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[Christian_Mueller]

...Sprachraum?

Hallo!

Diese Frage stellt sich nach mehreren Angaben unabhängiger Quellen, welche von einer im März 1978 erfolgten Dolby Stereo Installation im Wiener Gartenbau-Kino, für den oben genannten Streifen, sprechen.

Dolby Lichtton auf 35mm gab es in Zentraleuropa damals noch nicht, somit bleibt logischer Weise nur noch 70mm als Trager einer Dolby Codierung übrig.

Da man für diese Frage, in einem anderen Forum offenbar nicht viel übrig hat und dort auf etliche historisch ungeklärten Punkte anscheinend wenig Wert gelegt wird, muss der Versuch einer Beantwortung hier unternommen werden:

Gab es 1978 noch weitere Dolby Installationen im deutscnen Sprachraum?

vG
Christian

P.S.: Dass mein alter Account vom Vorgänger dieses Forums (kinopop.de) noch gültig ist, wusste ich bis vor wenigen Minuten noch nicht...

[Filmgärtner]

Möglicherweise langfristig hoffentlich "einzugrenzen"?
Gibt es Mischmeister in USA oder - noch am Leben - deren Lehrlinge, die etwas zu den Synchronbändern sagen könnten?

Falls zur Zeit der Wiener Premiere beispielsweise in den Annoncen so explizit und groß gedruckt mit "Dolby" geworben wurde, frage auch ich mich, was genau veranstaltet wurde.
Gab es ähnliche Anstrengungen wie im Ziegfeld Theatre in New York City?
Die Bass-Informationen sind sehr präsent, können aber nach meiner Erinnerung nicht mit den Subwoofer-Informationen späterer Filme mithalten.
Die amerikanischen Erstaufführungskopien waren teilweise dolbysiert.

In unserer Stadt lief der Film im Frühjahr 1978 im Zoo Palast an in 70 mm-Mehrkanal-Magnettonkopie.
Kurz zuvor, im Februar, aber auch auf der Berlinale im selben Haus: und in der englischen Fassung!
Da frage ich mich sehr wohl, in welchem Tonformat die englische Fassung vorgeführt wurde?

(Später gab es dort auch, wie beispielsweise 1991 für "Arizona Dream" eine Sonderinstallation beispielsweise für das nur einmalig vorgeführte französische Digitaltonkonzept LC Concept. Sollte man ähnliche Bemühungen im Zoo Palast für "Close Encounters" betrieben haben?).

Greift man sich auf die Schnelle ein paar vage Informationen, wird die Weltpremiere sehr gelobt:

https://deadline.com/2023/02/pga-awards-michael-de-luca-pamela-abdy-warner-brothers-ron-howard-1235270989/

Behauptet wird sogar, man habe den Tiefbass-Ton von "Earthquake" (Sensurround) übertroffen:

https://forum.blu-ray.com/showthread.php?t=314479&page=11 (14.5.2019, 07:30 a.m.)

Ich hatte die deutschsprachige 70-mm-Kopie 1988 nochmals im kleinen Programmkino Sputnik Wedding auf eigener Anlage gespielt (Dolby-A hatten wir noch nicht), aber nicht wirklich geprüft: Es war die  unscharfe Kopie vom Zoo-Palast von 1978.

Auch zuletzt in Tschechien spielten wir den Titel mit konventionellem Magnetton auf dem 70-mm-Festival im Centrum Panorama.

Auch das Karlsruher Festival soll diese Kopie konventionell gezeigt haben, beschreibt aber irrtümlich einen konventionellen Magnetton mit Belegung auf fùnf Frontkanälen:

https://issuu.com/schauburgcinerama/docs/190913_sb_70mm_brosch_print2 (auf Seite 29 ist "6 Kanal Magnetton" verzeichnet, nicht Dolby).
 
Zu den frühen Dolby-Prozessoren:
Den CP100 hatten wir im Cinerama-Haus Royal Palast allerdings ab 1980, aber ich war erst später dort Filmvorführer).

Aber wie bass-lastig war der Film "Close Encounters" wirklich?
Tatsächlich ist die Szene mit den brechenden Scheiben im Wachturm, aber auch das grollende Geräusch beim Anflug des Mutterschiffs aufschlussreich.

Bei den beschriebenen Szenen fallen auf den Heimkino-Medien sofort die Unterschiede auf zwischen der amerikanischen Mischung (mit Bass extension) und der deutschen, wo dies nicht der Fall ist.

https://www.facebook.com/groups/12117541695/permalink/10159313547181696/

[Christian_Mueller]

Falls zur Zeit der Wiener Premiere beispielsweise in den Annoncen so explizit und groß gedruckt mit "Dolby" geworben wurde, frage auch ich mich, was genau veranstaltet wurde.

Es gab in den Zeitungen keinen Hinweis auf Dolby, sondern nur die Angabe "70mm-Raumton". Im Filmkurier gibt es jedoch einen extra Abschnitt über das Dolby System und mehrere Hinweise über eine 1978 erfolgte Dolby Installation im Wiener Gartenbau-Kino. Diese stand in Verbindung mit dem oben beschriebenen Film. Falls es keine deutschen 70mm Fassungen mit Dolby von diesem Streifen gegeben haben sollte, wieso dann die Installation und der Bericht im Filmkurier?

vG
Christian

[Filmgärtner]

Vielleicht findet man noch die genauen Starttermine der Filme "Unheimliche Begegnung" und "Hair" für Wien heraus?
Falls beide Titel aus irgendeinem Grund im selben Monat starteten, hätte ich die Dolby-Anlage dem Film "Hair" zugetraut.

Um einen kleinen Schritt weiter zu kommen, habe ich den "Neuen Filmkurier" gefunden: https://www.willhaben.at/iad/kaufen-und-verkaufen/d/filmprogramm-nfk-230-231-unheimliche-begegnung-der-dritten-art-richard-dreyfuss-teri-garr-steven-spielberg-1978-rare-neuer-film-kurier-kinoprogramm-selten-top-raritaet-super-zustand-693362756/

Und daraus würde mich jetzt die entsprechende Textpassage interessieren.

Anschließend könnte man ja ein Schreiben aufsetzen sowohl an das Stammwerk von Dolby und an die Spielberg production oder die Paramount.

Die deutsche 70 mm-Kopie führte ich einmal um 1988 vor. Wir hatten keine Dolby-Rausch-Unterdrückung, aber den Ton fand ich etwas spitz.

Im Atrium Stuttgart soll er ja konventionell gelaufen sein.
Im Berliner zoopalast auch keine extra Dolby-Werbung für die deutsche Fassung.
Aber wie will man im Zoo Palast ein wenige Wochen zuvor die englische Fassung während der Berlinale abgespielt haben? Der damalige Columbia-Chef war zugegen, lebt aber nicht mehr.

Sollte man eventuell die "Filmkurier-ausgabe" bestellen?

[Christian_Mueller]

Hier der Bericht aus dem Filmkurier:

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Da ist zwar nur von den USA die Rede, aber was heisst das schon? Offenbar hat man zu diesem Zeitpunkt bereits mit der Dolby Werbung begonnen...

Hier noch ein Auszug aus dem phantastischen Buch von Florian Pauer und Thomas Jelinek mit dem Titel "DIE WIENER KINOS":

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[Christian_Mueller]

Im Anhang der Dolby Bericht aus dem Filmkurier sowie ein Auszug aus dem phantastischen Buch von Florian Pauer und Thomas Jelinek mit dem Titel "DIE WIENER KINOS":

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[Filmgärtner]

In London muss ja eigentlich alles immer identisch zu Formaten in USA gelaufen sein.
Continental Europa ist da gar nicht so weit weg.

Aber die Aussage "erste Dolby Stereoanlage in Österreich" ist sehr gravierend.
Da kann man hoffen, dass das nicht vom Hörensagen leichtfertig dahin geschrieben ist.

Aber auch in dem Artikel "Klänge aus dem Weltraum" könnte man die Dolby-Werbung herauslesen, das stets ihr Rauschunterdrückungssystem bei der Mischung auch später für Tonverbesserung bei konventionellen, nicht rauchunterdrückten Tonformaten sorgte.
Und hinsichtlich der deutschen 70mm-Magnettonkopie im Berliner Zoo Palast bei der Erstaufführung lässt sich auch eine außergewöhnlich gute Qualität erinnern: allerdings nichts mit Subwoofer Einsatz. Selbst bei Start des Films "Das schwarze Loch 1980 im September Magnetton im Royal Palast erinnere ich keinen Subwoofer. Irgendwie den Subwoofer erst 10 Jahre später bei DTS. Vielleicht auch schon drei Jahre vorher im benachbarten THX-Kino (bin kein guter Subwoofer-Chronist, weil such meine Hörverlieben immer eine andere Richtung verlagert hatten).

Könnte man denn vollkommen ausschließen, dass eventuell in Wien bei der Erstaufführung die unheimliche Begegnung in 35 mm und in englischer Fassung gelaufen war?
Es gibt von diesem Titel übrigens auch 4-Kanal Magnettonkopien auf 35mm, aber hierbei glaube ich am wenigsten an eine dolbysierte Kopie.

[Christian_Mueller]

Könnte man denn vollkommen ausschließen, dass eventuell in Wien bei der Erstaufführung die unheimliche Begegnung in 35 mm und in englischer Fassung gelaufen war?

Extrem unwahrscheinlich, weil Originalfassungen damals noch völlig anders gesehen wurden als heute. Einen Tonprozessor zu installieren, wo es noch keine entsprechend synchronisierten Verleihprints gab, ist ohnehin gänzlich auszuschließen...

[Filmgärtner]

Ja, ist einleuchtend.

[Filmgärtner]

War die Londoner Premiere im Odeon Leicester Square? Vielleicht finden sich auch durchgeführte Anfragen unterhalb des YouTube-Videos ein paar Zeitzeugen, wie die Dolby-Installation in London durchgeführt wurde.
Interview mit dem damaligen Regie-Wnderkind Spielberg, im Hintergrund ist Harrison Ford als Premieren Gast im Interview zu sehen.

[Christian_Mueller]

In London gabs Star Wars schon in 70mm Dolby Stereo bzw. 70mm Dolby Six-Track. Diese Frage ist eigentlich nur für den deutschen und/oder kontinentalen Sprachraum relevant...

[Christian_Mueller]

Hier noch ein Ausschnitt aus einer Münchner Zeitung, wo im City die UNHEIMLICHE BEGEGNUNG in 70mm Dolby Stereo beworben wurde. Könnte zwar auch die neuere Version gewesen sein, allerdings steht davon nichts...

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[Filmgärtner]

Auch hier bin ich verunsichert.
Zumindest 2 Kopie hat es von der diesem Film gegeben als Special Edition 70 mm in Deutschland, ist wenigstens in Frankfurt gelaufen.
Und in 35 mm ein oder zwei Wochen in Berlin im Gloria Palast (wo ich über die bessere Bildqualität angetan war).
Irgendwann auch auf den europäischen Festivals der letzten 20 Jahre ist der Film dann wieder aufgetaucht, aber immer nur die alte 70 mm Kopie.
Auch als wir ihn 1988 im SPUTNIK Kino in Berlin spielten, war nur die alte Berliner Kopie verfügbar.

Fragt sich nun, ob oder wenn wann die 70mm Special Edition nach USA zurückgeliefert wurde? Finde ich unbedingt zeigenswert wegen der besseren Qualität, aber der Regisseur hat sich ja von der Version distanziert: der Aufguss am Schluss sei nicht notwendig gewesen (was natürlich spürbar war, dass man hier noch mal Geld verdienen wollte. Trotzdem aber macht der Eintritt in das Raumschiff Sinn)

[Filmgärtner]

Könnte man bereits eine Aussage treffen zur Qualität des deutschen Tons auf den aktuellen HD-Medien?

Neben der Blu Ray Disc ist nun auch eine UHD erschienen, und die erste Bewertung besagt:


Ganz klares Upgrade beim Bild, dafür ein Schritt zurück in die DVD-Ära beim Ton: Kommt der englische Original-Ton als verlustfreie DTS-HD Master Audio 5.1-Abmischung daher, gibt's beim deutschen Ton einen Dolby Digital 5.1-Mix mit einer Datenrate von 640kbps zu hören - und das, obwohl man beim früheren Blu-ray Disc Release des Films den deutschen Ton gleich in zwei (!) verlustfreien Tonvarianten präsentiert bekam. Allzu viele Abstriche im Vergleich zu den früheren Sound-Codierungen muss man interessanterweise aber nicht machen, denn kommt die Original-Synchronisation der Kinofassung ein bisschen dumpf rüber, dann klingt die Neu-Synchronisation der Special Edition und der Director's Cut-Fassung etwas frischer, wenn auch weniger charmant.


http://www.blurayreviews.ch/reviews/close-encounters-of-the-third-kind-4k-blu-ray-review.htm

[Apache Apache]

Wenn dann ist ja wohl diese hier die absolut korrekte Tonmischung und leider in dieser Fassung fehlend im Tonmenue bei diesem Film. ( PCM 4.0 )

Andere verbastelte Tonangaben sind leider totaler Unsinn so wie zum Beispiel. ( Dolby Digital 5.1 )

[Christian_Mueller]

Hier noch zwei 70mm Anzeigen für das Münchner Mathäser sowie die oben erwähnte Gartenbau-Kino Präsentation, wo von Dolby allerdings ebenfalls keine Rede war.

Die bislang einzigen Quellen der Dolby-Angaben stammen von Umfeld der Gartenbau-Kino Führung, welche auf der gleichnamigen Homepage, sowie im oben zitierten Buch, zu finden sind...

vG
Chris

[Filmgärtner]

Mathäser Palast war dann wohl im September 1979  mit "Apokalypse now" Vorreiter der deutschen Dolby-Magnetton-Verwertung.

"Close Encounters" spielten wir vor drei Jahren im Centrum Panorama in Varnsdorf in O.V. und konventionell: https://www.neissefilmfestival.net/de/kalender2018?tx_nffwlw_nffwlwfrontend%5Baction%5D=show&tx_nffwlw_nffwlwfrontend%5BconProvokateurer%5D=WlwTermine&tx_nffwlwama in der engelstraße: _nffwlwfrontend%5BwlwTermine%5D=170&cHash=6b593fe4987c07386949266856688efd

[Apache Apache]

Bei uns im Osten lief damals eine siebziger Filmfassung aus den Staaten.

[Filmgärtner]

Während Mathäserpalast im August 1979 Dolby Magnetton hatte, frage ich mich, wie man das ein Jahr später, beim "Schwarzen Loch", in Paris vorführte?

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