Zitat von: Christian_Mueller am 02.10.24, 00:21Indiana Jones hatte tatsächlich eine herausragende Qualität und den besten Sound den ich in den 80er Jahren im Kino hören konnte. Hatte auch stereo Surround und da fehlt ebenfalls der Hinweis in den Listen bei in70mm.com. Interessanter Weise spendierte Paramount nur beim zweiten Teil eine 70mm Auswertung, die SR Kopie vom dritten Teil sah und hörte sich aufgrund der Fortschritte trotzdem sehr gut an...
In England und USA auch der erste Teil in 70mm.
Für BRD und Westberlin der zweite Teil in einem Dutzend 70 mm Kopien, aber nicht jede 70 mm Kopie sah aus wie die andere: die im Berliner Royal Palast war wie handverlesen, superscharf und mit einer tollen Lichtbestimmung: direkt kopiert vom 35mm Originalnegativ in den Rank-Laboratories auf Oxberrys mit sechs Bildern die Sekunde.
Etliche Kollegen mit der jahrzehntelanger Erfahrung aus dem Filmkopierwerken seit 1950 und ebenfalls vielen 35 mm-Direktkopien staunten Bauklötze: eine so gute Qualität hatte man bisher von einem in 35 mm gedrehten Film nicht gesehen (lediglich das alte 70 mm Single Lens Cinerama-Objektiv im Royal Palast hatte schon einige Vergütungsverluste, man benutzte die falschen Lappen zur Reinigung, die schon anderes in sich aufgenommen hatten (wenige Jahre danach war ich dort Vorführer und bekam das mit Schrecken mit).
Split Surround hatte die Spielstätts nicht, weshalb ich auch nicht weiß, ob deutsche Kopien dieses Soundformat besassen.
Dann tauchte erneut eine 70 mm Kopie in Flebbes neuem sogenannten Luxuskino mit THX, Filmpalast Berlin: grobkörnig und grieselig, mit vielen Unsauberkeiten bereits eines Duplikatnegatives: also von zwei weiteren Kopiergenerationen gezogen wie auch der Rest der deutschen Kopien (zu diesem Zeitpunkt hatte ein Kino-Management auch überhaupt keine Ahnung mehr von irgendwelchen Bildqualitäten bzw. avancierten Verleihkontakten).
Den dritten Teil hatten wir in den Geyer-Werken in 35nmm (vom 35 mm Duplikatnegativ natürlich) wochenlang kopiert und entwickelt: die Bildqualität galt als sehr gut, vergleichbar mit einer zeitgleich wieder aufgeführten restaurierten 35 mm -Kopie von "Lawrence of Arabia" von Robert Harris.
Zugleich lief der dritte Teil auch im Gloria Palast, und meine frühere Filmvorführkollegin erzählte, sie persönlich noch habe die 70 mm-Kisten dieses Titel die Treppen hochgetragen. Das Haus hatte auch seit 1987, nach dem totalen Umbau, eine entsprechende DP75:Anlage, mir selber ist der Einsatz einer solchen Kopie in Deutschland aber nie begegnet.