Weiß auch nicht, warum man völlig unterschiedliche Themen gegenseitig verwässen muß?
Welche Intention hat Technicolor (das heißt 35 mm, Druckkopien auf 35 mm und 16 mm) gemeinsam mit Todd AO (also nur auf Eastmancolor produzierte Breitfilme der Produktionszeit zwischen 1955 und 1970)?
Die soziodemographischen Publikumsschichten, die Filmtheateformen, die Aufnahmetechnik, die Kopierwerkstechnik und letztlich der Bild- und Höreindruck unterscheiden sich "wie Tag und Nacht".
Man wechselt also in jeder Vorstellung hin und her zwischen den Extremen, schaltet sie was ein und aus - aber auch das kann ja ein Programmpunkt sein: aber ich würde eine solche Veranstaltung konsequent umbenennen in "Analoges Filmfestival".
So wie jetzt gewinnt man den Eindruck, 70 mm würde nicht mehr ziehen, und können noch auf dem allgemeinsten Nenner die Filmvorführer und die Sammler zu einer Veranstaltung bewegen.
Strategisch würde ich in die genau entgegengesetzte Richtung gehen und die Kernpotenziale unterschiedlicher Genres an verschiedenen Terminen exponieren, zumal diese unterschiedliche Gefühls- und Erfahrungs-Sphären transportieren.
Stimmungsmäßig also alle zwei oder drei Stunden "umzuschalten" (sozusagen "Robin Hood - König der Vagabunden" oder "Singin in the rain" in Technicolor versus "Brainstorm" oder "Dunkirk" in Panavision/Super Panavision 70), setzt meines Erachtens völlig unterschiedliche publica (oder unterschiedliche Stimmungssituationen) voraus.
Hat man sich erst einmal in das Farbschema und Weltbild von Technicolor hineingefunden, passt dazu keine Odyssee im Weltraum: in keiner Weise.
Nur im Gedankenspiel aus akademischer Sicht lassen sich beide Themen als Kontrast gegenüberstellen: ein esoterisch interessanter, akademischer Ansatz, dem aber das Publikum kaum folgen wird.
(Aber auch hier hätte ich akademische Bemühungen strikt an verschiedenen Terminen getrennt. Auch Fachleute sind nicht in der Lage oder gewillt, alle drei Stunden "hin und her zu schalten" so wie beim Zappen verschiedener TV-Kanäle).
Das Ganze ist die Kopfgeburt eines Betriebskaufmanns (das hier schwachsinnig ausartende Syndrom von der Synergie), von niemandem aber, der wirklich Film versteht