kinos-frankfurt-schliessen-102.html

https://www.arthouse-kinos.de/die-kinos/eldorado/
Titel: Aw: Frankfurt am Main
Beitrag von: Filmgärtner am 01.05.24, 14:25
Vor drei Tagen geschlossen, ist jetzt ein ausführlicher Report über die Betreiberfamilie Reichard-Jäger erschienen, die die E-Kinos 98 Jahre betrieben hatten - mit einem Interview mit Gabriele Jäger und einem aktuellen Schließungsfoto:

https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/frankfurter-e-kinos-schliessen-ende-einer-kinodynastie-19685796.html