Karlsruher Todd-AO-Festivals

Begonnen von Filmgärtner, 06.10.22, 09:56

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Apache Apache

Zitat von: Filmgärtner am Gestern um 21:03Das Bild ist aber verlinkt, oder hier über den Datenspeicher hochgeladen?

Bild gespeichert sowie die untere Werbung ausgeschnitten und danach hochgeladen via Bildhoster.

Apache Apache

Heute um 01:47 #181 Letzte Bearbeitung: Heute um 10:08 von Filmgärtner
Zitat von: Apache Apache am 28.01.25, 03:17Also noch gebe ich die Hoffnung nicht auf mit diesem Film in einem siebziger Festival.



Apache Apache

Tja eigentlich sollte ich gar nichts mehr schreiben hier in diesem Thread!

Und welcher Ignorant hat eigentlich diese Kopie und gibt sie nicht raus zum Verleih?

Apache Apache

Das Zigeunerlager Zieht In Den Himmel



Quele Poster Romania Film

Apache Apache

Die Schwarze Tulpe



Quelle Poster Romania Film

Apache Apache

2001 A SPACE ODYSSEY & LAWRENCE OF ARABIA

Du hast jetzt diese ganz perfekte Gelegenheit deine beiden siebziger Lieblingsfilme direkt hintereinander dort auf der gebogenen Cineramabildwand zu erleben beim jetzigen Festival.

Apache Apache

Heute um 03:13 #186 Letzte Bearbeitung: Heute um 11:01 von Filmgärtner
Danke zunächst für die beiden Filmplakate, die einmal nicht aus USA oder Westdeutschland stammen: für mich ist das sehr interessant, viel interessanter als Wiederholungen meiner westdeutschen Erfahrungen.

STIRB LANGSAM

Tja bis auf diesen Film bietet das gesamte siebziger Festival dieses Jahres tonal leider absolut kein Erlebnis.


Tatsächlich gibt es verschiedene Meinungen darüber. Meine könnte ganz anders sein. Dass sie so verschieden sind, hängt damit zusammen, dass es seit Jahrzehnten keine vorzeigbaren 70 mm Kopien mehr gibt (maximal zwei oder drei Stück weltweit und dann auch in der Giftkammer von Studios in USA liegend) die ansatzweise der näherungsweise den Anspruch oder den Look (wenn auch kaum noch vom Sound her wegen der DTS Umspielungen) von Todd AO repräsentieren.
Es grenzt daher ein beispiellose Dummheit dass das BKSTS-Journal einmal diesen Festival (oder auch irgendeinem anderen, das ist jetzt wirklich egal) eingelulullt attestierte, jener Veranstaltung (und es hätte auch weltweit für alle anderen zu getroffen, wenn sie denn beschrieben worden wären) präsentiere "Todd AO, wie es erfunden wurde". So habe ich es gelesen! Nicht nur einmal.

Das ist eine absolute Unverschämtheit. Ein Publikum und eine Journaille, die ebenfalls Verantwortung für die Zukunft von Veranstaltungen und für geschichtliche Wahrheit trägt, und diese einfach umdeutet. Natürlich hat der Fehler begonnen meines Erachtens auch in der Eigenliebe des Betreibers, der den völlig ausreichenden schlichten Namen eines 70 mm-Festivals zusätzlich noch mit dem Überbau einer Marketingkulisse von "Todd AO Festival" krönen wollte, um zu signalisieren, man sei mehr gewillt oder befähigt das andere, sich diesem Anspruch wieder anzunähern.
Und dieses anhand der heute verfügbaren Filmkopien leider nicht möglich, ein faires und seriöses Marketing bedarf meines Erachtens eine Anpassung - und dann wäre auch ich gerne gewillt, mit Lob oder Unterstützung etwas beizutragen wie auch bereits seit Mitte der 1980er Jahre für andere Festivals, welche weniger anmaßend auftreten.
Andererseits gibt es einen hohen wirtschaftlichen Erfolg und auch einen breiteren Imagegewinn für das Haus, für diese werden dafür herangeführt, von mir begründeten Argumente als ungültig abzutun. Diese ziehen aber auf ubiquitär nicht angemessene und akkurate Darstellungen in der Pflege und Aufarbeitung von Breitwandfilmen und Sonderformaten, dieser verständlich weltweit Prinzip der Selbstvermarktung unterstellt werden.
Aufgabe der Wissenschaft ist es aber eine faire und ausgeglichene Übersicht und Komparatistik zu allen Entwicklungen wirklichen und auch einen Publikum zugänglich zu machen.
Da heute primär auf dem digitalen Markt nennenswert Geld verdient wird, ist leider dort der Umgang mit dem Erbe und der Hinterlassenschaft dieser und anderer Filme Verfahren noch in der Lichtbestimmung am akkuratesten: aber bereits in einer Distribution auf häuslichen Flachbildfirmen und auf einem völlig neuen Trägermedium, was ebenfalls anzufangern ist, 70mm Filme sehr wohl möglich sind, wenn sie gewollt sind und auch finanziert werden (und die richtigen Personen die Entscheidung treffen: leider sind weltweit die Laien Entscheider geworden, weil sie entweder als große Filmemacher oder Geschäftemacher bereits Fuß gefasst haben).


So ich bin nun ganz raus aus dem Thema und von mir aus entfernt der Forenbetreiber diesen Thread aus diesem Forum.


Es gibt unterschiedliche Bedürfnisse innerhalb der Communities solcher Festivals (in denen auch ich mehr oder weniger involviert war oder gelegentlich bin). Aus meiner Sicht wären die Entscheidungen für die Programmierung ganz einfach, aber nur deshalb, weil ich die Produktion nur bis 1970 gelten lasse. Danach wurde das Format für andere Zwecke weiter genutzt, für Special Venues, Rummelplatzformate, Kugelkinos manchmal immer noch mit 65 mm Film, aber Ende der 1970er Jahre überwältigen nur noch als Träger für die in 35 mm gedrehten Actionfilme, um sie mit 70 mm-Kopien auf existierenden übergroßen Bildwänden etwas besser zu projizieren aber viel wichtiger und bedeutender noch, und mit dem herausragenden 6 Kanal Digitalton gerade in Dolby A (besser als jeder Digitalton, den ich kenne), aufzumotzen. Also von "Star Wars" bis etwa "Stirb langsam 2" oder "Alien 3" hier diese Welle an.
Und ab 1983 auf Kopienmaterial, welches heute noch sehr gute Farben hat und auch noch ordnungsgemäß entwickelt wurde.
Ein Teil des Publikums der europäischen oder auch außer europäischen Festivals für 70 mm interessiert sich sehr stark für diese Filme. Ich aber etwas weniger, weil mich in vielen Fällen die 35 mm Qualität das Ausgangsmaterials sehr stört, wenn es über die Duplikat Stufen hergestellt wurde (und nicht wie die tollen 35 mm Scope-Produktion der 1960er Jahre, die bei erfolgversprechenden Produktionen direkt vom Originalnegativ ohne Verluste auf 70 mm kopiert worden! Diese sind sehr sehenswert).

Was das obige Programm angeht, bedauere ich eher, dass nicht mehr alte Kopien mit Rotstich gezeigt werden, weil diese über die grandiose Schärfe verfügen. Es taucht aber in herausragender Qualität DIE SCHWARZE TULPE (M.C.S. 70) oder als blow up WESTWÄRTS ZIEHT DER WIND auf, die ich trotz voraussehbarer erheblicher Farbverluste dringend jedem empfehlen möchte, der ernsthaft daran interessiert ist Versuch, sich näherungsweise einen Eindruck zu verschaffen von dem, was das Verfahren des 70 mm-Films eins zu leisten im Stande war. Und dies sieht man meines Erachtens nur in diesen älteren Kopien.

Fairerweise und im Sinne der Demokratie (und das Geschäfts) ist aber einzuräumen: Teile des Publikums wollen auch neuere Kopien sehen, eben die ausbelichteten Titel von VistaVision (zu reinem Studienzwecken habe ich sie mir auch bereits angesehen und verurteile sie von A bis Z: sie müssen uns sollen aber trotzdem gezeigt werden), Teile des Publikums aber auch die Blockbuster und Actionfilme wie DIE HARD (diese Kopien von Foto Madrid kenne ich ganz gut und fand sie nicht so toll: der zweite Teil war besser) oder BLACK RAIN.

Unterstreichen würde ich aber: Wenn jemand auf einen ganz speziellen Titel dermaßen drängt, so muss er ihn auch aus eigener Tasche bezahlen (ich habe das getan in 45 Jahren, bei den Beispielen, wo sich sonst keiner darum gekümmert hat). Verlangen kann man die Aufführung dieser und jener Titel nicht, allenfalls höflich anregen. BLACK RAIN wurde auch ich mir ansehen, weil ich ihn nur von 35 mm kenne. Wollte mal wissen, wo eine Kopie existiert, es eventuell empfehlenswert, bei den englischen Verleihern nachzufragen oder den drei dortigen Filmarchiven. Diese Informationen wiederum könnte man bei geneigten Kinobetreibern anfragen.

Die Filme die ich sehen möchte, sind also zu 99,9% rotstichig. Möglicherweise würde bei solchen Festivals noch die Hälfte des Publikums kommen: das führt zu dem Spagat der Festivalkuratoren oder Betreiber, es möglichst vielen recht machen zu wollen. Teilweise kann das gelingen und gut gehen, teilweise aber auch könnte es vom Anspruch wegführen: diese Gratwanderung ist ganz schmal, und ich selber könnte dafür nur wenige Lösungen anbieten (einige Ideen gibt es).

Jedenfalls wurde in diesem Falle für dieses Festival jetzt im Oktober wenigstens mit einem Film ein Marketing aufgezogen, nämlich mit der Maske des Zorro, der auch aus meiner Sicht der interessanteste Beitrag ist: möglicherweise scheint auch der Betreiber diese Kenntnis oder Auffassung zu teilen.

Fast alle anderen Titel sind von herausragenden Regisseuren inszeniert und von künstlerischer Bedeutung: hier muss man dann aber starke Kompromisse machen, beide 70 mm-Qualitäten gerade bei diesen populären und nachgezogenen Titeln nicht so optimal sind, wie zu Zeiten von Todd AO.
Anders als in früheren Jahren begeht aber dieses Festival nicht mehr den Fehler (der nach wie vor von anderen Festivals, insbesondere in den USA in schamloser Art und Weise) gegangen wird, im Automatikverfahren jede neue Kopie hoch zu jubeln. Vielen Dank dafür - auf einer mehr sachlich-zurückhaltenden Ebene steigt auch meine Bereitschaft, künftige Festivals zu besuchen.

Fazit: dieses Programm von 2025 ist von verschiedenen Winkeln aus schlau durchkalkuliert, um ein versuchsweise breiteres Publikum zu erreichen, versuchsweise auch jüngeres, aber auch das ältere zu halten.

Filmgärtner

Heute um 10:05 #187 Letzte Bearbeitung: Heute um 11:02 von Filmgärtner
Zitat von: Apache Apache am Heute um 02:372001 A SPACE ODYSSEY & LAWRENCE OF ARABIA

Du hast jetzt diese ganz perfekte Gelegenheit deine beiden siebziger Lieblingsfilme direkt hintereinander dort auf der gebogenen Cineramabildwand zu erleben beim jetzigen Festival.

Das ist für mich nicht so dringend, weil ich selber schärfere Kopien (70mm) besitze, die noch authentisch vom Originalnegativ kopiert worden waren oder dort, wo sie vom Duplikatnegativ gezogen wurden, noch nicht den Charakter einer digitalen Ausbildung haben.
Das ist sehr wichtig zu unterscheiden: Verschiedene Generationen und Epochen von 70 mm-Qualitäten.
-Filmen und Methoden der Produktion und Postproduktion, die sich ab 1970 sehr nachteilig entwickelt haben, also zu Ungunsten dieses Formats.

Beide Titel habe ich zwischen 80 und 120 Mal gesehen seit Anfang der 1970er Jahre, auch auf 32 Meter Cinerama-Bildwand in Berlin und muss sie nicht noch mal besuchen: für jüngere Zuschauer gilt das natürlich nicht, weil sie irgendeinen heute noch möglichen Zugang zu diesen Filmen suchen und mit dem leben müssen, was nun mal vom 70 mm Erbe "übrig geblieben" ist. Da sind manche Filme immer noch unterhaltsam, und es gibt auch einige schöne Kinosäle in Europa und auswärts, welche die Aufenthaltsqualität steigern.