Also was diese Seite technisch zu diesem angeblich total faszinierenden Tonsystem hier alles so verspricht erlebt man aber leider in keinem einzigen Kinosaal geschweige noch als Tonmischung bei solchen Filmen.
DOLBY ATMOS https://www.dolby.com/de/technologien/dolby-atmos/ (https://www.dolby.com/de/technologien/dolby-atmos/)
Das sind aber diese Tonnormen aus den neunziger Jahren dagegen eine absolute Tonreferenz.
SRD & DTS & SDDS
Herbert Von Karajan Cinema Classics
Also ich besuchte das hier in der Blackbox des Cinedom gezeigt mit Atmoston. Effekte hinten waren so ungniessbar laut das praktisch der gesamte Frontbereich verschluckt wurde vom dreidimensionalen Surround. Absolut keine lebendig klangliche Wucht in der Front oder Pauke geschweige noch ein wuchtiger Bass des gesamten Konzertes. Leider komplett nur ein total ungeniessbar verbastelter Klangbrei bestehend nur aus Mittel und Hochton von dem gesamten Lautsprechersystem.
Und hier ist das auch recht peinlich da absolut keine Antwort.
Ich stimme Apache Apache voll und ganz zu. Dolby Atmos klingt in der Theorie oft großartig, aber in der Praxis ist es, insbesondere in Kinos, ein Glücksspiel. Viele Kinos verfügen nicht über die richtige Einrichtung oder kalibrieren das System nicht richtig, was zu unausgewogenem Klang führt. Die immersiven Effekte werden eher zur Spielerei als zur Verbesserung. Ältere Systeme wie DTS und SDDS waren zwar weniger auffällig, lieferten aber oft eine konsistentere und zuverlässigere Audioqualität.
Obwohl ich die Erfahrung von Apache Apache respektiere, liegt das Problem meiner Meinung nach eher in der Umsetzung als in Dolby Atmos selbst. Richtig installiert und abgemischt bietet Atmos ein phänomenales, dreidimensionales Klangerlebnis, das weit über das hinausgeht, was SRD oder DTS leisten können. Leider sparen viele Kinos an billiger Hardware oder schlechter Akustik, was ein möglicherweise unglaubliches Klangerlebnis ruiniert. Es ist nicht die Technik, die fehlerhaft ist, sondern ihre Nutzung.
Wenn Menschen den Unterschied wahrnehmen, ist es doch schön, wenn Technik dabei behilflich ist.
Deckenlautsprecher gab es aber bereits zu früheren Zeiten spätestens seit dem 9-Kanal Kinopanorama-Verfahren.
Es finden zwischen den Kanälen vektorielle Simulationen statt, zudem können 128 Tonspuren aufgezeichnet werden, wobei 64 Ausgänge benutzt werden können.
Analog nun zur Multimikrofon-Orchester-Aufzeichnung der letzten Jahrzehnte wäre dies die adäquate Entsprechung, alle Kanäle separat und gleichberechtigt wiederzugeben. Der Karajan hätte wahrscheinlich nichts dagegen gehabt (ich bin keinesfalls Bewunderer von ihm).
Es ist aber die Frage, ob man gerne so hört oder ob der Mensch so hört: immerhin gibt es über 80 Jahre alte Stereo Aufnahmen von Karajans Vorgänger Furtwängler aus der alten Philharmonie oder dem Reichsrundfunkhaus, welche sich fantastisch räumlich und immersiv anhören: zwei Kanäle für zwei Ohren, perfekt gefüllt. In dieser Art könnte ich rund um die Uhr gerne hören!
Wenn aber das Mischverhältnis und/oder die Lautsprecherübertragung nicht adäquat sind, dann kann ich mir die Katastrophe anhand des oben geschilderten Beispiels des übertragenen Karajan-Konzerts gut vorstellen.
Liegen bei älteren Filmen noch die Original-Mischbänder vor, finde auch ich das völlig ausreichend. Möchte aber der Filmemacher, beispielsweise Herr Lucas oder eben auch Herr Coppola (Remix von "Apocalypse Now") etwas gegen ihre Unzufriedenheit im Alter tun, dann kann man ihnen das Basteln schwerlich verbieten. Es ist aber schwer nachvollziehbar, warum das, was sie jetzt hinzufügen, nicht auch auf seinerzeitigen Tonanlagen wiedergabefähig gewesen wäre. Aber es ist legitim, so etwas zu versuchen oder mit zu experimentieren.
Unbedingt erwähnenswert ist auch die jetzt elektronisch restaurierte Fassung von "North by Northwest", hatte doch der Film zu Filmzeiten lediglich einen Monat Monolichtton. Jetzt hört es sich auf der UHD an wie 6-Kansl Magnetton von Toto und auch das Bild sieht aus wie 70 mm Todd AO (nicht ganz, aber fast). Neu gemischt in Dolby Atmos. Wer das erlebt hat, der möchte keinen Schritt mehr zurück tun in die qualvollen Restriktionen des Mono-Lichtton mit einem unendlichen Dschungel an komplizierten Nachbearbeitungen und massiven Problemen bei der Erstellung von Lichttonnegativen.
Es kommt aber auch darauf an, die Deckenlautsprecher optimal zu den Zuschauern zu fokussieren: srrahlen diese in andere Bereiche oder erst auf den Boden, verliert sich der räumliche Eindruck zu diffusem Klang-Brei.
Atmos hat im Heimbereich absolut nichts zu suchen da mehr eine kindische Spielerei als erlebnisvoller Ton. Ausserdem kann Atmos ganz bestimmt perfekt eingesetzt werden bei einer guten Tonmischung im Tonstudio. Und bei einem symphonischen Konzert sollten mit einer wuchtigen Front die hinteren Effektlautsprecher als Gehilfslautsprecher dienen und nicht als Surroundgewitter via Twister. Karajan verbot ganz sicher eine Tonmischung in Atmos bei seinen Konzerten darauf wette ich um alles dieser Welt.
Zitat von: Filmgärtner am 24.06.25, 22:08(ich bin keinesfalls Bewunderer von ihm).
Da irrst Du aber gewaltig weil der weltbeste Dirigent. Er fuhr die Instrumente voll aus bei seinen Konzerten. Alle heutigen Neujahrskonzerte dort in Wien sind leider nur ein kalter Aufguss. Ausserdem war Karajan viele Jahzehnte beliebtester Dirigent in deinem lieben Berlin.
Zitat von: Filmgärtner am 24.06.25, 22:08Unbedingt erwähnenswert ist auch die jetzt elektronisch restaurierte Fassung von "North by Northwest", hatte doch der Film zu Filmzeiten lediglich einen Monat Monolichtton. Jetzt hört es sich auf der UHD an wie 6-Kansl Magnetton.
Mono war aber das original Tonformat dieses Films also gab es davon auch nie ein sechskanaliges Tonmasterband. Und mit einer guten Heimanlage kann die Consumerdisc dieses Films via eines Klangfeldprogramms abgespielt werden so erreicht man einen halligen Ton eines alten Prachtkinos.
NORTH BY NORTHWEST https://www.imdb.com/de/title/tt0053125/technical/?ref_=tt_spec_sm (https://www.imdb.com/de/title/tt0053125/technical/?ref_=tt_spec_sm)
Zitat von: Comitaxby am 24.06.25, 05:54Ich stimme Apache Apache voll und ganz zu. Dolby Atmos klingt in der Theorie oft großartig, aber in der Praxis ist es, insbesondere in Kinos, ein Glücksspiel. Viele Kinos verfügen nicht über die richtige Einrichtung oder kalibrieren das System nicht richtig, was zu unausgewogenem Klang führt. Die immersiven Effekte werden eher zur Spielerei als zur Verbesserung. Ältere Systeme wie DTS und SDDS waren zwar weniger auffällig, lieferten aber oft eine konsistentere und zuverlässigere Audioqualität.
Zitat von: Comitaxby am 24.06.25, 05:56Obwohl ich die Erfahrung von Apache Apache respektiere, liegt das Problem meiner Meinung nach eher in der Umsetzung als in Dolby Atmos selbst. Richtig installiert und abgemischt bietet Atmos ein phänomenales, dreidimensionales Klangerlebnis, das weit über das hinausgeht, was SRD oder DTS leisten können. Leider sparen viele Kinos an billiger Hardware oder schlechter Akustik, was ein möglicherweise unglaubliches Klangerlebnis ruiniert. Es ist nicht die Technik, die fehlerhaft ist, sondern ihre Nutzung.
Wahre Worte Danke
Ton klingt mit normalem Stereo bei diesem Test deutlich besser als das gezeigte Konzert in Atmos dort im Cinedom.
Tja nur wann erscheint das endlich im Handel als Consumerdisc.
Tonbearbeitung klingt sehr gut nur lieber nicht in Atmos dreidimensional abspielen sondern als normales Stereo.
Den kannte ich, war unausstehlich.
Die Beethoven-Dirigate wie aus einem Automaten oder aus einer Kriegsmaschine gedrechselt (so kam es mir tatsächlich vor, abgehackt und mechanistisch wie die amerikanische Kriegsführung - aber er war ja auch Toscanini-Schüler, dem schlimmsten aller Dirigenten.)
Er wechselte in den 80er Jahren ständig die Aufnahmetechnik, nahm alles noch einmal auf.
Beethoven würde sich im Grabe umdrehen.
[quoteauthor=Apache Apache link=msg=8503 date=1750872275]
Tonbearbeitung klingt sehr gut nur lieber nicht in Atmos dreidimensional abspielen sondern als normales Stereo.
Wilhelm Furtwängler, ein ganz anderer Kosmos als Karajan: