Wenn Menschen den Unterschied wahrnehmen, ist es doch schön, wenn Technik dabei behilflich ist.
Deckenlautsprecher gab es aber bereits zu früheren Zeiten spätestens seit dem 9-Kanal Kinopanorama-Verfahren.
Es finden zwischen den Kanälen vektorielle Simulationen statt, zudem können 128 Tonspuren aufgezeichnet werden, wobei 64 Ausgänge benutzt werden können.
Analog nun zur Multimikrofon-Orchester-Aufzeichnung der letzten Jahrzehnte wäre dies die adäquate Entsprechung, alle Kanäle separat und gleichberechtigt wiederzugeben. Der Karajan hätte wahrscheinlich nichts dagegen gehabt (ich bin keinesfalls Bewunderer von ihm).
Es ist aber die Frage, ob man gerne so hört oder ob der Mensch so hört: immerhin gibt es über 80 Jahre alte Stereo Aufnahmen von Karajans Vorgänger Furtwängler aus der alten Philharmonie oder dem Reichsrundfunkhaus, welche sich fantastisch räumlich und immersiv anhören: zwei Kanäle für zwei Ohren, perfekt gefüllt. In dieser Art könnte ich rund um die Uhr gerne hören!
Wenn aber das Mischverhältnis und/oder die Lautsprecherübertragung nicht adäquat sind, dann kann ich mir die Katastrophe anhand des oben geschilderten Beispiels des übertragenen Karajan-Konzerts gut vorstellen.
Liegen bei älteren Filmen noch die Original-Mischbänder vor, finde auch ich das völlig ausreichend. Möchte aber der Filmemacher, beispielsweise Herr Lucas oder eben auch Herr Coppola (Remix von "Apocalypse Now") etwas gegen ihre Unzufriedenheit im Alter tun, dann kann man ihnen das Basteln schwerlich verbieten. Es ist aber schwer nachvollziehbar, warum das, was sie jetzt hinzufügen, nicht auch auf seinerzeitigen Tonanlagen wiedergabefähig gewesen wäre. Aber es ist legitim, so etwas zu versuchen oder mit zu experimentieren.
Unbedingt erwähnenswert ist auch die jetzt elektronisch restaurierte Fassung von "North by Northwest", hatte doch der Film zu Filmzeiten lediglich einen Monat Monolichtton. Jetzt hört es sich auf der UHD an wie 6-Kansl Magnetton von Toto und auch das Bild sieht aus wie 70 mm Todd AO (nicht ganz, aber fast). Neu gemischt in Dolby Atmos. Wer das erlebt hat, der möchte keinen Schritt mehr zurück tun in die qualvollen Restriktionen des Mono-Lichtton mit einem unendlichen Dschungel an komplizierten Nachbearbeitungen und massiven Problemen bei der Erstellung von Lichttonnegativen.
Es kommt aber auch darauf an, die Deckenlautsprecher optimal zu den Zuschauern zu fokussieren: srrahlen diese in andere Bereiche oder erst auf den Boden, verliert sich der räumliche Eindruck zu diffusem Klang-Brei.