Das DCP hat ebenfalls 2,2:1.
Mir unverständlich, da sich zumeist 2,2 zu 1 nur bei 70 mm ergeben hatte, weil die Magnetonspuren ein bisschen vom Bild links und rechts wegkaschierten.
Bei vielen Produktionen, aber erst recht bei "Oppenheimer" auf 65 mm, ist im Originalnegativ ein breiteres Bild als 2,2:1 angelegt: und Magnettonbespurung macht keiner mehr seit 25 Jahren, das waren auf dem ersten Blick "theoretisch" ein breitered Bild hätte nutzen können.
Auf jeden Fall wäre es richtig gewesen, bei DCP 2,39:1 zu nutzen, weil ungefähr dasselbe Format auch im Originalnegativ enthalten ist.
Bei 70 mm sind die Projektionsmasken aus der alten Zeit, aber auch die Breite der Filmkufen so berechnet, dass das freigegebene Bild bei 2,2:1 enden muss, weil die beiden Magnetton-Spuren links und rechts eine Begrenzung darstellen.
Würde man sich aber die Magnettonspuren wegdenken und glauben, dass man bei 70 mm noch "mehr" Bild projizieren könnte, verhindern dies die Kufen, die genau an der selben Stelle liegen, wo die Magnettonpisten ebenfalls beginnen.
Für die heutigen Bildwände, die nicht mehr auf 70 mm klassisch ausgerichtet sind, sondern ihre maximale Bildgröße bei 2,39:1 erreichen, nicht unbedingt größer aber zumindest im Seitenverhältnis breiter angelegt sind, hat dies zur Folge, dass 70 mm-Projektion seit vielen Jahren leider stets kleiner projiziert wird als CinemaScope 35mm oder DCP scope: bedauerlich.
Deshalb hätte man beim DCP ohne Weiteres auf 2,39 zu 1 gehen können, wollte aber vermutlich diesen Vorteil zugunsten des Mythos 70 mm nicht ausnutzen.
Der richtige Weg wäre gewesen, neuartige Bildwände zu bauen vom Boden bis zur Decke und von Wand zur Wand im Seitenverhältnis 2:1. Ebenfalls ein Kompromiss, aber m.E. günstiger als die jetzige Situation.