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#81
UNBEKANNTE SEITEN VON KLASSIKERN / Aw: El Cid (1961)
Letzter Beitrag von Filmgärtner - 19.04.24, 23:35
Das ist auch in unserer Generation unmöglich.
Ich hatte gerade noch das riesige Glück, Bronstons "Untergang des Römischen Reiches" in tollen Farben zu sehen: ein Jahr später war die Kopie bereits braunstichig. So auch bei einem Dutzend anderer Fälle erlebt, wo man gerade noch rechtzeitig genug drin saß, um einen sinnvollen Eindruck sich einzuprägen.


Noch schärfer formuliert: Wenn man seit den späten Mitte der 60er Jahre zum letzten Mal wirklich ein in der Schärfe brillantes aber ebenso in den Farben einwandfreies 70 mm-Erlebnis hatte, dann heißt das ebenso, dass es in den letzten 54 Jahren kein einziges Beispiel mehr eines guten 70 mm-Films oder einer guten 70 mm-Kopie mehr gegeben hat.
Wenn etwas einwandfrei war dann allenfalls noch bei einigen Neuerscheinungen und 35mm-Blowup-Kopien

Darum sind 99,9% aller Bezugnahmen, Rezensionen und Wertungen zu irgendwelchen 70 mm-Filmen der letzten etwa 47 Jahre inkompetent und nichtssagend.
Seit Ende der 1970er Jahre erleben wir somit nur noch 70mm-Ruinen-Festivals: für die man natürlich trotzdem dankbar ist.
#82
Die wirken oft vorher unscheinbar und wachsen dann in der Rolle des "Weltenretters", aber dafür haben wir die Produzenten einen Brief gegeben.

So schlecht wie oben im Video kann es aber gar nicht werden: jener Trailer soll weltweit für Aufsehen gesorgt haben, und das spricht nicht gerade für das Urteilsvermögen der Zuschauer.
#83
Bin ja da mal total gespannt auf den neuen Bonddarsteller.
#84
UNBEKANNTE SEITEN VON KLASSIKERN / Aw: El Cid (1961)
Letzter Beitrag von Apache Apache - 19.04.24, 21:39
EL CID

Ich sah diesen Film leider nie mit seinen echten Farben im Kino sondern nur auf einer vierteiligen super acht Schnittfassung einmal im Fernsehen und auf Disc.
#85
Flying Clipper 35mm CinemaScope TechniColor

Ich hatte denselben Vorschlag auch schon beim letzten Technicolorfestival angegeben diesen Film in das Programm einzusetzen nur wurde dieser leider absichtlich ignoriert dort im anderen Forum.
#86
BILD- & TONGESTALTUNG / Blackmagic URSA Cine 17K
Letzter Beitrag von Filmgärtner - 19.04.24, 14:57
Schon vor ein paar Tagen auf der Messe vorgestellt: man konnte massiv ins Bild hinein zoomen und sah noch immer Details in Knochenschärfe ohne sichtbare Pixel.

Der Sensor liegt ähnlich der Alexa 765 mit den Abmaßen 50,1 x 23,3 mm fast identisch zum legendären fotochemischen 65 mm Todd AO-Negativ, als könnte man durch Verwendung früherer Filmobjektive oder auch durch die Abmaße des Bildfensters den Look der legendären Klassiker fortsetzen, mit denen ja auch bei den digitalen Ablegern immer wieder geworben wird.

Jedoch dürfte die native Auflösung der jetzigen Digitalkamera mit 17.520 x 8.040 Pixel, für die ja auch neue Objektive entwickelt wurden und nur der Hasselblatt mount vorgesehen ist, über dem aktuellen fotochemischen 65 mm-Film gleichen Formats liegen.

Wenn das der Fall ist, sind die Revival -Versuche der letzten Jahre mit fotochemischen Filmen aufs Höchste bedroht, und deren bisherige desaströse Ergebnisse der letzten 20 Jahre konnten sicherlich ohnehin keine Referenz sein für das, was "Todd AO" einmal vor 65 Jahren gewesen war.

In welcher Größenordnung bewegen sich dann aber Postproduction und Workflow? Es wird kaum möglich sein, die 4k-Strecke zu verlassen.

https://www.photografix-magazin.de/8k-war-gestern-blackmagic-kuendigt-17k-kamera-mit-65mm-sensor-an/



#88
UNBEKANNTE SEITEN VON KLASSIKERN / 007-Klatsch & Tratsch
Letzter Beitrag von Filmgärtner - 19.04.24, 13:23
Zum Auftakt der kalkuliertesten Serie der Welt ein summarischer Trailer kommender Attraktionen (Regie: K.I.):

#89
Der ehemalige Berater des früheren Bundeskanzlers Helmut Kohl, Horst Teltschik, der frühere NATO-General Harald Kujat, der Historiker Peter Brandt (Sohn des früheren Bundeskanzlers) und mein ehemaliger Professor für Politikwissenschaften am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin, Hajo Funke, hatten vor etwa einem Jahr einen Aufruf lanciert, der meines Erachtens noch Gültigkeit hat:

Bisher gibt es keinen Beleg dafür, dass das politische Ziel der ,,militärischen Spezialoperation" die Eroberung und Besetzung der gesamten Ukraine ist und Russland danach einen Angriff auf NATO-Staaten plant. Es gibt auch keine Anzeichen, dass Russland und die USA für diesen Fall Vorbereitungen treffen. Aus militärischer Sicht kann man allerdings nicht völlig ausschließen, dass die russischen Streitkräfte beabsichtigen, Gebiete westlich des Dnjepr zu erobern, denn sie haben die Brücken über den Fluss bisher nicht zerstört, obwohl dies in der gegenwärtigen Konstellation von großem Vorteil wäre. Putin widerspricht energisch, dass er, wie häufig behauptet wird, das imperialistische Ziel verfolgt, die Sowjetunion wieder herzustellen: ,,Wer die Sowjetunion nicht vermisst, hat kein Herz, wer sie sich zurückwünscht, hat keinen Verstand." [8]

https://www.berliner-zeitung.de/open-source/ukraine-krieg-ein-frieden-durch-verhandlungen-ist-moeglich-li.386287

Der zweite Kalte Krieg:

https://www.fr.de/wirtschaft/weltwirtschaft-zweiter-kalter-krieg-deutschland-derisking-china-russland-usa-zr-93023285.html


Aus Deutschland sollte man nicht auswandern, aber dieses Interview sich dennoch anhören:

#90
Das ist tatsächlich die einzige noch farblich taugliche Fassung von "Flying Clipper" - in gewaltigem Abstand zu allen anderen verfügbaren Fassungen.
In diesem Punkt würde ich Dir zustimmen.

Stattdessen hat man sich dort eingeklinkt in die Kampagne der digitalen Restaurierung (eine lediglich kostengünstige Abtastung einer misslungenen Neukopierung des Films, die alle Fehler noch verschlimmerte und im Grading noch abartiger veränderte), zeigte das dann in 4K (wohl noch nie wurde dieses sinnvolle Format dermaßen verbogen) und ließ sich auf der UHD Blu-ray als Mitunterstützer dieses Vorhabens oder Wallfahrtsort für die Präsentation dieses Films ablichten.

Der Betreiber besaß die Kühnheit, in dieser Doku der UHD auch noch zu schwärmen, wie gut ihm die neue 70 mm-Kopie gefallen würde (fast vollkommen blau und in den Schatten absaufend, d.h. mit verloren gegangenen Details), unschuldig in die Kamera schauend.

Dass seit Anbeginn (und später noch forciert in anderen Internetforen) sämtliche Ansätze zu Versionsvergleichen oder auch zur Restaurierungsanalyse seitens dieses Hauses durch den Kakao gezogen wurden (d.h. Hinweise auf Vergleiche entweder abgetan oder ins Lächerliche gezogen wurden, obwohl von Filmfachleuten stammend), ist zahlreich auch aufgetreten und wurde auch niemals revidiert.

Bevorzugt hielt man sozusagen den Nimbus des führenden Nostalgie-Lieferanten aufrecht (deswegen heißt es ja auch "Todd AO-Festival" und nicht ganz normal 70 mm-Festival) oder irgendwie eines Gralshüters, wurde aber alsbald von anderen Festivals relativiert.

Unter diesen Umständen noch einmal die wirklich gute 35mm-Technicolor-Fassung von "Flying Clipper" (auch ich kenne noch eine solche Version) zu schauen oder gar zu zeigen, würde vermutlich den geschäftlichen Mythos in Frage stellen.

Leider sehe ich auch keine Anzeichen, dass sich der Entscheidungsträger in dieser seiner Auffassung noch einmal ändern würde.