Das ist es eben, eine total verrückte Situation im Umgang mit dem traditionellen Film - der jetzt als "Markt-Nische" wieder auftaucht und allein deswegen unangreifbar bleiben möchte. Jedenfalls ist das ein stillschweigender Konsens zwischen Publikum, Produzenten, Filmverleihern, Filmkopierwerken und Kinobetreibern, jedes Produkt wie eine Orchidee oder ein "Heiligtum" zu vermarkten, möchte man glauben.
Wundert es da nach, daß kaum jemand gewillt oder in der Lage ist, Hintergrundinformationen beizusteuern?
Aber nein - was hätte das für Folgen... furchtbar, das Ende der "Illusion". [Der Terminus "Illusion" wird ebenfalls von einigen Branchenteilnehmern positiv zitiert: mit einem "Wunder der Kinos" haben wir es demnach zu tun].
Was wäre schlimmer, als wenn das Mysterium, das Wunder, erhellt und erleuchtet würde!
Also im Ernst: man macht dicht, hält die Hand drauf, kommuniziert das Ganze als Mythos, als Magie oder Alleinstellungsmerkmal des Aufführungsorts - und hält die Hand auf.
So funktioniert Marketing - es genügt allein der Hinweis, daß sich das Produkt von anderen auf dem Markt unterscheidet und es wird dann auch gekauft.
(Über "Qualitäten" spricht dann keiner. Es reicht, wenn da "35mm" oder "70mm" als Lable steht, das ist dann immer gut oder dasselbe - so wie 4K, iSense, Atmos, THX, X-Screen etc. - keiner muß es verstehen, man muß es nur "fühlen", wie etwa ein Berliner Kino behauptet.)