VistaVision Visits

Begonnen von Apache Apache, 07.09.24, 02:32

ᐊ vorheriges - nächstes ᐅ

Apache Apache

VistaVision Visits

Ob diese Kurzfilme im Kino als Kulturfilm eingesetzt wurden bei Vorstellungen in VistaVision? Schade ist nur das versaute Bild mit Wasserzeichen auf den Videos!

VistaVision Visits Spain


VistaVision Visits Austria


VistaVision Visits Mexico


Filmgärtner

13.09.24, 02:05 #1 Letzte Bearbeitung: 13.09.24, 10:13 von Filmgärtner
"Austria" als erstes gesehen. Diese Pilot- und Promotion-Filme sind in Deutschland schon gar nicht mehr angekommen, obwohl doch überaus deutlich wird, wie perfekt, invasiv und und zukunftsweisend das Verfahren gewesen wäre: jede Einstellung, jede Einstellungsgröße, Kadrage, jede Parallaxe und jede Kamera-Bewegung sitzt.
Man könnte auch mit heutigen Mitteln keine schöneren Bilder fotografieren in 1.66 bis 1.85.

Hätte sich das Verfahren nur dauerhaft durchgesetzt nach gerade mal etwa 85 Titeln, uns wäre in Jahrzehnten der sich weiterentwickelnden Filmbranche viel Elend und Leid erspart worden.

In jedem Kopierwerk der Welt ließe sich das Material entwickeln und bearbeiten, schon daher wären die Kosten nicht höher gewesen als für den inzwischen gänzlich gescheiterten 65 mm-Dreh ("Tenet", "Oppenheimer", "The Master" oder "Far and away").
Auch in der Masse wäre der Bau von horizontalen 35mm-VistaVision-Projektoren eher günstiger als der der 70 mm-Projektoren gewesen, denn auf ihnen wären die Zahnkränze aller anderen 35 mm-Normalfilmprojektoren einsetzbar gewesen.

Selbst jenseits der Paramount und der USA hätte das Verfahren langfristig weiterentwickelt und fortgeführt werden müssen, das nur noch in an einer Hand abzählbaren Beispielen in Italien oder Japan noch aufglimmte, abrupt 1963 in den USA endet, und die letzten Beispiele dann Mitte der 1980er Jahre in anderen Ländern, die eigentlich vom Rückschritt der Amerikaner hätten profitieren können.

Dennoch habe ich wenig Hoffnung, dass die aktuell in der Produktion und im Verleih befindlichen zwei neuen VistaVision Filme derart suggestive Bilder erreichen können wie noch in den 1950er Jahren.

Zu kritisieren ist an der früheren Auswertungspraxis von VistaVision die Umkopierung und Verkleinerung auf 35 mm Technicolor-Kopien, die eher selten die Vorteile der höher auflösenden Schärfe des größeren Aufnahmenegativs auffangen konnten.

Und noch etwas anderes ist in diesem unseligen Transfer erkennbar: die quittengelbe Farbstichigkeit und dazu noch ein schlimmes Absaufen in den Kontrasten: Letzteres offenbar war dem unprofessionellen Transfer geschuldet.

Man hatte ja in "Vertigo" 1997 gesehen, wie gut ein VistaVision-Film auch in der Vergrößerung auf 70 mm und Mehrschichten-Film aussehen kann!

Apache Apache

Danke ein wirklich sehr professionell und interessant geschriebener Bericht.