Selenskiy, den viele heroisieren, hatte vor der russischen Invasion jedoch kein gutes Bild abgegeben: war mitverantwortlich für die Verelendung und Segregation der ostukranischen Gebiete und führt nahtlos die Politik seines Vorgängers Poroschenko fort, dem das Schicksal der ostukrainischen Bevölkerung egal war, der es verkommen lassen wollte, dabei auch Schulmittel und Sozialhilfen kürzte. In dieser Zeit wurden auch die von der New York Times bestätigten Dutzend "CIA Militärbasen" in Grenznähe zu Russland klammheimlich ausgebaut.
Zeitweise aber war Selenskiy noch Realist, wollte die Minsker Verhandlungen fortführen, die NATO nicht einbinden, und es gab sogar ein ausgehandeltes Vertragswerk.
Über Nacht aber ließ er sich von Boris Johnson bzw. dem US-Patronat einreden, beginnende militärische Auseinandersetzungen mit Russland könnten gewonnen werden.
Dieser Versuchung konnte er nicht widerstehen: und auch dies kann man als Vergehen betrachten.
Ein Versagen eines solchen Ausmaßes, dass eine solche Person weder für Teile der Ukraine noch für die gesamte Ukraine qualifiziert ist zu sprechen oder gar künftig zu verhandeln.
Wenn man darüber nachdenkt, dass er aus dieser Endlosschleife des Versagens nicht mehr herauskommt und niemals Verhandlungsführer werden wird, dann ist durchaus möglich, dass er von der Fortführung des Krieges einen persönlichen Nutzen hat (auch wenn er sich den Krieg selber vielleicht nicht wünscht: aber innerhalb dieses Geschehens hat er eine Funktion und wird gebraucht).
Ein trauriges Schauspiel, und es scheint in der Ukraine auch keine durchsetzungsfähigen Visionäre zu geben, hinter die sich die Bevölkerung scharen könnte, nachdem sich mit Selenskiy ein TV-Komiker und Freund der Oligarchen in die erste Reihe spielte.