Sound Design

Begonnen von Filmgärtner, 05.07.23, 19:20

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Filmgärtner


Apache Apache

Ist das nur bei einigen Szenen oder im gesamten Film mit den leisen Dialogen? Ich sah den Film nicht im Kino und habe auch keine Disc hier in meiner Filmsammlung. Und welchen genauen Tonunterschied bietet DATASAT gegen DCI im direkten Vegleich? Da klingt DATASAT bestimmt deutlich besser in der Front.

Filmgärtner

19.08.23, 13:54 #2 Letzte Bearbeitung: 23.08.23, 03:53 von DCI sr.
DATASAT ist noch immer das aus Filmzeiten bestehende DTS-Tonformat, dass mit  Datenreduktion arbeitet (wenn auch zuletzt - und noch aktuell - mit einem verbesserten Codec mit niedrigerer Datenreduktion.
Dennoch gegenüber linearem PCM (DCI-Kino) etwas rückständiger und - bedingt durch den Zweibandbetrieb - auch stets etwas anfälliger.

Apache Apache

Dann hat unser Freund dort im anderen Forum damit Recht denn er beantwortete mir das selbe aber trotzdem Danke.

Apache Apache

Das habe ich hier in meiner Sammlung als Souvenir.


Filmgärtner

Bzgl. des 4-Kanal-Magnetton-35mm-Films ABBA (1977) gibt es in der digitalisierten Neuauflage von 2023 heute standardgemäß natürlich eine Neuabmischung unter Einbindung des Subwoofers, was 1977 noch nicht für nötig gehalten wurde. Die Meinungen gehen weit auseinander.

Der Subbass ist seit 45 Jahren ein Standard (bei der von mir bevorzugten Musikwiedergabe eher entbehrlich, in vielen Fällen, wo nicht mit DSP eingemessen,sogar meines Erachtens klangverfälschend. Wird der Einsatz dann durch Mischungen sogar die Balance und Transparenz überstrapaziert, empfinde ich das nicht als dreidimensionen Klang, sondern als lärmige Belästigung, als diffusen Effekt oder sogar als Manipulation. Unter solchen Rahmenbedingungen lenkt ein durch Spitzen übersättigter oder im Dauereinsatz bespielte Subwoofer vielleicht sogar ab von der Konzentration auf wichtige Höranteile in einem Konzertsaal, beim Orgelkonzert oder in einer Oper (in solchen Räumen bin ich aufgewachsen).
Bei kontrolliertem Einsatz aber kann der Subwoofer ein Gewinn sein.

Beim Mehr-Kanal Magnetton ersehnte ich weder Dolby noch Subwoofer, wünschte mitunter sogar, aus praktischen Gründen der Umsetzung sowohl in der Mischung und vor allen Dingen in Filmtheatern, diese Systeme hätte es nie gegeben.
Denkt man andererseits zurück an die ikonischen Szenen des vielzitierten ersten "Star Wars"-Films, ist die Eröffnungseinstellung mit dem von der Decke heraufziehenden Raumgleiter, aber auch die Explosion des Todessterns zum Ende hin, jeweils eine ikonische Szene für sich als Steilvorlage für einen Tiefbass.

Aus Sicht der Anhänger des Heimkinos und des Musikhörens von HiFi-Medien ergab sich folgende Sammlung von Meinungen:

https://www.stereo.de/artikel/was-halten-sie-von-subwoofern-in-einer-stereoanlage

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ABBA THE MOVIE  DCP DVD BD

Da ist auch die Kinomischung auf Disc so wie auch bei der Festplatte. ( STEREO PCM )

Diese beiden verbastelten Tonnormen haben auf Discs keinen Subwooferkanal. ( SRD & DTS )

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Zitat von: DCI sr. am 25.09.23, 13:43Aus Sicht der Anhänger des Heimkinos und des Musikhörens von HiFi-Medien ergab sich folgende Sammlung von Meinungen.

Bei diesem Film geht es aber um eine vierkanalige Dolbytonspur und kein zweikanaliges Hifistereo. Subwoofer dienen auch nicht als Vibrationsspielzeug so wie leider bei vielen Daheim.

Zitat von: DCI sr. am 25.09.23, 13:43Bzgl. des 4-Kanal-Magnetton-35mm-Films ABBA (1977) gibt es in der digitalisierten Neuauflage von 2023 heute standardgemäß natürlich eine Neuabmischung unter Einbindung des Subwoofers.

Nein es gibt davon keine Neuauflage auf Discs und auch keine Tonmischung mit einem diskreten Subwooferkanal. Es gibt mit den anderen beiden digitalen Tonnormen nur eine dreidimensionale Tonverschlimmbesserung.

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Zitat von: DCI sr. am 25.09.23, 13:43Bei kontrolliertem Einsatz aber kann der Subwoofer ein Gewinn sein.

Bei mir sind beide Subwoofer immer an egal was gespielt wird an der Anlage. Absolut keine Probleme mit dem Ton.

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METEOR

Wie klang denn eigentlich dieser Film damals in vierkanal Magnetton im Kino?

Filmgärtner

In Westdeutschland Mono-Lichtton.
In zumindest einem US-amerikanischen Kino angeblich mit einem Sensurround-Versuch gestartet.

Filmgärtner

26.09.23, 15:24 #11 Letzte Bearbeitung: 26.09.23, 15:27 von DCI sr.
Über Alcons Audio für Theater- wie für Heimdarbietung zum einen ein Werbeprospekt und zum anderen eine PA-Diskussion:

https://www.alconsaudio.com/crms-series/

https://paforum.de/forum/index.php?thread/137134-alcons-audio/&pageNo=2

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Von welcher Marke sind deine privaten Lautsprecher?

Filmgärtner

Privates ist immer limitiert und niemals ein Maßstab.
Aber angefangen mit 10 Stück Klangfilm Eurodyn, später Sentry 3 und Altec A4 Voice of Theatre, zuletzt Tesla AKR 303 und im Moment aus Platzgründen lediglich
PGH Elektrotechnik Meissen 400 Ohm.

Apache Apache

Das sind ja alles Marken welche ich gar nicht kannte nur passen diese ersten vier genannten Lautsprecher ganz bestimmt nicht in die private Wohnung.

Filmgärtner

Das war damals in der Wohnung zur Zeit der Kindheit Eurodyn mit Schallwand.
(Gerade zurückgezogen, ist mir ein Comeback jedoch zu monströs, daher die alten Schallwände im letzten Monat zersägt und entsorgt.)

Filmgärtner


Filmgärtner

Mister Allen zur Geschichte der Dolby-Entwicklungen:


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SplitSurround 70MM https://filmlexikon.uni-kiel.de/doku.php/s:splitsurround-8236

Welchen genauen tonalen Sinn ergibt denn eigentlich so ein Splitsurround der hinteren Effekte? Das bleibt ja doch sowieso nur zweimal mono vom Ton!

Christian_Mueller

Hat schon Sinn, je mehr Kanäle desto besser gelingt die Darstellung. Im Real-Life hat man noch viel mehr Kanäle, da kann selbst Dolby Atmos in der maximalen Ausbaustufe oder Iosono bei weitem nicht mithalten...  ;)

Filmgärtner

27.09.24, 14:45 #20 Letzte Bearbeitung: 27.09.24, 23:15 von Filmgärtner
Was ist aus der Wellenfeldsynthese geworden? Das war auch das letzte Mal, dass ich mich noch für Fragen des Tons interessierte. 20 Jahre her.

In der Berliner TU gibt es noch einen solchen Saal, habe es aber nie geschafft, die Unileitung für den Einbau von Filmvorführungen zu motivieren. Ist eigentlich nur ein grauer Hörsaal, aber trotzdem...

https://www.tu.berlin/ak/forschung/forschungsprojekte/wellenfeldsynthese-fuer-einen-grossen-hoersaal

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Baby Boom

Das klingt ja irgendwie total bescheuert und auch noch absolut unpassend zu einem Filmton.

Filmgärtner

Neu gegenüber Sensurround war eben, dass die Gesamtmischung stufenlos die Ebenen vom Mitteltonbereich in den Tiefonbereich umfasst, nicht nur bei besonderen Szenen oder Frequenzen.
Aber ein Tiefbass existierte bereits ansatzweise  auf 65 Jahre alten Magnettonkopien und wurde damals schon mit großen Hornlautsprechern adäquat wiedergegeben ("How the west was ein" oder "Ben Hur").

Da nun Dolby die Firma für die weltweite Massenvermarktung ist mit für einen Teil der Branche gerade noch bezahlbaren Mindeststandards, konnten vielleicht auch manche Kleinstadtkino-Besitzer oder zunehmend auch Bezirks- oder Dorfkinos mit "Babyboom" werben.
Was irritierender Weise kaum geschah, man blieb bei dem kryptisch-digital designten Dolby Logo.

Wäre interessant, ob eventuell auch ausländische Studien oder Untersuchungen zu diesem Thema vorliegen.

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Baby Boom

Was bitte genau soll das eigentlich bedeuten als Bezeichnung zu einem Filmton? Es klingt ja wohl total bescheuert und eher so wie ein Produkt einer Babynahrung!

Christian_Mueller

Und was versteht ein Kinobesucher unter der Bezeichnung "70mm"?
Etliche Namensgebungen sind merkwürdig, wenn man sie hinterfragt.

Eigene Tiefbaß-Spuren oder ein LFE-Kanal ergeben einen größeren Headroom und haben eben diesen Vorteil. Die Bezeichnung ist dabei sekundär. Bei früheren, vor Dolby Streifen, konnte man bei 6-Kanal diese Signale, wie oben beschrieben, aber schon vor 1977 in den Mix einbauen...

Filmgärtner

Unter der Bezeichnung "70 mm" versteht man zumeist nur Unsinn, Verwirrung, Marketing, ein unseriöses Hurengeschäft... und in der vielversprechenden Anfangs- und Blütezeit (1955-70) die Notwendigkeit, einen praktikablen Filmstreifen für die hochauflösende Breitwandprojektion unter erheblichen Anstrengungen in maßgeblichen Kinos durchzusetzen.

Das Bild wird ab 1970 stets schlechter und uninteressanter.
Beim dolbysierten Magnetton, falls die Messschleifen greifbar sind, würde ich eine kleine messtechnische Verbesserung eingestehen wollen.
Immerhin eine Verbesserung, auch wenn noch so klein: nur wurde diese Veränderung von Dolby dadurch aus meiner heutigen Rückbetrachtung diskreditiert, weil sie sowohl von fünf auf drei Frontkanäle reduzierten und auch die Sprachmischung auf die Mitte legten.
Zumindest in meiner Bewertung dermaßen kritisierbar, dass mich ab diesem Punkt die Vorteile der Verbesserung nur noch bedingt erreichten und eher eine Allergie gegen Dolby hinterließ.

Fragt man sich, warum Dolby Magnetton sich durchsetzte, würde ich erstens den Komponisten John Williams erwähnen, der fast zeitgleich damit Erfolge zeitigte, und zum anderen der seit Einführung das babyboom formats fortan häufiger eingesetzte Tiefbasslautsprecher in szenischen Zusammenhang mit Raumschiffen oder Explosionen größerer Sets.

Vermutlich auch darauf konnte sich Dolby gut "draufsatteln".