Die (verkleidete) Direktfinanzierung findet ja über die Programmpreise von BKM oder Medienboard statt, durchaus nach dem Sozialdemokrataldemokratischen Prinzip der "Gießkanne".
Ausgeschlossen sind hier von einige nicht verbandsgetragene Filmaufführer, aber auch einige Multiplexbetriebe mit dann scheinbar weniger hochwertigen Programmen oder (technischen u.a. Serviceleistungen).
Hierzu gibt es sicherlich ein Für und Wider.
Obwohl aber im Vorfeld des Kinofestes wieder ausgiebig Symposien mit den interessierten Teilnehmern durchgeführt wurden und auch wahrgenommen wjrden, letztlich hohe Zustimmung für das Projekt konstatiert wurde, häufen sich im Nachhinein trotzdem die Beschwerden über die dumping-Politik und die Trivialität der Slogans ("alle Kinos","alle Filme", "Kino ist Familie", "Kino ist Liebe auf den ersten Blick"): Kopfgeburten der Marketingagenturen, deren Erhebungen Erfolgskonzepte versprechen.
Berechtigte Beschwerden von Kinoseite sind aber auch, dass das Potpouri der Previews vom Programm her nicht rechtzeitig mitgeteilt wurde oder nur von wenigen Verleihern.
Persönlich halte ich die Kampagne für ungeeignet, langfristig in der Branche Verbesserungen oder Strategiewechsel zu erzielen.
Ein kurzes Glanzlicht - ebenso wie "Barbie" - welchem dann schnell die Talsohle folgen kann.
In der Kinovergangenheit waren es die Filme selber, die Alleinverfügbarkeit im Kino und manchmal auch neue Technologien, die das Publikum banden.
An die Stelle sind jetzt banale psychologische Tricks ungebildeter Marketing-Experten getreten.
Alleine schon die Fotos versprechen eine Harmonie zusammenkommender Kinogäste, die inhaltlich nicht begründet ist. "Alle Menschen werden Brüder" - sicherlich aber nicht politisch gemeint im Sinne der europäischen Aufklärung.