Enthält wieder einige Spielereien mit illustrativ eingeblendeten Filmstreifen, deren Klangfilm-Zackenschrift es zur Zeit des Dritten Reiches nicht gab.
Zurückzuführen aber auch auf auch Duppositive aus der 60er/70er Jahre-Ära des Bundesarchivs mit doppelt einkopierten Bildstrichfehlern.
Außer ein zwei kurzen Szenen war in dem Film nichts Neues an Material zu erwarten, inhaltlich erfährt man bereits sehr viel über die Rezensionen und Zeitungsberichte.
Gezeigte Ausschnitte aus "Triumph des Willens" sind direkt vom Originalnegativ transferiert.
Interessante Geheimnisse wie, dass noch mal Hitler privat in ein Studio in Babelsberg von der Riefenstahl einbestellt wurde, um seine angefangene Rede in Nürnberg dort auf nachgebautem Podium zu Ende zu führen, kamen leider nicht vor.
Auch nicht, dass sie für ihre Behauptung, die von ihr aus Lagern eingezogenen Sinti und Roma zu den Dreharbeiten habe sie nach dem Kriege gesund und munter wieder getroffen, eine Unterlassungsklage angedroht bekam und dann tatsächlich auch eine Unterlassungserklärung abgab, taucht im Film ebenfalls nicht auf.
Dafür wieder Etliches von den Schmalfilmen über die Nuba, die damals im Arri-Kopierwerk M. während der Entwicklung verdorben waren und schnell ihre Farbe verloren.
Auch eine externe Reflektion durch andere Filmemacher mit ihrer Sicht auf die Kollegin hätte man sich gerne gewünscht.
Neben der Bösartigkeit ihrer Aussagen dringt aber überall der Filmmaniac durch, wo sie sich im Schneideraum, wie es sich gehört, ohne Handschuhe an den Schnitt macht oder bei Dreharbeiten auch auf die Erde stürzen konnte und trotzdem die Kamera in der richtigen Perspektive aufrechthielt: eine sportive Begabung, die in der heutigen Filmzeit nicht mehr vorkommt.
Man sieht auch die amerikanischen Mitchell-Kameras mit den 120 m-Kassetten, die die Regisseurin dem deutschen Kameras vorzog.
Dennoch glaube ich nicht, dass es irgendwann noch einmal zu einem Kult um ihre Filme kommt, weil sie zu sehr losgelöst von der Realität sich abhob und der künstlerisch akademische Anspruch stets vernachlässigt wurde.