Zunächst ist anzumerken, dass im Rahmen unserer Diskussionen hier in der Kopierwerkszene verschiedene Qualitätsstufen und Prozesse bei Technicolor zu bewerten waren.
Das Verfahren verbesserte sich ja auch im Laufe der Jahre, spätestens, seitdem man die Matrizen direkt vom Originalnegativ (in diesem Falle sind Eastmancolor-Negative, also Mehrschichten-Filme gemeint) gezogen wurden.
Trotzdem fällt unter diesem späteren Verfahren DIRTY HARRY auf damaligen 35 mm TC-Kopien exemplarisch negativ heraus: ein extrem auffallendes grobes Korn und sehr unschöne Farben.
Hier hatte man wohl ein doppeltes Dup gezogen.
(Dies unter Vorbehalt, denn es kann ja in einem anderen Kopierwerk von Technicolor anders verfahren worden sein - bei diesem Film, kann ich mir das aber im Moment nicht vorstellen).
Ansonsten ist das 35 mm-Programm dieses Kinos im Mai meines Erachtens gelungen oder lobenswert. Weil zum Glück "thematisiert" wurde, während jüngere Festivals des 35 mm Films fast allen Kinos sinnlos durcheinander würfeln und außer dem magischen Chiffre 35 überhaupt nicht erkennen lassen worum es überhaupt geht, und man es wahrscheinlich selber nicht weiß.
Also wird hier tradierten Sinne auf etwas spezifiziert, was auch Agfacolor sein könnte oder Sovcolor oder auch ein Festival mit reinen 4-Kanal Magnetton-Filmen - und hier soll es das Technicolor-Druckverfahren sein.
In dem Sinne der Thematisierung erst ist es möglich, zu verstehen, warum bestimmte Verfahren angewandt worden, mit welchen Vor- und Nachteilen, mit welchen Zielsetzungen und mit welchem Ergebnis.
Bei dieser Filmreihe führt auf, dass bis auf ein oder zwei Titel weitgehend die ständigen Evergreens nicht mehr bemüht werden (die ohnehin in neuesten Blu-ray- oder UHD-Fassungen erhältlich sind).
Meine Vermutung ist, dass gar nicht mehr Schauburg Karlsruhe das Programm gemacht hat, was auch gut so ist, sondern möglicherweise der Kurator des Festivals Terza Visione, welcher offenbar an unbekannten oder randständigen Entdeckungen interessiert ist. Sehr lobenswert!