Der Mythos um 2,2:1 wird immer verwirrender.
Ich hege Zweifel, ob die Filmemacher diese Frage wirklich durchdacht haben.
Ein Beispiel hierfür ist die Premiere von "Oppenheimer" im Imperial in Kopenhagen, welches ein authentisches 70 mm-Kino aus der Zeit des standardisierten Format 2,2:1 ist (war).
Auch hier stimmt die Bildwandproportion schon nicht mehr, sie ist maximal für 2,35:1 ausgelegt,und man könnte annehmen, dass die Höhen Kaschierung nicht mehr funktioniert oder reduziert wurde. Deswegen erreichen wir dort nicht das Standardformat von 2,2:1.
Hierfür gibt es noch weitere Beispiele, in Berlin etwa auch das International und das Delphi, die ursprünglich bei voll ausgefahrener Kaschierung 2,2:1 fahren konnten, aber hiefür heute nicht mehr (oder im Moment) den Höhenkasch aktivieren können.
Um wie Imperial, so auch in den anderen erwähnten ehemals authentischen Kinos dennoch die Filmkopie im vorgefundenen Bildformat 2,2:1 projizieren zu können, nimmt man einfach eine längere Brennweite, eine neue Projektionsmaske und reduziert eben einfach die Projektionsbreite, um auf 2,2 zu 1 zu gelangen.
Dabei wird der Vorhang leider zu Gefahren ein Stück und reduziert die Gesamtwirkung: das Gegenteil von dem, was 70 mm Projektion einst bewirken sollte.
https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=pfbid0yhPxjavFaRrk8DLKgpxSsss7CQKDW2f2h9AMF8UYDDvUtkpiKYVDu2FPx7EZmRTfl&id=1203408890&sfnsn=scwspmo https://www.facebook.com/groups/162857924442634/permalink/1352490032146078/Das jetzige Procedere des Bildwandverkleinerns ist widersinnig:
Da "Oppenheimer" nicht vom Originalnegativ gezogen ist, sondern über Duplikatnegative, hätte man auch über die optische Umkopierung gehen können oder andererseits die digitale Ausbelichtung, um das auf dem Negativ vorliegende Format von 2,33:1, welches mit der Kamera vollständig belichtet wurde, auf die 70 mm-Kopien zu bringen, und zwar in der Kopie mit minimalen Balken oben und unten wie bereits bei "Tod auf dem Nil" oder "Mord im Orientexpress".
Der Auflösungsverlust auf der Filmkopie wäre kaum vorhanden, da das Printmaterialsl ohnehin eine dreifach höhere Auflösung als das Negativ besitzt.
Ganz klar auf diesem Wege hätte man sowohl das volle aufgenommene Format von "Oppenheimer" wie auch die volle jetzige Bildwandbreite der allermeisten 70 mm Kinos optimal ausgereizt!
Man kann sich wirklich nur noch wundern...