Wie auch "Hateful 8" unerfreulich hinsichtlich der unausgeglichenen Lichtbestimmung und dem offensichtlichen Verzicht auf weitere Korrekturkopien. So etwas wäre noch in den 1990er Jahren niemals durchgegangen, wird aber von heutigen Verleihern, Betreibern und einem devoten Fanboy-Publikum klaglos akzeptiert.
Es ist auch wiederum nur eine sog. Dupkopie, sozusagen über Internegativ gezogen, während in den 1960er Jahren alle 70 mm-Kopien immer direkt vom Originalnegativ gezogen worden sind mit überragender Schärfe!
Davon abgesehen schwankt der Film in seiner fotografischen Qualität und springt in etlichen Szenen von Unschärfe zu Unschärfe.
Fokussiert man auf das, was noch übrig bleibt, die Aufnahme auf fotochemischem Film, wird diese Qualität bedauerlicherweise gerade auf der Blu-ray sehr schön wiedergegeben: was aus "Interstellar" noch nicht einen schönen Film macht, auch wenn einige verzückt in den Weltraum schauen oder berührt sind von dem Tochter-Vater-Verhältnis des Plots.
Schon nach wenigen Tagen wies diese Filmkopie Kratzer und Schrammen auf, die in einem bestimmten deutschen Kinos zugefügt wurden. Durch bestimmte Mittel, beispielsweise das in der europäischen EU verbotene Filmguard, lässt sich dies wieder ein bisschen abmildern.
Schade ist auch, dass die Szenen, die tatsächlich in 65 mm IMAX gedreht worden, in dieser Duplikatkopie in der Auflösung und Schärfe nicht adäquat rüberkommen: Mängel also in der optischen Umkopierung.
Das klingt jetzt bereits wie Jammern auf elitärem Niveau, aber der ganze Aufwand mit dem Breitfilm sollte doch adäquate Früchte tragen, ansonsten kann man sich die Aufwände sparen, finde ich.
Insgesamt natürlich ist die Kopie nicht so schlecht, wie es hier anklingt, und immerhin ist es damit gelungen, einem Millionenpublikum etwas Spaß zu vermitteln.
Mit "Todd AO" aber hat das Ganze fast nichts mehr zu tun.
Auch die 70 mm-Imax-Kopie in Prag überzeugte nicht.