Tod Auf Dem Nil 70MM

Begonnen von Apache Apache, 09.10.23, 22:50

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Apache Apache

Viele beklagen digital sowie analog das Bild dieses Films! Gibt es dazu einen bestimmten Grund?

Filmgärtner

Zu viele CGI-Inserts. Dabei werden natürlich nicht immer die natürlichen Abläufe einer gleichmäßig beschleunigten Bewegung adäquat wiedergegeben.
Und Fotos der Zeit vor 90 Jahren aus Ägypten stimmen nicht überein mit dieser Animation

Fragwürdig sind aber auch Auswahl der Motive, Einstellungsgrößen, Ausleuchtung und der gesamte fotografische Stil, die einer prestigefähigen 65 mm-Produktion nicht würdig sind.
Da es sich außerdem um eine digitale ausbelichtete Kopie handelt, wird auch das Potenzial des 65 mm-Negativs regelrecht verschenkt bzw. verheizt.
Wieder einer verschenkte Chance, und darum wurde auch die letzte Produktion des Regisseurs nur noch digital gedreht.

Filmgärtner


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Dort in London ist das Bild dieses Films doch bestimmt auch nicht viel besser als hier bei uns im Land.

Filmgärtner

11.10.23, 00:07 #4 Letzte Bearbeitung: 12.10.23, 02:48 von DCI sr.
Es gibt auch Zeitgenossen, die sich sechs verschiedene europäische Städte reisten, um ein und dieselbe Version von hateful eight oder interstellar zu sehen in unterschiedlichen Kinos.
Letztlich aber gibt es nur diese eine einzige Version, eine Dupkopie, ausbelichtet und nun auf 70 mm.
Unterschiedlich nur wegen der unterschiedlichen Kinos.
Das Immergleiche (es ist doch ein Skandal, das auf den Festivals solche Themen nicht kommuniziert werden.)

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Zitat von: DCI sr. am 11.10.23, 00:07Unterschiedlich nur wegen der unterschiedlichen Kinos.

Vielleicht schmeckt dort das Popcorn besser als hier in Deutschland.

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Zitat von: DCI sr. am 11.10.23, 00:07(es ist doch ein Skandal, das auf dem Festivals solche Themen nicht kommuniziert werden.)

Das macht diese Filmkopie doch auch nicht besser also was bringen dazu noch Diskussionen. Disc kommt mir auch nicht hier in die Filmsammlung da ein Fan vom alten Klassiker. Diesen neuen Film sah ich auch nicht im Kino. Und auch nicht auf dem Festival.

Filmgärtner

11.10.23, 08:38 #7 Letzte Bearbeitung: 11.10.23, 14:29 von DCI sr.
Nach 40 Jahren der Festivalbesuche, in denen ich selber noch als idealistischer Filmvorführer sie bereiste und mich über jeden überlebten Meter 70 mm-Film freute, vornehmlich aber der älteren und gutaussehenden Filme, wenn auch rotstichig werdend, hat sich meine Einstellung dann doch gedreht.

Es wird ja überall gesagt, "war noch nie so gut wie heute". Nur: wenn es so nicht ist, sondern sich in etlichen Fällen selbst auf dem Heimkinomedium ein stimmigeres Bild ergibt, so sollten meines Erachtens Erörterungen stattfinden.

Für den angelieferten Film ist zwar nicht der einzelne Gast und Besucher oder auch der Veranstalter und Betreiber direkt verantwortlich, aber indirekt wird der Hype einvernehmlich auf Kino-Veranstaltungen weltweit unterstützt.

Es gäbe ja auch eine andere Möglichkeit: wir alle analysieren fortan diese Schwächen und auch realen oder vermeintlichen Fehlentwicklungen, und dann werden unterschiedliche Bulletins herausgegeben (wenn schon kein gemeinschaftliches Handeln zu erwarten ist) und diese an die Produktions- und Verleihfirmen weitergegeben: Nicht nur mit Bemängelungen, sondern auch mit Anregungen.
Dann sind wir schon einen Schritt weiter.

Aber so, wie Presse und Zuschauer devot jeder Neuerscheinung oder Wiederaufführung sich nur mit Dankesbezeugungen ins Thema einbringen, wird daraus nichts.
Es fehlt dann auf allen Ebenen der künstlerische wirtschaftliche oder technologische Wettbewerb.

Und es kann auch kaum jemand seitens der Konsumenten hineinschauen in die eigentlichen Gewerke der Entstehungsprozesse dieser Filme, man sieht das offenbar als von Gott gesandte Ware, und dann sind wir eben in eher religiösen Gemeinschaften gelandet.

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Der alte Film von 1979 wurde seinerzeit in der deutschsprachigen Fassung in Berlin kopiert: es gab dann doch ein Problem der Dichteabstimmung des Dupnegativ. Auch der ,
"Mord im Orientexpress" von 1977 kommt der literarischen Vorlage von Agatha Christie vermutlich näher (sagen mir die Christie-Experten), und auch in der schauspielerischen Besetzung und fotografisch finde ich ihn stimmungsvoller als das Remake vor 5 Jahren.

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Der alte Klassiker hatte ein recht grobes Korn und war auch etwas milchig vom Bild aber sehr lebendige Farben.

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Filmgärtner

Zitat von: Apache Apache am 11.10.23, 20:36Der alte Klassiker hatte ein recht grobes Korn und war auch etwas milchig vom Bild aber sehr lebendige Farben.
Ziemlich gute Erinnerung (nach so langer Zeit).