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K U L T U R - Politik, Verbände, Wandel => EXTERNE FAKTOREN => Thema gestartet von: Apache Apache am 02.10.23, 22:19

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Beitrag von: Apache Apache am 02.10.23, 22:19
Warum nicht auch so auf der Consumerdisc anstatt Bildschnitt unten sowie oben und zoomen auf dieses sechzehn zu neun Format?

Dirty Dancing

(https://i.ibb.co/7Sx073v/Picture-Dirty-Dancing-01.jpg)

(https://i.ibb.co/SNtnBCj/Picture-Dirty-Dancing-02.jpg)

(https://i.ibb.co/tqv5h8x/Picture-Dirty-Dancing-03.jpg)
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Beitrag von: Filmgärtner am 03.10.23, 02:26
Wenn das eine amerikanische Produktion ist, ist das Open Gate mit dem dünnen Bildstrich deswegen gewählt, um für Fernsehverkäufe zur Not oder auf Druck der Anstalten in 4:3 auszustrahlen.
Generell aber gibt es bei diesem Format das Intended aspect ratio von 1,85:1. Wenn nicht anders vorgegeben, so muss es genau in diesem Seitenverhältnis auf 1:185 kaschiert auf projiziert werden.

Das viele fotochemisch aufgenommene Filme auf 1:1.66 oder 1:1.75 produziert im Fernsehen 16:9 laufen, ist also ein Kompromiss und auch ein wenig gemogelt.
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Beitrag von: Apache Apache am 03.10.23, 03:12
Flat 4:3

Zeigte damals in den achtziger und neunziger Jahren beim Engelbrecht im Kino viele Filme mit diesen Bildformaten.
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Beitrag von: Filmgärtner am 03.10.23, 10:40
Streng genommen nicht 4:3, denn das wäre ein Fernsehformat (ich hätte dies nicht so erwähnen dürfen).

Bei 35mm-Tonfilm variieren 1,33 oder 1,37. Bei allen Filmen vor 1953 und tlws. auch noch in der Zeit danach.

Der Filmstreifen oben ist etwas anderes: Open Gate, nicht spezifiziert. Verpflichtend aber hinsichtlich der Wiedergabe in den Filmtheatern mit Maske 1,85 - wenn nicht anders erwähnt.
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Beitrag von: Apache Apache am 23.01.24, 20:55
Hier ganz deutlich zu erkennen das korrekte Bildformat dieses Films und auf den Consumerdiscs unten sowie oben abgeschnitten vom Bild.

PRETTY WOMAN

(https://i.ibb.co/qnD95Yn/Picture-Pretty-Woman.jpg)
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Beitrag von: Filmgärtner am 24.01.24, 00:17
Das ist full frame bei einer Bildhöhe von etwa 18,2 mm, das wird aber so nirgendwo projiziert (außer bei Cinemascope, sondern Bildhöhen von 15,2 oder 12,6 oder 11,3 mm, d.h.
Entsprechend dem Normalformat, europäisches Breitwandwandformat und amerikanisches Breitwandformat.
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Beitrag von: Apache Apache am 24.01.24, 00:20
Zitat von: Filmgärtner am 24.01.24, 00:17das wird aber so nirgendwo projiziert

Doch ich zeigte diesen und auch noch etliche andere Filme so mit diesem Bildformat in einem der Engelbrechtkinos auf zwei Projektoren von Ernemann. Videokassette und Laserdisc hatten bei diesem Film ebenfalls dieses Bildformat.
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Beitrag von: Filmgärtner am 24.01.24, 11:38
Wenn man alles vorführt, was auf dem Filmstreifen drauf ist, ist es Format 1,18.
Bei solchem Vollformat ist aber die amerikanische Praxis, stets 1,85 kaschiert vorzuführen.

Andernfalls muss man damit rechnen, dass oben Mikrofone im Bild oder unten im Bild Kameraschienen zu sehen sind, die eigentlich nicht sichtbar sein sollen.
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Beitrag von: Apache Apache am 24.01.24, 22:27
Das mit den angeblichen Mikrofonen im Bild gab es nie bei kompletten Filmen sondern nur Trailer und Teaser. ( Open Mate )
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Beitrag von: Apache Apache am 24.01.24, 23:04
Kein einziges Kopierwerk auf dieser ganzen Welt ist so doof und beliefert die Kinos mit solchen Filmkopien wie oben beschrieben mit einem Mikrofon im Bild. Als der Cinedom noch keine Projektoren von Kinoton hatte liefen im gesamten Kino auf den Centurys dort etliche Filme in diesem Bildformat. Das ist american Flat vom Bildformat. Dann sah man eben unten sowie oben schwarze Balken mit einer Breitwandkopie.
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Beitrag von: Filmgärtner am 25.01.24, 01:29
Oft genug Mikrofone und Schienen im Bild gesehen. (Sogar bei Technicolor Kopien in 1 zu 1,5 von in VistaVision gedrehten Filmen, z.B. "War and Peace").
Die Kameraleute haben eben ihre Supermarkierungen für 1: 1.85, nehme aber dennoch für full aperture auf so konnte auch im Fernsehen 1,32 gezeigt werden, z.B. "Shining" u.a.)
Und das Kopierwerk macht nur das, wofür es bezahlt wird (hard matting auf 1.85).
Einige europäische Kinos, die vielleicht nur Bildfenstermasken für 1,66 hatten, hatten dann einen Vorteil durch die füll aperture Kopie.

Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass oder wie Cinedom Köln full aperture-Filme in 1:1.18 zeigte.
In den 1980er Jahren zeigten wir aber im Royal Palast auf 13 Metern Bildhöhe auch einige Filme in 1,37:1 "Angel Heart" u.a.)
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Beitrag von: Apache Apache am 25.01.24, 01:46
Das kannst du mir ruhig glauben mit dem Cinedom.

Bei uns im Osten gab es auch keine Bildfenster zu Breitwand. Dort hatten dann solche Filme schwarze Balken im Bild.

(https://i.ibb.co/0V2NkFG/Picture-Pelicula-Film-01.jpg)

(https://i.ibb.co/HKWk9vm/Picture-Pelicula-Film-02.jpg)
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Beitrag von: Apache Apache am 25.01.24, 01:54
8MM & 16MM

Schmalfilme hatten auch fast immer nur Flat als Bildformat.

(https://i.ibb.co/vwJYhyC/Picture-Schnittfassung-Seewoelfe-01.jpg)
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Beitrag von: Filmgärtner am 25.01.24, 02:08
Ja schon, aber ganze Hauptprogramme in der Kaschsstellung 1,37:1 wären ungewöhnlich.
Vielleicht stand der Kasch auf 1,66:1?

*

Oben stehend 'Dirty Dancing' ist auch in 1:1.85 vorzuführen:

https://m.imdb.com/title/tt0092890/
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Beitrag von: Apache Apache am 25.01.24, 02:14
Cinedom hatte mit der analogen Projektion so wie auch heute gar keinen Kasch in keinem einzigen Saal. Nur der Saal vier bekam ihn dann Mitte der neunziger Jahre. Dadurch ging aber vom Bild in der vollen Breite etwas verloren an beiden Seiten. Und bei uns im Osten hatten auch nur die siebziger Kinos einen Kasch.
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Beitrag von: Apache Apache am 25.01.24, 02:21
Dirty Dancing

Auch diesen Film zeigte ich damals beim Engelbrecht in diesem Bildformat ohne Kasch.

(https://i.ibb.co/RDQRXdX/Picture-Dirty-Dancing-01.jpg)

(https://i.ibb.co/f03zQTc/Picture-Dirty-Dancing-02.jpg)

(https://i.ibb.co/j4Xw3yj/Picture-Dirty-Dancing-03.jpg)
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Beitrag von: Filmgärtner am 27.01.24, 02:14
Mit einer Maske ca. 15,2 (H) x 20,9 B) mm, denke ich. Standard Aspect Ratio: der Bildstrich dieser Filme ist dann ein wenig stärker als der abgebildete,also ca. 7 mm.
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Beitrag von: A-Cinema am 27.01.24, 20:31
Ich glaube, ich hätte im Forum gerne so eine Rubrik "Grundlagen".
Da würde ich jetzt einen Thead anlegen: Grundlagen der Bildformate.

Ich versuch das mir erstmal erstmal nur am Einzelbeispiel 35mm Film klarzumachen.

Ich verstehe es so: 35mm Filmmaterial hat immer dasselbe Bildformat, ansonsten müsste man ja pro Film die Mechanik des Projektors ändern.
Also sagen wir die Bilder sind im Verhältnis 4:3 auf dem Film. Wie erreicht man nun die anderen Projektionsformate(1:1,66,1:1,85,1:2,35)? Die ersten beiden durch Anpassung des Bildfensters und Zoomen der Optik des Projektors. Das letztere durch eine Anpassung des Projektorobjetktives, das die Verzerrung des Filmbildes wieder aufhebt.

Könnte man das erstmal so stehenlassen?

Die Digitalformate 16:10 / 16:9 vorerst aussen vorgelassen?

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Beitrag von: Apache Apache am 27.01.24, 22:20
@ A - Cinema

Man sollte im Kino die Filme so zeigen wie das Bildformat auf der Kopie. Deswegen gab es ja bei Projektoren der Kinos auch dazu passende Bildmasken.
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Beitrag von: Filmgärtner am 28.01.24, 01:55
Zitat von: A-Cinema am 27.01.24, 20:31Ich glaube, ich hätte im Forum gerne so eine Rubrik "Grundlagen".
Da würde ich jetzt einen Thead anlegen: Grundlagen der Bildformate.


Interessiert mich seit 50 Jahren, nur sehr schwer kategorisierbar.

Eine nahezu unendlicher Dschungel.