Die Stellungnahme der AG-Kino sieht ähnlich aus, hebt "Nomadland", "Der Rausch" und "Dune" hervor als Sensationserfolge seit der Wiedereröffnung im Juli 2021, um danach erneute Restriktionen ähnlich dem HDF zu bedauern:
Wie schon in den vergangenen Jahren, zeigte sich auch 2021 wieder die große Bedeutung der Arthouse-Kinos für deutsche und europäische Produktionen – und damit für die Präsenz von kulturell wertvollen Filmen abseits des Mainstreams. Insgesamt sind neun deutsche Produktionen unter den Top 20 vertreten, weitere vier Filme kommen aus dem europäischen Ausland. Auch die Top 100 werden von deutschen und europäischen Titeln dominiert – 31 deutsche Filme und 43 weitere europäische Werke stehen 16 US-amerikanischen Produktionen gegenüber. Insgesamt haben die Mitglieder der AG Kino einen Besuchermarktanteil von rund 68 Prozent bei europäischen Filmen. https://www.agkino.de/nomadland-der-rausch-dune-grossartige-festivalfilme-fuehren-die-arthouse-charts-an/
Grundsätzlich werden die Maßnahmen zur "Eindämmung der Corona Pandemie" nur im Hickhack um Abstandsregel und Maskenpflicht, de facto um die Auslastung der Säle, erörtert, jedoch unzureichend politisiert.
Der gesellschaftliche Konsens schien klar: außergewöhnlich schwerwiegende gesundheitliche Gefahren für Leib und Leben könnten nur durch Dekrete eingedämmt werden - wer nicht mitmacht oder die Methode hinterfragt, macht sich womöglich mitschuldig an todbringenden Erkrankungen anderer und auch seiner selbst, so dass auch die relativ frühe TU-Studie zu vergleichsweise sehr niedrigen Ansteckungsgefahren in Filmtheaterveranstaltungen zwar zitiert wurde, aber im politischen Tagesgeschäft wirkungslos blieb.
Das Recht auf Kommunikation, sozialen Austausch, auf Ausübung eines Kleingewerbes und auf Kulturleben zu streiten, wurde im gegenseitigen Einvernehmen zurückgestellt, zumal auch die Politik durch Ausgleichszahlungen und Überbrückungsgelder zu verhindern suchte, dass das Aushängeschild der Nation, die Kulturbranche, sich über Nacht verabschiedet.
Schon oft in der Geschichte war das, was "gut gemeint" war, etwa gemeinsam stillzuhalten, kein vorwärtsweisender, geschweige denn zukunftssichernder Ansatz: Paradoxien werden derweilen in die Schublade verbannt; Protest ist völlig tabu, welcher nur als Blockade für gesundheitspolitische Maßnahmen oder als Revival rechtsextremistischer Sehnsüchte umschrieben wird.
Immer klarer aber wird nach 2 Jahren Eindämmungmaßnahmen, dass es möglicherweise keine erfolgreiche Strategie, sondern lediglich einen Zickzackkurs, Aktionismus und asymmetrische Eindämmungsmaßnahmen gegeben hat.
Schon in den Vorjahren beklagte man die Verkürzung der Auswertungsfenster für die Filmerstauswertung im Filmtheater. Das quasi nun und über Nacht das streaming einige Dämme brechen ließ, führte ebensowenig zu Protesten: man glaubte nach unbeschränkter Wiedererõffnung der Betriebe dieses temporäre Symptom einfach vom Tisch wischen zu können:
Womöglich ein Irrtum.