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A K T U E L L E S => STARTS, Kritiken, Zuschauerresonanz => Thema gestartet von: Filmgärtner am 07.08.25, 01:07

Titel: Superman (2025)
Beitrag von: Filmgärtner am 07.08.25, 01:07
Hat sich am weitesten von der Comicvorlage oder etwa dem Anspruch, ein Epos zu sein (wie der erste Großfilm von 1978), entfernt.

Dramaturgisch ein Episoden-Potpourri, durch selbstironische oder flapsige Sprüche zusammengehalten - auffallend dort, wo eigentlich Action oder Drama packen könnten, unter dieser Dialogregie aber nicht ernst genommen werden. Da irritiert selbst die sozialkritische Botschaft des Regisseurs, auf das Unrecht in der Dritten Welt aufmerksam zu machen, wie ein erzwungenes Zitat . (Viele Filme mit guten Absichten sind dramaturgisch oder stilistisch gescheitert, so zuletzt auch "The Brutalist".)

Mag einem die Denaturierung und Düsternis für in den Vorgängerfirmen aufgestoßen sein, dominiert im neuesten Film die strahlende Ästhetik des Reklame Films: alles extrem bunt, scharf und HDR-hell - und in der Akkumulation durch CGI-Effekte steril und eintönig.

Den Schauspielern werden Ansätze von intellektuellen Gedankenblitzen in den Mund gelegt, die bereits in der nächsten Sekunde abreißen und folgenlos bleiben.

Ein Film für die woke Jugend von heute, die hin und hergerissen von einer Duftnote zur nächsten springt und sich nicht binden möchte: sprich, sich auf kein tiefes Dramas einzulassen gewillt ist.
Lustig ist dieser Film aber auch nicht. Und die bemühten CGI-Effekte bedienen sich selbst, stehen aber im Gegensatz zur physikalischen Plausibilität (das war zu 95% im ersten Superman von 1978 noch anders: völlig unrealistisch damals nur die Szene, in der Superman damals zunehmend rasender um den Erdball kreist, diesen in seiner Laufbahn zurückdrehte, um Luise Lane aus dem Reich der Toten zurückzuholen: aus solchen Szenen besteht der neue Superman ausschließlich). Die Filmmusik ist schlecht, das Bildformat bleibt flatscreenmäßig auf 1.85 m: denn langgestreckte Geschöpfe, etwa Dinosaurier, hat dieser Film nicht zu bieten.


Hier eine passende Kritik:

https://de.ign.com/superman-1/147708/review/superman-review-radikale-empathie-ist-nicht-genug

Titel: Aw: Superman (2025)
Beitrag von: Apache Apache am 08.08.25, 01:23
Und wie gut war das Bild in dreidimensional bei diesem Film oder etwa nur zweidimensional gesehen im Kino?
Titel: Aw: Superman (2025)
Beitrag von: Filmgärtner am 08.08.25, 13:48
Die Frage führt wahrscheinlich zum richtigen Punkt. Die mich störende, steril bunte Plastik-Ästhetik hätte wahrscheinlich in 3D als Jahrmarktssensation funktioniert. Daran hatte ich schon gar nicht mehr gedacht. Aber tatsächlich läuft das Werk in 3D in etlichen Häusern.

Im "Luxuskino Astor" in Braunschweig nur in 2D gesehen.


Titel: Aw: Superman (2025)
Beitrag von: Filmgärtner am 08.08.25, 18:48
Im IMAX-Zeitfenster bereits ausgeschieden:

https://www.galaxus.de/de/page/400-millionen-reichen-nicht-james-gunns-superman-enttaeuscht-38881?utm_campaign=channel-content_outbrain_magazin_dynamicfeed_Mobile&utm_source=outbrain&utm_medium=display&utm_content=400+Millionen+reichen+nicht%3A+James+Gunns+%C2%ABSuperman%C2%BB+entt%C3%A4uscht&dicbo=v4-ViEAN9e-1081880251-1
Titel: Aw: Superman (2025)
Beitrag von: Apache Apache am 09.08.25, 01:27
JURASSIC WORLD & SUPERMAN

Filme gibt es beide in dreidimensional also haben nur zweidimensionale Kritiken der Bilder wohl eher absolut keine ergebnisvolle Bedeutung. Also entweder beide Filme in dreidimensional ansehen oder dazu bildlich kein weiterer Kommentar.
Titel: Aw: Superman (2025)
Beitrag von: Filmgärtner am 09.08.25, 10:22
Normalerweise ja, wenn es das Premiumformat wäre wie auch bei "Avatar".
Tatsächlich sah "Superman' mit seiner poppigkeit so aus, als sei er von vornherein für ein 3D-Publikum produziert. Ich hätte auch geglaubt, er sei in 3D gedreht (obwohl ich ihn in 2D gesehen habe).
Auch der Regisseur Gunn favorisiert ihn in 3D - gedreht wurde er aber in 2D!

Das macht es jetzt äußerst spannend hinsichtlich der Frage: was ist eigentlich ein Premiumformat?

Für mich wäre es immer das native Format, bei beiden genannten Filmen in 2D - bei "Jurassic World - [Alien] die Wiedergeburt" sogar in 35mm 2D fotografiert.

Gunn gefällt aber die mit Hilfe der Computer nachträglich gerenderte 3D-Version seines "Superman" besser.

Mir gefällt auch die 3D Version von "Titanic" besser (zudem mit geöffneten Format): aber auch dieser wurde in 2D gedreht mit einem jetzigen Ergebnis, wonach die 3D Version besser aussieht als viele native in 3D gedrehte Filme.

Das setzt äußerst komplexe Diskussionen über Technik, Ethik, Ästhetik und Philosophie des Filmemachens in Gang.

Zum Glück hat sich hierzu Konkretes angefunden:

https://www.worldofreel.com/blog/2025/6/12/james-gunn-says-superman-in-3d-is-a-great-way-to-see-the-film