Die Auflösung war enttäuschend und die Kopien zu dünn, in den DeLuxe Labs. zu hell kopiert: farbstichig, verwackelt und grobkörnig.
Kein nennenswerter Anwesenheitseffect, kompetente Kameraleute und Filmkopierwerksfachleute fehlten. Sah fast aus wie ein Amateurfilm von Christopher Noname... fehlte nur noch Hans Zimmer im Gespann.
Man hätte wie bei Cinerama 360/Spacearium in Seattle und New York verfahren sollen und in die komplette Halbkugel projizieren sollen.
Aber eine kritische Aufarbeitung steht noch aus.
Der Fotograf und Filmemacher Ernst Albrecht Heiniger wurde in Engwang geboren. (...) Unter anderem führte ihn seine Ausbildung 1932 in die Sowjetunion, wo er den berühmten Regisseur Sergej M. Eisenstein kennenlernte.
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Bereits in den 40er Jahren war er an ersten Dokumentarfilmen für die PTT beteiligt wie "Das Telephonkabel" (42), "Der Telephonapparat" (43), "Vom Draht zum Kabel" (44) und "Die Telephonzentrale" (45). Für seine Kameraarbeit an "Sul Bernina" (48) wurde er an der Biennale Venedig ausgezeichnet.
Als er 1952 an der Weltausstellung in Luzern erneut ein Fotobuch mit dem Titel "Masterpieces of Photography" publizierte, sollte dies seinen beruflichen Werdegang entscheidend ändern. Denn kein Geringerer als Walt Disney fiel dieses Buch auf und suchte den Kontakt zum Fotografen. Disney nahm Ernst A. Heiniger unter Vertrag und dieser folgte ihm in die USA.
Dort realisierte er mehrere Filme als Kameramann, Produzent und Drehbuchautor drehen, darunter "Ama Girls" (57), der einen Oscar als bester Dokumentarfilm erhielt und "Grand Canyon" (58), der mit dem Oscar als bester Kurzfilm ausgezeichnet wurde. Beide Filme gelten heute als verschollen.
Sein Ausflug in die USA war aber auch in anderer Hinsicht bedeutend für Ernst A. Heiniger. Er lernte im Hauptsitz von Disney die Angestellte Jean Feaster kennen und die beiden heirateten schliesslich.
Heiniger stellte Disney seine Idee einer 360-Grad-Rundum-Aufnahme vor und dieser war von der Idee begeistert. Doch als Walt Disney 1966 verstarb, versandete auch das Projekt.
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Heiniger selbst hat seine Idee der Rundumaufnahme nie aufgegeben und diese in der Schweiz weiterverfolgt und realisiert. Mit "Rund um Rad und Schiene" (64) entstanden die ersten Panorama-Aufnahmen in der Schweiz. Dafür waren neun Kameras notwendig.
Doch er entwickelte seine Idee weiter und unter dem Namen Swissorama schaffte er es, solche spektakulären Aufnahmen mit nur einer Kamera aufzunehmen. 1984 feierte der erste Swissorama-Film "Impressionen der Schweiz" (84) im neugegründeten Swissorama in Luzern seine Premiere.
Da er sich zu wenig unterstützt fühlte in seinem Heimatland, ging er 1986 zurück in die USA, wo er bei der Firma Iwerks das Swissorama verbesserte und die "Imagine 360" entwickelte. Mit diesem Verfahren entstanden die Dokumentarfilme "Shikoku Alive" (88) und "Destination Berlin" (89)."Quelle:
https://www.cyranos.ch/sfhein-d.htm (Auszugsweise zit.)
Es erhebt sich die Frage, wie weit Walter Dätwyler von der Contac Engineering/Pegasus Industrie AG (der die Projektionsapparate lieferte und baute) nicht ebenfalls am Bau der Kamera beteiligt war? Sollte sich daraus eine spätere Auseinandersetzung entwickelt haben?